Topographie Holstein 1841/A-H/003

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Topographie Holstein 1841
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Plön. - Die Gegend dieser Ortschaft war niedrig, sumpfig und stark bewaldet, und nach der Ausrodung entstand nach und nach das Dorf nebst einer Capelle mit einem Marienbilde, wohin stark gewallfahrtet ward. - Schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts hatte man die Absicht, in diesem Orte, der seinen Namen von Aar (Adler) und Bök (Buche) hat, ein Kloster zu stiften, und der Graf Adolph schenkte dazu das neu entstandene Dorf Ahrensbök und später das Patronat an der dortigen Pfarrkirche, so wie der Archidiaconus in Schwerin, Jacob Krumbeck, theils ein Capital belegte, theils ein Testament zu Gunsten des Klosters, welches damals für Nonnen bestimmt war, errichtete. - Im Jahre 1397 ward dieses Kloster dem Karthäuserorden überlassen und 1399 war es von Mönchen bewohnt. - Das Kloster besaß ein Capelle bei Plön und eine, unweit der Holstenbrücke belegene, Klause, wo wahrscheinlich die Wohnung des Priesters war, außerdem ein ansehnliches Gebiet, das jetzige Amt Ahrensbök, den Hof und die Mühle Vellin, den Hof und das Dorf Schwonau, das Gut Schönkamp mit der Mühle, Bodendorf (vielleicht Boden im A. Rethwisch) und Cleveez. - Zur Zeit der Reformation war das Kloster sehr verschuldet und im Lübekischen Kriege, 1534, ward es von den Lübekern gebrandschatzt; in der Erbtheilung, im Jahre 1564, kam es an den Herzog Hans d. J., und bald darauf ging es ein. Das Klosteregebäude ließ der Herzog Hans, im Jahre 1584, abbrechen, und aus den Materialien ward zum Theil in den Jahren 1593 und 1601 von dem Herzoge Johann ein Schloß erbauet, worauf der Herzog Joachim Ernst späterhin residirte. Nachdem die Wittwe des Herzogs Joachim Friedrich, Juliane Louise, hier im Jahre 1740 gestorben war, ward das Schloß abgebrochen. - Das Dorf Ahrensbök ward 1593 niedergelegt und die Ländereien kamen an das Fürstl. Vorwerk. - Ahrensbök besteht jetzt außer den Beamten-, dem Prediger-, dem Organisten- und den Armenhäusern aus 84 Fleckenshäusern (2 21/200 Pfl.). - Die, der Jungfrau Maria geweihete, Kirche soll im Jahre 1328 von dem Grafen Johann dem Milden erbauet sein; späterhin wurde sie dem Kloster untergeordnet. Sie ist größtentheils gewölbt und ward im Jahre 1828 verschönert. Der Thurm hat eine kleine Spitze. - Der König ernennt den Prediger. - Schule (167 Kinder). - Im Flecken ist die Wohnung des Amtsverwalters und Hausvogts des Amts, auch sind hier 1 Apotheke, 7 Wirthshäuser und 1 Wollkratzen- und Drathgewebe-Fabrik. - Zahl der Einwohner: 1019, worunter 2 Aerzte, 1 Advocat, 2 Kaufleute, 2 Krämer, 2 Uhrmacher, 1 Goldschmied, 4 Musici, 3 Krüger, 1 Weißgärber, 4 Zimmerleute, 8 Tischler, 2 Maurer, 10 Schuster, 10 Schneider, 4 Schmiede, 3 Schlößer , 2 Nagelschmiede, 4 Bäcker, 3 Schlachter, 2 Töpfer, 4 Rademacher, 2 Böttcher, 3 Gläser, 5 Sattler, 1 Gärber, 2 Maler, 1 Färber, 1 Hutmacher, 1 Mützenmacher, 1 Klempner, 1 Reiser, 1 Drechsler und 2 Weber. - Zünfte sind hier: die combinirte Zunft der Zimmerer, Maurer und Tischler, die combinirte Zunft der Schmiede und Schlösser, die der Schuster und die der Schneider. - Eingepfarrt sind: vom Amte Ahrensbök: Ahrensbök (Vorwerk), Barghorst, Barghorstermoor, Blocksberg, Eiskuhle, Flörkendorf, Grevenhagen, Gonersteich, auf dem Harberge, Heckkathen, Heldahl, Hohenleuchte, Holstendorf, Holstendorfermoor, Kattenberg, Kelshagenerfeld, Lebatz, Neuhof, Piegensack, Spechserholz, Wahlsdorferholz, Walkmühle, Wildkoppel. Von den Lübschen Stadt-Stiftsdörfern: Schwochel.

Ahrensbök
ein im Jahre 1775 niedergelegtes Vorwerk, im Ksp. gleiches Namens; Amt Ahrensbök. - Nachdem von diesem Vorwerke etwa