Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/335

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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3. Sonderburg, welche Propstei anfangs nur die beiden Kirchen zu Sonderburg und zu Kekenis begriff. Dazu kamen indessen, nachdem 1778 das Glücksburgische Erbland an den König gefallen war, nach dem Ableben des letzten Glücksburgischen Propsten Lüders 1788 die vier auf Sundewith belegenen Kirchen Broacker, Nübel, Satrup und Ulderup. Zum Propsten war den 1. April 1773 der Pastor Detlef Chemnitz zu Sonderburg ernannt, welcher 1780 starb. Sein Nachfolger im Pastorat und in der Propstei 1781, Gotthelf Johann Schmidt, ging 1796 nach Tondern. Darauf folgte als Pastor und Propst Ernst Ludwig Friederici, welcher, als er 1805 nach Broacker befördert ward, die Propstei beibehielt bis an seinen Tod, den 28. August 1817, worauf dieselbe wieder nach der Stadt Sonderburg kam, indem der Pastor Alexander Momsen daselbst (seit 1811) unterm 13. October 1817 auch zum Propsten ernannt ward. Nach dessen Tode am 26. Juni 1829 wurde der bisherige Diaconus zu Hohenwestedt, Carl Philipp Ludwig Jensen, den 29. Juni 1830 zum Pastor in Sonderburg und zugleich zum Propsten daselbst ernannt.

In Rücksicht auf die hiesige Kirchen- und Schulsprache haben wir früher von den Zugeständnissen berichtet,[1] welche eine Verordnung von 1735 der deutschen Sprache machte. Die in jener Verfügung verordneten deutschen Predigten in den Glücksburgischen Kirchen auf Sundewith, zu Broacker, Satrup, Ulderup und Nübel, an jedem dritten Sonntage wurden aufgehoben durch ein Rescript des Obergerichts und Oberconsistoriums in Schleswig vom 7. März 1783 an die Kirchenvisitatoren der Propstei Sonderburg. In diesem Rescripte wurde gesagt: „Da der Gottesdienst in den der Propstei Sonderburg einverleibten Kirchen der Regel nach Dänisch gehalten wird, und die wenigsten Eingepfarrten die deutsche Sprache verstehen, so wird genehmigt, daß die daselbst jeden dritten Sonntag bisher gehaltene Deutsche Predigt in Zukunft abgeschafft werde.“ — Seitdem wurden nur auf ausdrücklichen Wunsch einzelne Amtshandlungen in deutscher Sprache verrichtet. Darauf ward 1839 bei der Diaconatsvacanz zu Broacker, in welchem Kirchspiele mehr als in den andern durch die vielen Ziegeleien, Handwerker und Arbeiter, und wegen der Nähe Angelns die deutsche Sprache bekannt ist, von


  1. Oben S. 134–135.