Stubben Nr.19

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe > Stubben

Um 1900
1875 Ur-Kataster Ausschnitt

Einleitung

Stubben Nr.19, Hof in Stubben, später zu Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: Wollaher Straße 19. Lage auf der Höfekarte anzeigen.


Geschichte des Hofes

Allgemein

Die hiesigen Krudops, der letzte Hof im Dorf, der als Vollerwerbshof betrieben wird, kommen von dem Stammhof „Vor dem Felde“ in Leuchtenburg, früher Vorwohlde genannt. Diese Linie läßt sich bis 1618 zurückverfolgen.

Das Datum der Errichtung dieser Hofstelle „Im Hagen“ ist bisher nicht mit Dokumenten belegt. Nach einem Aufsatz von Rektor Friedrich Kühlken „Aus der Geschichte der Familie Krudop“ in der Norddeutschen Volkszeitung aus dem Jahre 1956, besteht der Krudop-Hof „Im Hagen“ zu der Zeit genau 150 Jahre, demnach wurde er 1806 neu errichtet oder renoviert. Dieses Datum entspricht dem Hochzeitsjahr von Gerd Krudop, geb.1778 und Trina Margarethe Jachens aus Stubben. Allerdings waren seine Eltern bereits zwischen 1774-1778 nach Stubben gezogen, wie aus den Geburtsorten der Kinder hervorgeht. Nach einem Dokument von 1811 im Archiv Stade hat zu diesem Zeitpunkt Gerd Krudop zu Stubben seit 4-5 Jahren die Pflugköthnerstelle seines Vorwirts Claus Jachens angenommen. In der Karte von 1846 ist der Hof nicht eingezeichnet, die Gemarkung ist aber mit „Gerd Krudop zum Stubben Busch“ und mit „Gerd Krudop Camp“ benannt. Es ist nicht klar, nach welchem Gerd Krudop diese Benennung erfolgte, dem von 1726 oder dem von 1778. 1875 ist der Hof auf der Inselkarte, Flur 3, markiert.


Chronologische Dokumentation


1640 (Beschreibung des Gerichts Leßem)[1]:
Hanß Jürgen (Pflugkate), 3 Fache des Hauses, 2 Fache der Scheunen, 3 Pferde, 3 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein



1651 (Börde Lesum und deren Angelegenheiten):
Hanß Jürgen, ein Pflug Kahte, gibt Jährlich ans Hauß Hagen 2 Scheffel Haberr Und 8 grote, thut den Leibdienst, hatt 7 Scheffel Einsath, 3 Pferde ...



1663 (Steuerliste):
Frerich Lambken, unter den Pflug Und Brinkkaten aufgeführt, 2 Männer, 2 Frauen, 1 Magd, gibt 1 Reichstaler und 40 Schillinge.



1691 (Contributionsrolle der Börde Lesum):
Clauß Lambken, olim Frerich Lambken, Pflugkahte. Hat 11,5 Scheffel Saatland.



1709 (Contributionsrolle):
Johann Jachimbs, Pflugkaten, 5 Fach Hauß, 3 Fach Scheuer, 11,5 Scheffel Saathland, 2 Kühweyden, Schweine Mast: wenig Holtz, 4 Pferde, 4 Kühe, 2 Jung Vieh ...



1811 (Meierbrief):
Der General-Domainen-Director, Hannover den 17. Dec. 1811, an den Herrn receveur elementaire Fischer zu Osterholz. Gerd Krudop bittet um Bemeierung der schon vor 4 bis 5 Jahren von seinem Vorwirt Claus Jachens übernommenen Stelle. Dem Gesuch wird stattgegeben, der Meierbrief erteilt gegen einen Weinkauf von zehn Reichsthalern zwölf Groten.



1811 (Meierbrief undatiert):
Nach dem Tode von Claus Jachens übernimmt die frei werdende Stelle Gerd Krudop. „ Gegen Erlegung eines zu zehn Reichthaler zwölf Grote behandelten Weinkaufs hinwieder zum Meyer-Recht eingethan“.

Die im Register aufgeführten Meyer-Abgiften:

Zins so vorhin an das Amt Hagen abrechnet 3 Thaler 8 Grote
Dienstgeld 2 Thaler
.... ?? 1 Thaler 48 Grote
zusammen 6 Thaler 56 Grote



1812 (Meierbrief):
Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgefordert der Gutsmeier Claus Jachens (abgeändert in Gerd Krudoop) zu Stubben Commune Lesum No 13 wohnhaft.

