Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/073

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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mußten durch die Furth auf das linke Ufer zurückkehren, wo man uns zum Überfluß, durch ein Mißverständniß, ein paar Stunden in der Irre herum führte, dem Feuer der rußischen Jäger aussetzte und dann in der Vorstadt Krasnoi biwouakiren ließ. Meinem Oberst, der an diesen beiden Tagen eine sehr untergeordnete Rolle gespielt hatte, wurde auf diesem Irrgang ein Pferd verwundet, worüber er sich wahrhaft lächerlich geberdete.

Unser Verlust in diesen beiden Tagen war groß gewesen. Das Regiment verlor von 500 Mann, welche in das Gefecht rückten, die Hälfte an Toden und Verwundeten. Zwei Hauptleute und ein Lieutenant blieben auf dem Platz; ein Major, ein Hauptmann und vier Lieutenants waren verwundet, von denen drei in Folge davon starben.

Der Brand des Stadttheiles auf dem rechten Ufer breitete sich immer mehr aus und dauerte die ganze Nacht. Es war ein gräßlich schöner Anblick[1], von übeler Vorbedeutung für die nächste Zukunft, denn wir litten jetzt schon


  1. GenWiki-Red.:" Labaume gibt die Erzählungen eines Freundes wider (S. 89f.): „Sie können sich, sagte dieser Offizier, keine Vorstellung von der schrecklichen Verheerung machen, welche das Innere von Smolensk darbot. Mein Tritt in diese Stadt macht in meinem Leben einen wichtigen Zeitpunkt aus. Stellen Sie sich alle Straßen, alle Plätze mit todten oder sterbenden Russen angefüllt, und die Flammen vor, welche in weiter Ferne dies schreckliche Gemälde beleuchten!“