Taxierung des Gutes Rocholz 1785

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20.07.1785 Hagen Beeidete Sachverständige geben über das adelige Gut Rocholz mit Zubehör folgende Schätzung ab:

Gut Rocholz

  • 1) das adelige Wohnhaus mit dem Nebengebäude — ohne Rücksicht auf die Nutzungen des Gutes — einschließlich Taubenflug, Fischerei u. Jagdgerechtigkeit u. Kirchensitze zu 8000 Rtlr., falls jedoch nur das jährliche Einkommen (Rendiment) in Betracht kommt, zu 4500 Rtlr.;
  • 2) die Gärten beim Hause zu 322 Rtlr. 30 Stbr.;
  • 3) den Baumhof zu 142 Rtlr. 30 Stbr.:
  • 4) den Grasplatz beim Garten, der zum Teil zur Baumschule benutzt wird = 97 Ruten zu 65 Rtlr. 17 Stbr. 3 Dt. Ländereien:
  • 5) das Hutter Feld = 25 Morgen 35 Ruten, den Morgen zu 115 Rtlr. = 2894 Rtlr. 21 Stbr. 6 Dt.;
  • 6) das Schüren Stück = 8 Morgen 79 Ruten, den Morgen zu 110 Rtlr., zu 921 Rtlr. 46 Stbr. 9 Dt.;
  • 7) die Aue = 24 Morgen 142 Ruten, den Morgen zu 120 Rtlr, zu 2961 Rtlr. 5 Stbr. 3 Dt.;
  • 8) den Sundenkamp = 192 Ruten, den Morgen zu 80 Rtlr., zu 553 Rtlr. 50 Stbr. 9 Dt.;
  • 9) den Kötter Dreisch = 19 Morgen 24 Ruten, den Morgen zu 75 Rtlr., zu 1433 Rtlr. 9 Stbr. 3 Dt.;
  • 10) die Lange Wiese = 5 Morgen 25 Ruten, den Morgen zu 165 Rtlr., zu 844 Rtlr. 49 Stbr. 9 Dt.;
  • 11) Die Brocken Wiesen = 1 Morgen 157 Ruten, den Morgen zu 165 Rtlr., zu 289 Rtlr. 32 Stbr. 6 Dt.;
  • 12) die Kleine Wiese = 2 Morgen 131 Ruten, den Morgen zu 180 Rtlr., zu 473 Rtlr. 22 Stbr.;
  • 13) die Bleiche = 3 Morgen 56 Ruten mit dem Grasplatz oberhalb der Bleiche = 93 Ruten, einschl. der Bleicherei-Gerätschaften zu 2000 Rtlr.;

Gehölze:

  • 14) der Cliff = 19 Morgen 50 Ruten — den Grund = 173 Rtlr. 9 Stbr. 9 Dt., das Gehölz überhaupt zu 110 Rtlr.;
  • 15) das Setten[?]ufer = 3 Morgen 139 Ruten, den Grund = 22 Rtlr. 6 Stbr., das Gehölz überhaupt zu 20 Rtlr.;
  • 16) den Schulten Hagen = 4 Morgen 119 Ruten, den Grund = 68 Rtlr. 34 Stbr. 9 Dt., das Gehölz überhaupt zu 40 Rtlr.;
  • 17) das Sundernholz = 4 Morgen 135 Ruten, den Grund je Morgen 13 Rtlr., zu 203 Rtlr. 26 Stbr. 3 Di;
  • 18) den Schroers Siepen = 1 Morgen 78 Ruten, den Grund zu 24 Rtlr. 45 Stbr., das Gehölz überhaupt zu 50 Rtlr.;
  • 19) den Bremmers Schilcken [Schildförmiges Grundstück] = 2 Morgen 176 Ruten, den Grund zu 42 Rtlr. 41 Stbr. 6 Dt., das Gehölz überhaupt zu 80 Rtlr.;
  • 20) In den Eckern = 5 Morgen 36 Ruten zu 41 Stbr. 23 Stbr., das Gehölz überhaupt zu 10 Rtlr.;
  • 21) das Wienbrocker Sundern = 12 Morgen, den Grund zu 180 Rtlr., das Gehölz überhaupt zu 100 Rtlr.;
  • 22) das Knapper Ufer = 16 Morgen 35 Ruten, den Grund zu 194 Rtlr. 1 Stbr. 3 Dt., das Gehölz überhaupt zu 180 Rtlr.;
  • 23) den Markenanteil aus der Westfelder Mark = 60 Morgen 167 Ruten, den Grund zu 425 Rtlr. 37 Stbr., das Gehölz überhaupt zu 180 Rtlr.;
  • 24) den Markenanteil aus der Caterberger Mark Eickhoff oder Eickholt genannt = 19 Morgen 73 Ruten, den Grund zu 154 Rtlr. 48 Stbr. 6 Dt., das Gehölz überhaupt zu 35 Rtlr.;
  • 25) ferner aus der Caterberger Mark = 54 Morgen 66 Ruten, den Grund zu 325 Rtlr. 54 Stbr. 3 Dt., das Gehölz überhaupt zu 150 Rtlr.;
  • 26) das Leibzuchts Gehölz = 8 Morgen 193 Ruten, den Grund = 89 Rtlr. 16 Stbr., das Gehölz überhaupt zu 40 Rtlr.;
  • 27) den obersten Sensenhammer, mit 2 Feuern zu 1000 Rtlr.;
  • 28) den mittelsten Sensenhammer mit 3 Feuern zu 1200 Rtlr.;
  • 29) den untersten Sensenhammer mit 2 Feuern zu 900 Rtlr.;
  • 30) die Mahlmühle zu 450 Rtlr.

