Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/109

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Als der Kaiser am folgenden Tag das Schlachtfeld beritt, bot sich ihm ein gräßliches Schauspiel dar: in der Ausdehnung einer halben Quadratmeile war der Boden mit Toden und Sterbenden bedeckt. An manchen Stellen, besonders bei den Schanzen, lagen die Leichnahme von Menschen und Pferden gehäuft; zwischen ihnen Trümmer von Waffen und Heergeräth aller Art. Einen schrecklichen Anblick gewährten die Vertiefungen und Hohlwege, in welche sich die Verwundeten, von einem natürlichen Instinkt getrieben, mühsam geschleppt hatten, um vor neuen Wunden gesichert zu seyn. Am gräßlichsten sah es jedoch bei den Ambülancen aus, wo ganze Haufen abgeschnittener Glieder umherlagen. – Die Verbandzeuge waren bald aufgebraucht gewesen und man hatte zu Werg, und da dieses ebenfalls ausging, sogar zu Heu seine Zuflucht nehmen müßen. – Die Häuser der rückliegenden Dörfer hatten nicht genug Raum zur Aufnahme der Verwundeten, viele der ärmsten legten sich daher außen an die Häuser hin, um wenigstens vor dem Wind geschützt zu seyn; sie blieben es aber nicht