Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/028

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Am 26ten Mai marschirten wir nach der am rechten Weichselufer liegenden Festung Thorn, den 2ten Juni nach Strasburg und den 5ten nach Lebau. Hier zeigte sich bereits ein so großer Mangel an Fourage, daß die sämtliche Cavalerie, durch Tagesbefehl des Kaisers, auf grünes Futter gesetzt wurde, d. h. es wurde die Erlaubnis ertheilt, die grüne Frucht abzumähen und zu füttern. − Den 14ten Juni trafen wir in Gerdauen ein, und den 17ten in Goldapp, wo wir zum letztenmal einquartiert wurden. Den 20ten conzentrirte sich das ganze Armee-Corps im Lager bei Kalwary. Wir hofften hier einige Tage zu bleiben, indem es sehr nöthig wurde, die durch die angestrengten Märsche abgenutzte Fußbekleidung der Mannschaft herzustellen, auch waren unsre Lebensmittel noch nicht eingetroffen; wir mußten jedoch am 21ten Abends nach dem Niemen aufbrechen, wo wir am 23ten bei Dobelin eintrafen. Waren die Märsche bis Kalwary anstrengend gewesen, so war es der von da bis an den Niemen noch weit mehr. Kaum daß man am Tage einige Stunden anhielt, um abkochen zu lassen; da jedoch das Schlachtvieh nicht folgen konnte, so fand auch keine