Unterschriften: Steinhaus, Blanckenagel, Joh. Hasenklever, Joh. Henr. Wilkes.

Kotten:

  • 1) Oberste Westenfeld: Hof mit Obstbäumen u. Eichengehölz zu 45 Rtlr., Garten zu 25 Rtlr.; Länder: das Kämpgen bei dem Hofe = 112 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 24 Rtlr. 16 Stbr.; das oberste Land = 4 Morgen 118 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 205 Rtlr. 36 Stbr.; das unterste Land = 8 Morgen 204 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 400 Rtlr. 34 Stbr.; das Kämpgen = 60 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 11 Rtlr. 32 Ruten; die Wiese = 2 Morgen 4 Ru¬ten, den Morgen zu 70 Rtlr. = 141 Rtlr. 9 Stbr.; insgesamt zu 853 Rtlr. 7 Stbr. — 1/3 pro contributione = 284 Rtlr. 22 Stbr., bleibt 568 Rtlr. 45 Stbr.; das alte Haus zu 125 Rtlr.; das vor kurzer Zeit von dem Landrat von Maltiz erbaute kleine Wohnhaus zu 40 Rtlr.; im ganzen also 568 Rtlr. 45 Stbr. + 165 = 733 Rtlr. 45 Stbr.
      • Der Pächter gibt jährlich 24 Rtlr. Pachtgeld, 6 Hühner, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber; er muß jährlich 6 Dünge- und 6 sonstige Handdienste leisten u. 24 Potte [Setzlinge] pflanzen; an den zeitlichen Pastor 2/4 Hafer, 1/4 Roggen, zur Rentei 11 Rtlr. 3 Dt. u. 1 Rauchhuhn, dem Gerichtsdiener 1/4 Hafer, dem Gerichtsführer 7 Stbr. 6 Dt., zum Dienstgeld des Richters 7 Stbr., an Kontribution in jedem Schatz [Steuer] zettel 54 Stbr. geben, das Gewinn, welches 1778 erledigt ist, muß alle 12 Jahre erneuert werden.
  • 2) Hüttemann: Hof = 92 Ruten zu 30 Rtlr., Garten = 25 Ruten zu 15 Rtlr., Land oberhalb des Hofes = 1 Morgen 152 Ruten, den Morgen zu 60 Rtlr., zu 103 Rtlr. 50 Stbr.; das Land neben dem Hofe = 1 Morgen 190 Ruten, den Morgen zu 60 Rtlr., zu 117 Rtlr. 45 Stbr.; das Land auf den Steinen = 100 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 19 Rtlr. 13 Stbr.; die Wiese = 52 Ruten zu 25 Rtlr., insgesamt 310 Rtlr. 48 Stbr., — 1/3 pro contributione = 103 Rtlr. 36 Stbr., bleibt 207 Rtlr. 12 Stbr.; den Grasplatz oder die Wiesengründe, entstanden durch die vom Pächter vorgenommenen Ausrodungen von 60 Erlensträuchern, zu 30 Rtlr., im ganzen also 237 Rtlr. 12 Stbr.; das Haus, vor 6 Jahren vom Pächter erbaut, zu 180 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich 2 Rtlr. Pachtgeld, 1 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Gerste, 2 Malter Hafer, 8 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber; er muß 6 Dünge- u. 6 sonstige Handdienste verrichten, 24 Potte [Setzlinge] pflanzen u. in jedem Schatzzettel 16 Stbr. Contribution, an Drostendienstgeld zur Rentei 7 Stbr. 6 Dt. u. 1 Rauchhuhn abliefern. Das Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der letzte Gewinnbrief vom 1. Juni 1772 ist 1784 erloschen. Der Pächter hat an † Frau Obristin von Maltiz bereits für die neue Zeit das Gewinngeld 15 Rtlr. gezahlt, jedoch noch keinen neuen Gewinnbrief erhalten.
  • 3) Schulze zu Kaesewinckel: Hof mit den Obstbäumen = 82 Ruten zu 20 Rtlr., Garten zu 25 Rtlr.; Länder: den Kamp beim Hause = 1 Morgen 28 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 51 Rtlr. 57 Stbr.; das Land auf der Hohen Fuhr = 2 Morgen 21 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 118 Rtlr. 50 Stbr.; das Land auf Altena = 1 Morgen 222 Ruten, den Morgen zu 35 Rtlr., zu 69 Rtlr.; das Land auf Niesen Hudedahl [?] = 2 Morgen 130 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 105 