Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/170

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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von denen die Meisten auf der Straße vor Elend umkamen oder gefangen wurden. Was von Pferden aufzubringen war, wurde an die Artillerie abgegeben und doch mußten, auf dieser Strecke schon Pulverwagen in die Luft gesprengt, ja selbst Kanonen stehen gelassen werden, welche man vernagelte, oder in Bäche, Sümpfe u.s.w. versenkte. Am 3ten November mußte das noch 57. Mann starke 4.te JägerRegiment zu Pferd, 40. seiner besten Pferde an die Artillerie abgeben und war von da an als aufgelöst zu betrachten.

Der Weg hatte uns über das Schlachtfeld von Mojaisk geführt. Die Toden, deren Verwesung durch die Kälte zurückgehalten worden war, bedeckten nach wie vor den Boden, auf dem man so verzweifelt gekämpft hatte. Dieser gräßliche Anblick machte aber wenig Eindruck auf uns; hart geworden durch vieles Leiden und fortwährendes Elend blieb nur das Gefühl der Selbsterhaltung, welches uns antrieb, in stumpfer Gleichgültigkeit vorwärts zu eilen.

In Mojaisk und dem Kloster Kolotskoï fanden wir