Topographia Ducatus Montani (1715)/088

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographia Ducatus Montani (1715)
Digitalisat der ULB Düsseldorf
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[087]
Nächste Seite>>>
[089]
page=
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


würde derselbe zu weit abgelegen vorkommen und bedüncken, daß er bey a. liegen müsse.

Dieses leztgedachte zu vermeiden, habe ich, so viel es möglich gewesen, die Mitte der Höf zu nehmen mich bemühet, hat aber nicht allemahl seyn können. Worauß nun der Leßer urtheilen kann, daß deshalben die Charte keiner Unrichtigkeit zu beschuldigen und beydes sowohl recht als unrecht genandt werden könne. Dem günstigen Leßer, vornehmlich denen Unterthanen, wünsche ich von Grundt meines Herzens, daß sie dieses Werck nicht allein zu ihrem eignen Nuzzen, sondern vielmehr zu des nechsten Wohlfahrt und des Landes Besten gebrauchen mögen, auch gegen Demjenigen, welcher solches Werck zu verfertigen befohlen (nemlich ihrer Hohen Obrigkeit) danckbar seyen, so wird der Endzweck desselben erreichet und folglich Gott dadurch gepriesen werden.

Düsseldorf, den 1. May 1715.
(gez.) Erich Philipp Ploennies.

Beschreibung des Landes.

Übersichtskarte des Herzogtum Berg

Woher dieses Herzogthumb Berg seinen Namen bekommen habe, ist leicht zuerachten, sintemahl dasselbe beinah aus lauter Bergen bestehet, obgleich einige Flächen nechst dem Rhein auch darin anzutreffen sindt, so ist doch der gröste Theil des Landes, wie gemeldet, mehrentheils Berge, und zwar solche, die in Wahrheit nicht klein zu nennen sindt; die grösten und namhaftesten Berge liegen ganz oben am Rhein, oberhalb Bonn in dem Amt Löwenburg, das Sieben Gebürg genandt, weilen derselben allezeit (wo sie am Rhein gesehen werden, als zwischen Bonn und Cöln) sieben gezehlt werden.

Mann findet überdaß in gemeltem Herzogthum viele andere Höhen, von welchen einer, der ein gut Gesicht hat, sehr weit sehen kann, wie dann gleichfalls das berühmte Schloß Bensberg in dem Amt Portz auf einer dergleichen Höhe lieget, von welcher das Aug über Cöln bis fast in das Jülichsche Land ungehindert reichen kann. Des Landes situation betreffend, so liegt dasselbe der Länge nach den Rhein herunter, nemlich von ohngefehr Nonnenweert bis an Angerorth, und gränzt also gegen Abend an den Rhein, oder an das Bisthum Cöln, gegen Morgen an das Märckische Laud, gegen Mittag theils an das Cölnische, theils an