Topographie Holstein 1841/A-H/204

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Topographie Holstein 1841
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Dorffeld ist größtentheils in Zeitpacht gelegt; nur 30 Tonnen Landes sind in Erbpacht, und es wird dafür ein jährlicher Canon von 48 Tonnen Gerste gehoben. - Der Haupthof hat ein Areal von 1129 Ton., 6 Sch., 17 R.; darunter Acker 519 Ton., 2 Sch., 9 R.; Wiesen 329 Ton., 1 Sch., 2 R.; Hölzung 21 Ton., 5 Sch., 25 R.; Moor 24 Ton., 7 Sch., 28 R.; Wasser 221 Ton., 7 Sch., 21 R. und Gärten, Wege, Fußsteige 12 Ton., 5 Sch., 22 R. - Der Boden ist schwerer Art, die Salzwiesen sind moorigt, die übrigen haben einen guten schwarzen Erdgrund. Etwa 110 Tonnen Salzwiesen (der sogenannte Warder) liegen von den Gaarzer- und Gruber-Seen eingeschlossen; derselbe dient zu einer vorzüglichen Weide; hier, so wie auch am Gruber Seeantheil längs der Landseite von der Augustenhofer Scheide bis an Schwelbek, ist eine bedeutende Rohrwerbung. - Zahl der Einwohner: 508. - Im Gute stehen 3000 Reichsthaler.svg unablöslich radicirt, deren Zinsen dergestalt verwandt werden, daß die Pächter dreier bestimmter Hufen in den Dörfern Lütjendorf, Quals und Plügge resp. 20, 16 und 4 Reichsthaler.svg erhalten, 40 Reichsthaler.svg zur Unterhaltung abgegangener Hufenpächter des Guts dienen und die übrigen 40 Reichsthaler.svg zum Besten hülfsbedürftiger Untergehörige für Medicin und Verpflegung ausbezahlt werden. Auch ruht auf dem Gute die Verbindlichkeit jährlich an 15 der ärmsten Gutsuntergehörigen 18 Reichsthaler.svg, 9 Ton. Rocken und 9 Ton. Gerste zu geben. - Der Hof ist mit einem Graben umgeben; das Wohnhaus ist von Brandmauern, zweistöckigt und mit einem gewölbten Keller; über der Hausthür ist, in Stein gehauen, das Brockdorffische Wappen. - Alle Untergehörigen des Gutes sind zu der Erbpachtsmühle bei Antoinettenhof zwangspflichtig. - Es werden 2 Dragonerpferde gestellt. - Am 12. Januar 1694 litt dieses Gut durch eine Sturmfluth bedeutend.
Abgaben: Contribution ..684 Reichsthaler.svg .-- β
Landsteuer ..775 Reichsthaler.svg .-- β
Haussteuer .....5 Reichsthaler.svg 14 β
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1464 Reichsthaler.svg 14 β
Gadeland
(Galand, vorm. Godeland); Dorf an der Stör, 1/2 M. südöstlich von Neumünster; Ksp. Neumünster. - Im Jahre 1221 werden in einer Urkunde Gottschalk von Gadeland und dessen Bruder genannt, deren Familie wahrscheinlich dieses Dorf besessen hat. - Zum Amte Neumünster gehören 5 Vollh., 1 Dreiviertelh., 1 Halbh., 5 Viertelh. und 3 Kathen, (3 7/8 Pfl.). Eine ausgebauete Vollh. heißt Grillenkamp und eine Halbh. Luxemburg. Zum Kloster Preetz gehören 3 Vollh., 2 Viertelh., und 1 Kathe, (3 Pfl.). Eine der Neumünsterschen Hufen, welche der Ritter Nicolaus Schwabe, im Jahre 1264, der Kirche in Kiel schenkte, steht unter dem Obergerichte. - Schule (60 K.). - Zahl der Einwohner: 247, worunter 2 Tischler, 4 Grützmacher, 3 Schneider, 1 Schuster und 8 Weber. - Areal zum Amte: 740 Steuert.; zum Kloster Preetz: 530 Steuert. Die Hälfte der Moorweide (im Ganzen 386 Ton.), gehört den Neumünsterschen Eingesessenen. - Der Boden ist im Ganzen nur von mittelmäßiger Art; die Möre liefern kaum ausreichende Feuerung, und nur 4 Hufner haben kleine Holzantheile im Königl. Gehege. - Auf der Feldmark liegen 32 Grabhügel, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß hier vor Alters eine große Schlacht Statt gefunden hat, welche die Geschichte aber nicht erwähnt.
Gadendorf
Dorf 5/8 M. nordwestlich von Lütjenburg, im Gute Pauker; Ksp. Giekau; enthält 5 Vollh., 2 Drittelh., 5 kleine Pachtstellen und 38 Instenkathen; drei ausgebauete Vollhufen heißen Bollbrügge, Finksoll