Rtlr.; die Wiese beim Hause = 2 Morgen 14 Ruten, den Morgen zu 60 Rtlr., zu 124 Rtlr.; noch eine kleine Wiese = 110 Ruten, den Morgen zu 70 Rtlr., zu 37 Rtlr.; noch eine kleine Wiese = 94 Ruten zu 30 Rtlr.; insgesamt zu 580 Rtlr. 47 Stbr. — 1/3 pro contributione = 193 Rtlr. 38 Stbr., bleibt 387 Rtlr. 9 Stbr.; das alte Haus, Eigentum des Pächters, zu 60 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich an Pacht 6 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- und 6 sonstige Handdienste leisten sowie 16 Potte [Setzlinge] pflanzen, außerdem in jedem Schatzzettel 38 Stbr. Contribution, an die Rentei 22 Stbr. 6 Dt. Drostengeld, 30 Stbr. Hofgeld und 1 Rauchhuhn, dem zeitlichen Pastor 1 Scheffel Hafer, dem Küster 2/4 Roggen, dem Gerichtsdiener 7 1/2 Stbr. geben. Das Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der letzte Gewinnbrief ist am 29. Juni 1772 ausgestellt; der Pächter hat am 27. September 1783 das Gewinngeld an die † Frau Obristin mit 18 Rtlr. bezahlt.
  • 4) Berkey: Hof zu 30 Rtlr., den Garten zu 40 Rtlr., das Land hinter dem Hofe = 1 Morgen 145 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 76 Rtlr. 36 Stbr.; das Land unter dem Hofe = 1 3/4 Morgen, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 78 Rtlr. 45 Stbr.; die Wiese = 1 1/2 Morgen 20 Ruten, den Morgen zu 8 Rtlr., zu 167 Rtlr. 41 Stbr., insgesamt zu 643 Rtlr. Das Haus, Backhaus u. Schoppen, Eigentum des Pächters, zu 250 Rtlr.
    • Der Kotten ist nicht (contribuabel) steuerpflichtig. Der Pächter gibt jährlich 12 Rtlr. 15 Stbr. Pachtgeld. 4 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- u. 6 sonstige Handdienste verrichten, 24 Potte [Setzlinge] pflanzen, außerdem auf jedem Zettel 1 Stbr. Contribution u. an die Rentei 1 Rauchhuhn geben. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der neue beginnt 1784 u. ist der † Frau Obristin von Maltiz mit 10 Rtlr. bezahlt.
  • 5) Bremmermann: Hof mit den Obstbäumen und dem Eichengehölz = 164 Ruten zu 45 Rtlr., Garten zu 20 Rtlr., das Land vor dem Hofe = 7 Morgen 72 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 330 Rtlr. 34 Stbr., das Land unterhalb des Hofes = 130 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 25 Rtlr.; das Land oberhalb des Hofes — 90 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 17 Rtlr. 14 Stbr.; die Wiese = 1 Morgen 72 Ruten, den Morgen zu 70 Rtlr., zu 94 Rtlr. 13 Stbr., insgesamt 532 Rtlr. 1 Stbr. — 1/3 pro contributione = 177 Rtlr. 40 Stbr., bleibt 354 Rtlr. 1 Stbr.: das Haus, Backhaus u. Schuppen, Eigentum des Pächters, zu 225 Rtlr.;
    • Der Pächter gibt jährlich 12 Rtlr. Pachtgeld, 4 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- u. 6 sonstige Handdienste verrichten, 20 Potte [Setzlinge] pflanzen u. zur Rentei 1 Rauchhuhn, 11 Stbr. 6 Dt. an Geld, 7 Stbr. 6 Dt. zum Dienstgeld des Richters, 3 Stbr. 9 Dt. dem Gerichtsdiener u. in jedem Schatzzettel 32 Stbr. Contribution zahlen. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der letzte Gewinnbrief, vom 20. November 1772, ist Martini 1783 erledigt. Der neue Gewinnbrief ist noch nicht ausgestellt, das Gewinngeld aber bereits am 8. Februar 1784 mit 15 Rtlr. bezahlt.
