Topographie Holstein 1841/A-H/077

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Topographie Holstein 1841
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Bosseerschoor
s. Bossee.
Bost, auf der
s. Dockenhuden.
Bostedt
Dorf, 1 M. südöstlich von Neumünster; Amt und Ksp. Neumünster. - Die ehemalige Familie von Bostedt hat wahrscheinlich ihren Namen von diesem Dorfe; in einer Urkunde aus dem Jahre 1245 werden Echard und Hartwig von Bostede genannt. Im 12. Jahrhunderte schenkte der Holsteinische Statthalter dem Neumünsterschen Kloster 2 Hufen in diesem Dorfe, und 1199 kaufte dieses Kloster die Zehnten von dem Grafen Adolph. - Dieses schön belegene Dorf enthält 1 Anderthalbhufe, 11 Vollh., 2 Dreiviertelh., 2 Halbh., 1 Drittelh. und 3 Kathen (9 1/4 Pfl.). Zwei dieser ausgebaueten Halbhufen und Wirthshäuser heißen Sandkathe und Springender-Hirsch; eine Kathe heißt Vierthkathe. Oestlich vom Dorfe liegen 2 bedeutende Ziegeleien, deren einer der Neumünsterschen Kirche gehört. - Schule (70 K.) - Zahl der Einwohner: 312, worunter 1 Schmied, 1 Zimmermann, 2 Schuster, 1 Schneider und 1 Weber. - Areal: 1392 Steuert. - Der Boden ist sandigt; östlich und südlich aber ziemlich gut; Hölzungen sind unbedeutend, die Möre aber einträglich. Es wird hier Walkerde gefunden, welche in den Neumünsterschen-Tuchfabriken gebraucht wird. - Bostedt ward 1644 von schwedischen Kriegsvölkern geplündert.
Bothenhorst
ein einzelnes Haus, am rechten Ufer der Wakenitz, im Gebiete der Stadt Lübek, außerhalb der Landwehr; Ksp. Grönau (Herz. Lauenb.) - Zahl der Einwohner: 6. - Areal: 1 Ton., 109 R., die Tonne zu 240 Q. R.
Bothop
s. Heist.
Bothkamp
adeliches Gut, (vorm. Lehngut), 2 M. südlich von Kiel, im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Barkau. - Dieses Gut ist aus dem Gerichtsbezirke des Gutes Bissee,(Bysse) entstanden, welches im Jahre 1322 Detlev Pogwisch, und späterhin die Brockdorffische Familie besaß. Der Feldmarschall und Statthalter Johann Rantzau zu Breitenburg kaufte im Jahre 1538 von Otto Pogwisch den Hof Bissee, ließ den alten Hof abbrechen und auf der östlichen Seite des Guts den Hof Bothkamp erbauen, welcher damals seiner Schönheit wegen berühmt war. Im Jahre 1531 erwarb er von dem Kloster Uetersen die Dörfer Hollenbek und Schipphorst; 1535 von dem Bordesholmer Kloster das Dorf Renswühren; 1536 vom Segeberger Kloster Bokhorst, und 1538 vom Bordesholmer Kloster Bredenbek und Busdorf, und vergrößerte dadurch das Gut Bothkamp ansehnlich. Johann Rantzau starb am 12. Decbr. 1565. Ihm folgte sein jüngster Sohn, der Oberstlieutenant Paul Rantzau zu Arfrade; darauf dessen Sohn Geert Rantzau, welcher 1580 in Odense starb, worauf Paul Rantzau's Wittwe, geborne Sehestedt, das Gut in Besitz nahm. 1588 war Breide Rantzau, Pauls Sohn, Besitzer; dieser legte das Dorf Bokhorst nieder und errichtete daraus den Meierhof gleiches Namens; er starb am 1. April 1639; ihm folgte sein Sohn, der Französische Marschall Graf Josias Rantzau, unter dem das Gut, 1644, von den Kaiserlichen geplündert ward, bald darauf kam es zum Concurs und ward 1647 an den Generalmajor von Ahlefeld für 90,000 Reichsthaler.svg verkauft; dieser mußte es aber, ein Jahr später, dem Amtmanne in Kiel, Paul Rantzau, Bertrams Sohn, zu Kohövede abtreten, welcher dafür 109,150 Reichsthaler.svg entrichtete; dieser starb 1670, und die Güter fielen an seine drei Schwestern Ida, Beate und Margareta; letzte hinterließ einen Sohn, Cay Bertram Brockdorff, welchem durch das Loos das Gut Bothkamp zufiel; er starb 1689 und es kam an dessen jüngste Tochter Benedicte Margareta, die in zweiter Ehe an den Geheimenrath Grafen Christian