Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/139

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Ich hatte meine Kräfte wieder so weit erlangt, daß ich reisen konnte, wir machten uns daher auf den 30 Stunden weiten Weg nach Moskau, der uns das bekannte Bild trauriger Verwüstungen zeigte. Ungefähr sieben Stunden von Moskau kamen wir an einen Edelhof, in welchem eine Abtheilung Garde-Dragoner stand, von der wir erfuhren, daß die Straße sehr unsicher sey und Kosaken einige Tage zuvor eine Fuhrwesensabtheilung überfallen und alles was nicht fortzubringen gewesen wäre, zernichtet hätten. Wir entschlossen uns deshalb, die Nacht in einem Nebengebäude des Schloßes zuzubringen. Am andern Morgen, als wir eben unser frugales Frühstück verzehrten, gab es Lärm, Schüße fielen und Dragoner, von Kosaken verfolgt, sprengten in den Hof. Wir eilten uns in Vertheidigungsstand zu setzen, die Kosaken jagten jedoch auf der andern Seite des Hofes wieder hinaus und verschwanden. Am 26ten September trafen wir, ohne weiter beunruhigt zu werden, in Moskau ein, wo wir die durch den französischen Offizier uns gegebene Nachricht leider bestätigt fanden.