  • 6) Brockenberg: Hof mit den Obstbäumen = 91 Ruten zu 25 Rtlr., den Garten zu 30 Rtlr., das Land = 2 Morgen 204 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr. = 134 Rtlr. 16 Stbr., insgesamt zu 189 Rtlr. 16 Stbr. — 1/3 pro contributione = 63 Rtlr. 5 Stbr., bleibt 126 Rtlr. 11 Stbr., + 60 oder 84 Ruten steuerfreier Wiesengrund = 30 Rtlr. = 156 Rtlr. 11 Stbr.; Haus u. Backhaus, Eigentum des Pächters = 200 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich an Pacht 3 Malter Hafer, 4Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- und 6 Handdienste verrichten, 20 Potte [Setzlinge] pflanzen, außerdem von dem obenbenannten Wiesengrund 2 Rtlr. u. in jedem Schatzzettel 9 Stbr. Steuer, an die Rentei 1 Rauchhuhn liefern. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden; der Gewinnbrief vom 6. August 1772 ist 1783 auf 12 Jahre erneuert und am 8. November 1783 an den Landrat von Maltiz das Gewinngeld mit 12 Rtlr. bezahlt worden.
  • 7) Wienbröcker: Hof mit Obstbäumen — 91 Ruten zu 35 Stbr.; den Garten = 45 Ruten zu 25 Rtlr.; das Land = 7 Morgen, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 340 Rtlr. 25 Stbr.; die Wiese =- 76 Ruten, den Morgen zu 80 Rtlr. = 29 Rtlr. 14 Stbr.; insgesamt zu 424 Rtlr. 39 Stbr. — 1/3 pro contributione = 141 Rtlr. 33 Stbr., bleibt 283 Rtlr. 3 Stbr. Der Pächter kann nicht positiv behaupten, daß das Haus sein Eigentum u. von seinen Vorfahren erbaut worden sei, aus seinen Mitteln seien jedoch ein neuer Anbau an beiden Seiten aufgeführt u. sonst verschiedene Verbesserungen vorgenommen worden. Das Haus wird geschätzt auf 170 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich an Pacht 2 Rtlr., 1 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Gerste, 6 Malter Hafer, 8 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dung- u. 6 sonstige Dienste leisten, 20 Potte [Setzlinge] pflanzen u. in jedem Schatzzettel 18 Stbr. Contribution abführen sowie an die Rentei 1 Rauchhuhn liefern. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der alte Gewinnbrief vom 30. Juli 1772 ist am 30. November 1783 auf 12 Jahre erneuert u. das Gewinngeld bezahlt.
  • 8) Knapmann: Hof =112 Ruten zu 30 Rtlr., Garten zu 25 Rtlr., das Land = 4 Morgen 118 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 163 Rtlr. 27 Stbr., insgesamt zu 218 Rtlr. 27 Stbr. — 1/3 pro contributione = 72 Rtlr. 49 Stbr., bleibt 145 Rtlr. 38 Stbr.; das Haus mit dem Backhaus ist Eigentum des Pächters zu 200 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich an Pacht 13 Rtlr., 4 Hühner. 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- u. 6 sonstige Handdienste verrichten, Potte [Setzlinge] pflanzen, sowie in jedem Schatzzettel 9 Stbr. Contribution abführen u. an die Rentei 1 Rauchhuhn. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden; der letzte Gewinnbrief vom 20. November 1772 ist Martini 1783 erledigt, ein neuer noch nicht ausgefertigt worden. Der Pächter erklärt, er hätte nach dem alten Gewinnbrief 13 Rtlr. 30 Stbr. zahlen müssen, habe aber bis heute nur 10 Rtlr. bezahlt; 3 Rtlr. 30 Stbr. seien ihm für die Contribution angerechnet worden.
  • 9) Grevinghoff: Hof = 96 Ruten, mit den Obstbäumen zu 30 Rtlr., Garten zu 30 Rtlr., ein Stück Land = 3 3/4 Morgen, jeden Morgen zu 45 Rtlr., zu 169 Rtlr. 15 Stbr., noch ein Stück Land mit dem daranschießenden Grasplatz = 2 Morgen, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 80 Rtlr., eine Wiese = 2 Morgen, den Morgen zu 80 Rtlr., zu 160 Rtlr., noch eine kleine Wiese = 45 Ruten, den Morgen zu 70 Rtlr., zu 15 Rtlr. 16 Stbr,. insgesamt zu 484 Rtlr. 31 Stbr. — 1/3 pro contributione =* 161 Rtlr. 30 Stbr., bleibt 323 Rtlr. 1 Stbr.; das Haus ist Eigentum des Pächters, zu 150 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich an Pacht 9 Rtlr., 4 Malter Hafer, 6 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber, u. muß jährlich 6 Dünge- u. 6 Handdienste leisten, außerdem in jedem Schatzzettel 18 Stbr. abführen u. an die Rentei 1 Rauchhuhn. Der Gewinnbrief vom 26. Juli 1772 ist erledigt, einen neuen hat der Pächter noch nicht erhalten, er hat aber für die neue Pachtzeit 6 Rtlr. Gewinngeld gezahlt.
