Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/049

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Packpferde dienten. Ein treues Bild dieser Requisitions-Commandos hat Oberstlieutenant von Faber in den Blättern aus seinem Tagebuch geliefert.*)[1] Diese Art der Verpflegung schützte uns aber auch nicht hinlänglich vor Mangel, und war im höchsten Grad verderblich für die Provinzen Lithauens, welche man, als früher zum Königreich Polen gehörend, zum Abfall von Rußland zu verleiten suchte, ihnen aber durch die empörendsten Plünderungen alle Lust dazu benahm.

Der Mangel an Lebensmitteln war so groß, daß man das Pfund schlechtes Brod gerne mit einem Thaler, die Bouteille sauern Wein mit sechs bis acht Gulden bezahlte. Korn fanden wir genug, hatten aber keine Zeit es mahlen zu lassen, weshalb anempfohlen wurde, dasselbe zu rösten und als Kaffe zu genießen, was jedoch herzlich schlecht schmeckte und bei den Soldaten wenig Beifall fand. Für die Pferde hatte man auch nichts als grünes Futter und Roggen, der jedoch mit großer Vorsicht gegeben und vorher in Wasser aufgequellt


  1. *) Blätter aus meinem Porte-feuille, No 8, 22.