Topographie Holstein 1841/A-H/131

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Topographie Holstein 1841
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- Schule (50 K.) - Zahl der Einwohner: 165, worunter 1 Krüger, 1 Schmied, 2 Schuster, 1 Schneider und 1 Weber. - Areal: 611 Ton., die Tonne zu 320 Q. R. - Der Boden ist ein guter Mittelboden; die Wiesen sind beträchtlich; Moor ist nicht ausreichend für den Bedarf. - In früherer Zeit gab diese Dorfschaft Zehnten an das Hamb. Domcapitel, und im Jahre 1342 entsagte der Graf Johann seinen Rechten daran; auch ward dieses Dorf in jener Zeit von Einigen vom Adel geplündert, so wie es im 30jährigen Krieg sehr durch Einquartierungen litt.
Crummesse
Kirchdorf am rechten Ufer der Stecknitz, 1 3/8 M. südwestlich von Lübek, im ehemaligen Amte Crummesse. 53°46'39" B., 28°18'18" L.; enthält 21 Bauerstellen, worunter eine Großkathe und mehrere Kathen oder Brinksitzerstellen, welche zur Stadt Lübek gehören; ein anderer Theil des Dorfes gehört zum Herzogthume Lauenburg. - Zahl der Einwohner: 207, worunter 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Schlosser und 1 Schneider. - Die Kirche ist alt und Johannes dem Täufer geweiht, und das Chor zeichnet sich durch seine byzantinische Bauart aus. - Der König ernennt den Prediger. - Eingepfarrt sind die lübekischen Ortschaften und Stellen: Baumbreitskoppel, Baumsberg, Beidendorf, Brömbsenmühle, Cronsforde, Hof und Dorf Crummesse, Crummesserbaum, Niemark, Wulsdorf; die lauenburgischen Dörfer Bliesdorf, Bornmühle, Grinau, Klempau, Rothenhusen und Schenkenberg. - Hier ist eine Schule. - Ueber die Stecknitz führt eine hölzerne Brücke. Die lübekischen Eingesessenen sind verpflichtet für eine bestimmte Vergütung die Stecknitzschiffe bis zur Donnerschleuse zu ziehen. - Areal: 514 Ton., 11 R., die Tonne zu 240 Q. R., worunter 118 Ton. Moor. - Nach diesem Dorfe hat die vormalige ausgebreitete Familie v. Crummesse ihren Namen. Im Jahre 1380 verkaufte Marquard v. Crummesse das halbe Dorf mit dem Hofe an den Rathmann Segeband Crispin, und 1382 verkauften die Gebrüder v. Crummesse 2 Höfe mit der Wassermühle an den Rathsherrn Dassov und dessen Bruder; späterhin kam das Dorf und der Hof an die Familie v. Stitten. - Im Jahre 1608 erschossen Crummesser Bauern einige lübekische Rathsdiener; die Lübeker überfielen das Dorf mit 300 Mann und brannten und plünderten hier. Es litt auch in dem Aufruhr der Handwerker in Lübek (1665), als diese über die Treibung bürgerlicher Gewerbe auf dem Lande unzufrieden waren. - Die Hoheit über Crummesse wurde 1747 von Lauenburg abgetreten, und im Jahre 1762 kaufte die Stadt Lübek den Hof, und den lübischen Antheil von Crummesse, von den Erben des Bürgermeisters Andreas v. Brömbsen.
Crummesserbaum
einzelnes Wirthshaus an der Landstraße von Lübek nach Hamburg, 1 M. von Lübek; der Stadt Lübek zuständig; Ksp. Crummesse. - Es war vormals ein Gränzpaß, und ward auf Lebenszeit von dem ältesten Bürgermeister verliehen, jetzt wird es aber verpachtet. Zahl der Einwohner: 7. - Areal: 15 Ton., 15 R., die Tonne zu 240 Q. R.
Crummesserhof
ein Pachthof am linken Ufer der Stecknitz, im vormaligen Amte Crummesse, der Stadt Lübek zuständig; Ksp. Crummesse; (7 H.). Zahl der Einwohner: 65. Die Einwohner von Cronsforde und Crummesse (lüb. Antheils) müssen dem Hofe Hand- und Spanndienste leisten. - Hier ist eine bedeutende Brauerei und Brennerei, wozu der lübekische Antheil von Crummesse, Niemark, Baumsberg, Cronsforde und Brömbsenmühle zwangspflichtig sind. Ein russisches Dampf- und Schwefelbad ward hier vor mehreren