  • 10) Oberste Schelcken: Hof mit den Obstbäumen = 124 Ruten zu 30 Rtlr., Garten zu 30 Rtlr., Land vor dem Hofe = 3 Morgen 86 Ruten, den Morgen zu 45 Rtlr., zu 153 Rtlr. 36 Stbr., insgesamt zu 218 Rtlr. 36 Stbr. — 1/2 pro contributione = 72 Rtlr. 52 Stbr., bleiben 154 Rtlr. 44 Stbr., noch steuerfreies Land = 1/2 Morgen zu 22 Rtlr. 30 Stbr., 72 Ruten - 15 Rtlr. 34 Stbr., Wiese = 126 Ruten = 42 Rtlr. 30 Stbr., Summa 226 Rtlr. 18 Stbr. Das Haus ist Eigentum des Pächters, geschätzt zu 150 Rtlr.
    • Der Pächter gibt jährlich 3 Rtlr. Pacht, ferner von dem steuerfreien Land 2 Rtlr., 4 Malter Hafer, 4 Hühner, 2 Pfd. Flachs, 1/4 Pfd. Peffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 6 Dünge- und 6 sonstige Handdienste verrichten, auch 20 Pötten [Setzlinge] pflanzen; außerdem in jedem Schatzzettel 9 Stbr. Contribution u. an die Rentei 1 Rauchhuhn abführen. Der letzte Gewinnbrief ist vom 27. October 1772, ein neuer noch nicht ausgestellt worden.
  • 11) Unterste Schilcken: Hof mit den Obstbäumen zu 30 Rtlr., Garten zu 25 Rtlr., ein Stück Land = 1 Morgen 152 Ruten, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 50 Rtlr.; ein Stück Land = 2 Morgen, den Morgen zu 40 Rtlr., zu 80 Rtlr., insgesamt zu 185 Rtlr. Das Haus ist Eigentum des Pächters, geschätzt zu 80 Rtlr. Das Land ist steuerfrei.
    • Der Pächter gibt jährlich 10 Rtlr. Pachtgeld, noch von 1 Stück 2 Rtlr., ferner 1/4 Pfd. Pfeffer, 1/4 Pfd. Ingber u. muß 8 Dünge- u. 8 sonstige Handdienste verrichten, sowie 12 Pötten [Setzlinge] pflanzen. Der Gewinn muß alle 12 Jahre erneuert werden, der letzte ist vom 18. November 1769 u. 1781 bis 1793 verlängert worden, auch am 30. Juni 1780 an die † Frau Obristin von Maltiz das Gewinngeld bezahlt.
  • 12) Brenne im Eckholt: Hof = 1/2 Morgen ist Berggrund (liegt noch ins wilde) zu 15 Rtlr., Land und Garten, ausgerodet am Rocholter Eichholz = 1/2 Morgen zu 25 Rtlr., insgesamt zu 40 Rtlr.; das Haus hat der Pächter 1781 aus seinen eigenen Mitteln erbaut, geschätzt zu 80 Rtlr. Nach dem Erbgewinnbrief vom 28. Mai 1781 ist ihm das ganze Eichholz = 9 Morgen derart verpachtet, daß er von jeden 60 Ruten [?], die er ausrodet, 10 Stbr. Pacht zahlt, vorläufig aber von dem Grund, worauf er sein Haus erbauet, jährlich 2 Rtlr. u. für die Abnutzung des übrigen Teiles, so lang es noch nicht ausgerodet u. urbar gemacht ist, jährlich 6 Hühner geben u. 12 Handdienste leisten soll.
  • 13) Frieder ich Gerdes: Haus, gebaut auf dem zum Hause Rocholt gehörigen Markengrund der geteilten Rocholter Mark, zu 240 Rtlr., Hof zu 7 Rtlr. 30 Stbr., Garten, vom Pächter ausgerodet u. urbar gemacht, zu 25 Rtlr., insgesamt zu 172 Rtlr. 30 Stbr. Nach dem Gewinnbrief vom 9. Juli 1778 brauchen er u. seine Frau von dem Haus u. Grund keine Pacht zahlen. Die † Frau Obristin von Maltiz hat das Haus, soweit es das Zimmerwerk [Holzbau] betrifft, auf ihre Kosten bauen lassen, die übrigen Kosten der Pächter bestritten.

