Siegen/Kriegerdenkmal 1864 + 1866 + 1870/71

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Siegen / Nordrhein-Westfalen

Kriegerdenkmal 1864, 1866, 1870/71
E-123 - Siegen (0NW) 01k.jpg
E-123 - Siegen (0NW) 07k.jpg
Zugeörigkeit (2009)
Bundesrepublik Deutschland > Bundesland Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arsnberg > Kreis Siegen-Wittgenstein > Siegen
historisch (1914)
Königreich Preußen, Provinz Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Landkreis Siegen > Siegen

Art des Denkmals

Kriegerdenkmal 1864, 1866, 1870/71

  • auf dem Sockel Germania mit einem Adler
  • an den vier Seiten des Sockels Helme, verziert mit Laub

Beschreibung des Denkmals

Auf massigem Stufenunterbau erhebt sich ein schön verzierter Sockel, der ein quadratisches Postament, an dem sich die Inschrifttafeln befinden, trägt. Das Postament wird bekrönt von einer anmutigen Gestalt, der Germania, die in der Linken das Schwert und in der Rechten einen Lorbeerkranz hält. (Abshoff)
An den Ecken des Postamentes versinnbildlichen vier Helme die militärischen Waffengattungen Infanterie, Artillerie, Landwehr (Tschako) und Kavallerie (Ulanen-Tschapka).

Inschriften

Widmungsinschrift an der Vorderseite des Unterbaues
? - Die Tafel wurde entfernt
Gedenktafel an der Vorderseite des Postaments
"1864. /
F. Kilian
-.-.-.-.-.-.-.-.-
1866. /
H.W. Gernhard. H.A. Schütz. /
J.H. Irle. A. Schneider. /
E. Börner
-.-.-.-.-.-.-.-.-
1870 - 1871 /
A. Althoff. H. Hinkel. /
H.E. Schulte. F. Reuter. /
J. Naumann. H. Müller /
J.H. Wurm. P. Hanekroth. /
M. Tolles"
Schlachtenorte an der linken Seite des Postaments
"1870 - 1871 /
WEISSENBURG. / WÖRTH. / SPICHERN. METZ. /
SEDAN. ORLEANS. /
PARIS"
Schlachtenorte an der rechten Seite des Postaments
"1864. /
DÜPPEL. ALSEN.
-.-.-.-.-.-.-.-.-
1866. /
NACHOD. SKALITZ. / KÖNIGGRÄTZ."
an der Rückseite des Postaments, unterhalb der Kaiserkrone, eingerahmt von Lorbeer- und Eichenzweigen
"18. / Januar / 1871"

Standort

  1. auf dem Marktplatz
  2. hinterer Marktplatzeine (ehemals Bismarckplatz)

Verbleib

Das Denkmal ist erhalten. Lediglich die Tafel mit der Widmungsinschrift an der Vorderseite des Postaments wurde entfernt.

Entwurf und Ausführung des Denkmals

Entwurf

Bildhauer Friedrich Reusch, Königsberg

ausführende Werkstätten / Material

Unterbau
-?-
Sockel, Postament
-?-
» Oberkirchener Sandstein
Inschrifttafeln
-?-
» Sandstein
Germania
-?-
» Bronzeguss

Maße und Gewichte

  • Germania: überlebensgroß

Das Germania-Standbild hat wiegt 66 Zentner.

Werdegang des Denkmals

Projektbeginn

  • Stifter: Bürgerschaft der Stadt Siegen

Kosten

  • Gesamtkosten: 13.500 Mark

Errichtung des Denkmals

  • enthüllt 06.08.1877
  • Gedenktag: Jahrestag der Schlacht bei Spichern

Tabellarische Darstellung

         1873 - Der Siegener Julius Deubel regt offiziell die Errichtung eines Kriegerdenkmals an. 
 Bis ca. 1876 - werden die benötigten Gelder durch Lotterien und Spenden gesammelt.
  Winter 1876 - In einem Schuppen am Marktplatz lagern die Sandsteine für den Sockel des Denkmals.
         1877 - Feier der Grundsteinlegung
                » In den Grundstein wurden Schriften der Siegesfeste von 1866 und 1871, eine 
                  Liste der letzten Stadtverordnetenwahlen, die neuesten Nummern der drei 
                  Siegener Zeitungen und Geldmünzen, darunter ein Siegestaler von 1871, 
                  eingefügt.
   22.04.1877 - Das Germania-Standbild trifft in Siegen ein.
   17.05.1877 - Die Germania wird auf den Sockel gehoben.
   28.05.1877 - Übergabe des Denkmals durch den Bildhauer Reusch an die Stadtverwaltung und den 
                Denkmalausschuss.
   06.08.1877 - (Feier des ersten Verbandstages des neugegründeten Kriegerverbandes in 
                Sieg-Dill und Westerwaldgebieten)
                'Feierliche Enthüllung des Denkmals
   15.12.1891 - Das Siegener Kreisblatt schreibt zur geplanten Umstellung des Denkmals: 
                "... Auch eine Verlegung der Germania nach dem Bismarckplatze wäre ohne viele 
                Schwierigkeiten und ohne größere Kosten zu bewerkstelligen."
         1892 - Das Kriegerdenkmal muss dem neuen Kaiser Wilhelm I.-Reiterstandbild weichen und wird auf den
                oberen Teil des Marktes versetzt.
                » Dabei zeigte sich, dass die Arbeiter, die 1877 den Grundstein einmauerten, das 
                  Bleigefäß, das für die Aufbewahrung der Dokumente vorgesehen war, gestohlen 
                  hatten. Die schwer beschädigten Dokumente wurden kopiert und um eine Schrift 
                  mit der Begründung der Denkmalsversetzung und weitere Zeitungsausgaben ergänzt.

Literatur- und Quellenangaben / Weblinks

  1. Fritz Abshoff, Deutschlands Ruhm und Stolz, Berlin 1903, S. 186 (Abb. S. 193)
  2. Martin Bach, Studien zur Geschichte des deutschen Kriegerdenkmals in Westfalen und Lippe, Frankfurt am Main 1985, S. 435, Anm. 1231 (s. Wickede)
  3. Lexikon Thieme-Becker, Band 28, Seite 195, "Reusch, Friedrich"
  4. Martin Schuss, Referat für den Geschichtsunterricht am Siegerland-Kolleg (Siegen) am 27.10.2000
  5. Zentral-Register der Preußischen Personen- und Krieger-Denkmäler - Z 911 (11.01.2003)