Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/053

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
Inhalt
Orts- und Namenregister | Glossar
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[052]
Nächste Seite>>>
[054]
Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Er war ein rechtlicher artiger Mann, der sich die allgemeine Liebe und Achtung erwarb.

Liozna ist ein kleines Städtchen, dessen Einwohner, mit Ausnahme der Juden, beinahe alle sich geflüchtet hatten. Diese mochten die Besorgniß um ihr Eigenthum und die Hoffnung zurückgehalten haben, Geld von uns zu gewinnen, worin sie sich auch nicht täuschten; für Geld konnte man durch sie bekommen, was in der beschränkten Lage nur immer möglich war, es wanderte daher auch mancher schöne Thaler in ihre Taschen. Obgleich ekelhaft schmutzig und sehr geneigt uns zu betrügen, konnten wir sie doch nicht entbehren, denn sie sprachen alle mehr oder weniger deutsch, weshalb sie auch beinahe ausschließlich als Führer gebraucht wurden, wobei man aber ein sehr wachsames Auge auf sie haben mußte, indem sie auch oft den Rußen als Spione dienten. Sie bilden eine ganz abgesonderte Nation mitten unter den Urbewohnern Lithauens, welche in Kleidertracht, *)[1] Sitten und Gebräuchen wenig von ihren Vorfahren verschieden


  1. *) Fabers Blätter, No 12.