Außerdem geben an das Haus Rocholtz:

  • 1) Große Berckenberg: 2 Malter Hafer, 2 Hühner, u. 1 Düngedienst.
  • 2) Kleine Berckenberg: 2 Hühner u. 1 Düngedienst.
  • 3) Das Stockeyer Gut: 1 Pfd. Wachs, 2 Hühner u. 1 Düngedienst.
  • 4) Gehrmann: 2 Rtlr. wegen eines Markenplätzgen.
  • 5) Höffingholt: 12 Rtlr. jährl. Grundzins vom Hammer [?].

Unterschriften: Nie. Henr. Daehnert, Joh. Peter Hobräck. Vermerk: Das Taxatum vom Ganzen ist 28132 Rtlr. 11 Stbr.

Nach einer brieflichen Mitteilung des Hermanni, Steinhausen, den 20. September 1786, an den Frhrn. v. Düngellen in Dahlhausen, hat im Verkaufstermin am 19. September der Kommisionsrat Rappard vom Unnaischen Salzwerk als einziger Bewerber das Haus Rocholt für 19 200 Rtlr. angekauft, wovon die Hälfte 6 Monat, der Rest 12 Monat nach der Genehmigung zu zahlen ist. Original. Akte C 16, Bl. 73 ff.

Quelle: Urkunde Nr. 1198 In: Symann, Ernst: Die Urkunden des Archives Wanne-Eickel 1600-1800, Wanne-Eickel 1929, Anmerkungsband II, S. 36-43