Topographie Holstein 1841/A-H/267

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Topographie Holstein 1841
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eine gepflasterte Straße in die Marsch hinein und im Jahre 1404 verloren hier die Holsteiner eine Schlacht gegen die Dithmarscher, worin auch der Herzog Gerhard das Leben verlor.
Hamm
Kirchdorf der Stadt Hamburg gehörig, 1/2 M. nordöstlich von Hamburg; Gerichtsbarkeit: Landherrenschaft der Geestlande. L. 27°42'45"; Br. 53°33'22" (Kirche). - Dieses Dorf, welches östlich unmittelbar an das Dorf Horn gränzt, besteht eigentlich aus 3 Theilen, dem eigentlichen Hamm, dem Hammerdeich (s. Hammerdeich) und Peterskamp oder Roßberg (einer Reihe von 46 Wohnungen an der Landstraße von Hamburg nach Wandsbek). - Hamm enthält etwa 240 Häuser, worunter mehrere geschmackvolle Landhäuser der Hamburger. Einzelne Straßen und Plätze führen folgende Namen: die Heerstraße, die schwarze Straße, eine Straße „oben in Hamm“ genannt, ein Weg „hinter der Landwehr“, ein Platz „hinterm Jürgen“, wo ehemals wahrscheinlich eine Capelle gestanden hat, und späterhin Armenwohnungen erbauet sind, die im letzten Kriege abgebrannt wurden. Ein Platz in der Nähe der Kirche heißt: auf der Lohe; der Mittelweg mit der Hirtentwiete, der Bäckergang, der Kirchenberg und 5 nördlich belegene Häuser, welche Lunsbusch genannt werden. Ein Wirthshaus in Hamm, von wo aus täglich ein Omnibus nach Hamburg fährt, heißt der neue Schinkenkrug. - Die, auf einer Anhöhe belegene, Kirche ward in den Jahren 1692 und 1693 erbauet und hat einen Thurm. Sie ward im Jahre 1813 von französischen Truppen durch Schießlöcher verunstaltet, aber 1815 wieder hergestellt. - Die Wahl des Predigers wird von den beiden Landherren, dem Senior des geistlichen Ministeriums und den Kirchenjuraten bestimmt. - Die hier befindliche Predigerwohnung zeichnet sich durch ihre angenehme Lage aus. - Eingepfarrt sind: Hamm, mit den dazu gehörigen Pertinenzien, Hammerdeich, Horn, Letzter-Heller, Köhminsel, Schinkenkrug. - Schulen sind: die Hauptschule mit 2 Lehrern (180 K.), die Näh- und Industrieschule, eine Klein-Kinderschule mit einer Lehrerin, eine Pensionsanstalt und Schule für Knaben (Privatinstitut), und eine Pensionsanstalt und Schule für Mädchen (Privatinstitut). - Im Jahre 1788 ward hier eine Armenanstalt gestiftet, und 1834 eine Sparcasse für Hamm und Horn. Ein Missionsverein, welcher sich als Hülfsverein an den Missionsverein in Hamburg angeschlossen hat, ward 1836 gegründet, und 1837 ward ein Männer- und Frauen-Verein für Armen- und Krankenpflege gestiftet. - Die Zahl der Einwohner beträgt: 1339; sie nimmt aber jährlich bedeutend zu. - Die Landwirthschaft wird nicht besonders viel getrieben, weil in Hamm nur etwa 10 Landstellen liegen, die nicht bedeutend sind. Ein Theil der Einwohner beschäftigt sich mit der Gärtnerei und mit dem Gemüsehandel; auch giebt es mehrere Fuhrleute und eine große Anzahl Tagelöhner, welche hier durch die Nähe der Stadt Hamburg leicht Beschäftigung finden können. - Im Orte ist eine Apotheke, auch wohnen hier ein Arzt, ein Wundarzt und eine Hebamme. Beamte sind hier ein Vogt mit 2 Assistenten und ein Polizeiofficiant. - Gewerbetreibende und Handwerker sind hier: 7 Gastwirthe, 1 Manufacturhändler, 4 Krämer, 1 Essigfabrikant, 1 Bierbrauer, 1 Brannteweinbrenner, 3 Bäcker, 1 Conditor, 2 Schmiede, 3 Schlosser, 1 Kupferschmied, 1 Nagelschmied, 4 Tischler, 1 Korbmacher, 1 Uhrmacher, 2 Stellmacher, 1 Glaser, 3 Maler, 2 Töpfer, 1 Krüger, 2 Schlachter, 7 Schuster, 3 Schneider, 1 Riemer, 2 Maurer, 2 Zimmermeister, 1 Tapezierer, 1 Goldschmied, 2 Klempner und 1 Lichtgießer. Auf dem Peterskamp (Roßberg) ist eine Roßmühle. - Hamm hält jährlich 2 Kram- und Viehmärkte, am Montage vor Maria Heimsuchung und am Mittwoch