Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/124

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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viele aus alter Anhänglichkeit, oder auch weil ihnen das Leben in Petersburg lästig war. Andere hatte die Ungunst des Hofes hierher getrieben. Auf dieses Verhältniß und auf die geheime Spannung, welche zu allen Zeiten zwischen dem Adel Moskaus und dem Hofe herrschte, hatte Napoleon den Plan gebaut, Zwist und Spaltung im Innern des Reichs anzufachen und daraus für seine Zwecke Nutzen zu ziehen.

Der Adel, für die Erhaltung der bestehenden Ordnung der Dinge auf's äußerste besorgt, war entschlossen, für sich zu handeln, wenn etwa der Hof sich bequemen sollte, das Gesetz eines unvortheilhaften Friedens anzunehmen.

Die Ernennung Kutusow's zum Oberfeldherrn, scheint eine Folge dieser Stimmung gewesen zu seyn; über sein Verfahren in jener Zeit ist ein Anstrich eigner Autorität hingehaucht, der nicht undeutlich verräth, daß er gegen Mißfallen am Hofe sich durch die Gewalt der öffentlichen Meinung geschützt wußte.

Graf Rostopschien, Gouverneur von Moskau, war aus einer alten Familie Rußland's entsproßen und hatte seinen