Jährliche Meiergefälle:

Vor den Saatkamp zwey Scheffel Beustmanns Land im Lesumer Felde an Zins zwey Thaler in Cassenmünze.
Und an Zins Rocken für den anderen Saatkamp beym Hause zwey Scheffel Zins Rocken Bremer Maaße.

Statt des Meiers Gerd Krudop erschien dessen Ehefrau Catrina Margareta gebohren Jachens, welche die Gutsherrliche Angabe mit den in Händen habenden Meierbriefe ihres Ehemannes verglichen, und nachdem sie solche mit letzteren zutreffend befunden, die Richtigkeit derselben und die Verpflichtung zur jährlichen Bezahlung der vorbemerkten Meiergefälle anerkannte.

Nach der Erklärung der Comparentin und nach der Ausweisung des von ihr producirten Meierbriefe wäre ihr für obige Praestation

ein Saatkamp von zwey Scheffel Saat groß von Beustmanns Lande im Lesumer Felde an Ostseite an Claus Jachens und ins Süden an den Lesumstoteler Kirchwege begränzt ferner
einen anderen Saatkamp beym Hause von zwey Scheffel Saat groß, an der Heide ins Osten und an Cord Lamke ins Westen begrenzt

Vorgelesen, genehmigt, zur Unterzeichnung aufgefordert, erklärte dieselbe nicht schreiben zu können.



1820-1846 (Langenholzteilung und Verkoppelung):
Der 1/2 Höfner Georg Krudop erhält bei der Verkoppelung entsprechend seiner Stellengröße insgesamt eine Fläche von 4,2384 Kuhweiden, er hat zugekauft von Claus Jachens 1/4 Kuhweide, von Albert Fennekohl, Daniel Rothvoß, Georg Forthmann, Johann Pundt und Heinrich Feldhusen in St. Magnus je 0,2175 Kuhweide, es geht ab für den Graben an J.H. Lamke 0,0058 Kuhweide, so daß er insgesamt 6,7825 Kuhweide bekommt, und zwar

(1) den Anschuß am Kamp (Plaggenhieb)
(2) der Anschuß am Busch neben dem großen Glindberge (Weideland und Plaggenhieb)
(3) am Barghorst Berge oberhalb den Brundorfer Weiden (Plaggenhieb)
(4) vor Corbeck südlich vom Brundorfer Hauptwege (Plaggenhieb und Schullenstich)
(5) im sogenannten Bockeloh hinter Brundorf am Wege nach Hamfähr (Schullenstich)
(6) Am Wege von Brundorf nach Heilshorn und der projectirten Chaussee (Schullenstich)

worin eine Vergütung für dessen Schullenstich enthalten ist.



1852 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Stubben vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von D. Jachens, Bauermeister aus Stubben

Pflugköthner Georg Krudop (39), Ehefrau Anna (39), Kinder Gerhard (12), Margareta (8), Anna (5)Vater Gerd Krudop (74), Bruder Claus Krudop (37), Dienstmagd Adelheid Windhorst (25).



1861 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Stubben vom 3. Dezember 1861, aufgenommen von Georg Krudop, Vorsteher in Stubben:

Ackersmann Georg Krudop (48), Ehefrau Anna (48), Sohn Gerhard (22), Tochter Margareta (17), Tochter Anna (14), Tochter Gesina (8), Sohn Hinrich (4)
Großvater Gerdt Krudop (84), Knecht Hermann (22).



1864 (Einwohnerliste):
Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Stubben vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von Claus Ahlers, Vorsteher in Stubben:

Ackersmann Georg Krudop (53) ?, Ehefrau Anna (53) ?, Sohn Gerhard (25), Tochter Margareta (19), Tochter Anna (16), Tochter Gesine (13) ?, Sohn Hinrich (7) Altenteiler Gerd Krudop (86)



1888
ist das alte Haus abgebrannt.






Geschlechterfolge

Jürgen-N.N.

Hanß Jürgen

Auf dieser Stelle 1640 und 1651 nachgewiesen.


oo


N.N.



Lamken-N.N.

