Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/247

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Augenwimpern sezte sich Eis an, was am Sehen hinderte. Der Schnee knitterte unter den Füßen der Menschen und die Luft hatte den Anschein mit lauter Feuerfunken angefüllt zu seyn. Es war sehr gefährlich Brantwein zu trinken, indem derselbe augenblicklich aufregte, aber Erschlaffung und Neigung zum Ausruhen folgen ließ, was bei der großen Kälte zu einem schnellen Tode führte, dem Viele unterlagen. Die Straße war übersät mit todten Menschen und Pferden, wer hinfiel und sich nicht schnell aufraffte, war verloren. Er war noch nicht todt, so zogen ihn die Nächsten aus, um sich mit seinen Lumpen zu bedecken.

Characteristisch ist folgender Zug: Ein Grenadier sah seinen Obersten vor Ermattung niedersinken, und eilte hinzu, den Leichnam zu entkleiden. Da richtete sich der Oberst auf und stammelte: Peste je ne suis pas mort.[1] Ehrerbietig trat der Grenadier zurück, und erwiederte kalt:


  1. GenWiki-Red.: (frz.) „Die Pest, ich bin nicht tot.“