Frerich Lamken
* um 1624
† 1687 Stubben


oo vor 1656


Anna N.N.
* um 1633
† 1710 Stubben

Möglich ist, daß die Ehefrau Anna eine geborene Jürgen ist und die Tochter des 1651 nachgewiesenen Hanß Jürgen war.



Lamken-Stöver-Krudop-Jachens

Claus Lamken
* 1657 aufm Stubben
† 1700 Stubben


oo I. 1692 Lesum


Gretje Stöver
* 1668 Wollah
† 1696 Stubben

Tochter von Lüder Stüver und Metta


oo II. 1697 Lesum


Anna Krudop
* 1673 Holthorst
† 1746 Stubben

Tochter von Henrich Krudop und Lücke aus Hahnhorst
Sie übernimmt als Witwe des Claus Lamken den Hof !


oo II. 1701 Lesum


Johann Jachens
* 1671 Holthorst
† 1749 Stubben



Jachens-Jachens

Claus Jachens
* 1703 Stubben
† 1773 Stubben


oo 1736 Lesum


Trine Margarethe Jachens
* 1719 Holthorst
† 1776 Stubben



Jachens-Krudop

Claus Jachens
* 1747 Stubben
† 1806 Stubben


oo 1788 Lesum


Gretje Krudop
* 1758 Holthorst
† 1806 Stubben



Jachens-Krudop

Trine Margarethe Jachens
* 1790 Stubben
† 1830 Stubben


oo 1806 Lesum


Gerd Krudop
* 1778 Holthorst
† 1868 Stubben

Sohn von Gerd Krudop und Gesche Meyer aus Vorwohlde



Krudop-Blendermann

Georg Krudop
* 1813 Stubben
† 1868 Stubben


oo 1839 Lesum


Anna Lucie Dorothea Blendermann
* 1812 Erve
† 1895 Stubben

Tochter von Otto Blendermann aus Erve und Ahlke Wohltmann aus Garlstedt



Krudop-Jachens

Gerhard Krudop
* 1839 Stubben
† 1868 Stubben (an seinem Hochzeitstag)

Stellmacher in Stubben


Hinrich Krudop
* 1858 Stubben
† 1919 Stubben

Landmann in Stubben
jüngster Bruder von Gerhard Krudop


oo 1887 Lesum


Anna Marie Lucie Jachens
* 1861 Burgdamm
† 1936 Stubben

Tochter von Hermann Jachens aus Löhnhorst und Mette Gebecke Haake aus Niederbühren

Gerd Krudop vom Holthorster Stammhof "vor dem Felde" heiratete 1806 auf diese Pflugkötnerstelle von Claus Jachens ein. Er starb hochbetagt am 19.06.1868 in Stubben. Der Hoferbe Georg folgte seinem Vater schon nach wenigen Wochen am 07.08.1868 ins Grab. Seinem ältesten, schon herangewachsenen Sohn Gerhard ging es noch schlechter - er starb ledig an seinem Hochzeitstag, dem 20.10.1868. So wurde der jüngste Bruder Hinrich Bauer auf diesem Hofe, der sich durch Zukauf von Land und seine gute Bewirtschaftung wesentlich vergrößert hat. "Hinnerk vom Hagen" - unter dem Namen weitherum bekannt - schnurrbärtig, gelassenen, aber doch selbstbewußt-bäuerlichens Wesens, steht mir aus der Jugend noch vor Augen, wenn er durch Lesum fuhr und mit meinem Vater einen Klönschnack hielt. Er ist am 11.02.1919 gestorben. Seitdem bewirtschaftet mein Altersgenosse Georg Krudop diesen schön am Waldrande, etwas seitwärts der Straße gelegenen Hof.
Quelle: aus einem undatierten Zeitungsartikel von Rektor a. D. Friedrich Kühlken



Krudop-Haar

Georg Krudop
* 1888 Stubben
† 1968 Stubben


oo um 1925


Anni Haar
* 1903
† 1970 Stubben




Die Grabstätte der Familie befindet sich auf dem Lesumer Friedhof.


Internetlinks

Offizielle Internetseiten


Quellen

  1. Staatsarchiv Stade:
    Beschreibung Des Gerichts Leßem und freyen Dämme zur Ritterhude, Heilßhorn und Schönebeke. Anno 1640, 9 Jul. Genauere Angabe fehlt bisher
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