Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/221

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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nach Marken Goldes geschätzt einen völligen Ersatz für das Abgetretene bildeten; da aber diese Dörfer dem Grafen Gerhard von Holstein verpfändet waren, so räumte nun der Herzog dem Bischof Bondo seine Güter in der Südergös-Harde ein, die Andel hießen, bis jene Dörfer in Schwansen frei würden. Dieses Andel erklärt man als Andeel, Antheil an Südergoesharde, und versteht darunter das Kirchspiel Schwabstedt, in dessen Besitz wir nachher die Bischöfe erblicken, und an und für sich hat es etwas Wahrscheinliches, daß, da der Bischof seinen alten Sitz aufgegeben, er dafür einen anderen empfangen hatte. Nur ist es nicht erklärt, wie der Bischof Schwabstedt behalten, und doch auch, wie erweislich ist, die Dörfer Hüxmark und Brodersbye in Schwansen besessen habe. 1322 findet man zuerst des Schlosses Schwabstedt gedacht, als Bischof Johann sich verpflichtete, daß es dem Grafen Gerhard offen stehen sollte. Im Kirchspiel Schwabstedt waren auch Bondengüter zu Ramstedt, die erst 1434 dem Bischof überlassen wurden, fast alle übrigen Dörfer des Kirchspiels aber bestanden aus bischöflichen Festegütern. Es war hier übrigens Waldgegend, und noch um 1595 berichtet Heinrich Ranzau, es sei bei Schwabstedt die beste Jagd in beiden Herzogthümern; so habe Herzog Adolph hier 1579 an Einem Tage achtzig Hirsche erlegt. Eine andere Waldgegend in der Südergösharde besaß noch der Bischof bei Treya, wo schon 1263 von einem Hofe des Bischofs die Rede ist, den Herzog Erich zerstören ließ[1]. In Schwansen war Stubbe ein bischöfliches Schloß schon vor 1332, wurde aber in den Kriegen unter Erich dem Pommern zerstört 1417. Sämmtliche bischöfliche Besitzungen wurden später unter dem Namen des Amtes Schwabstedt befaßt.

Das Schleswiger Domcapitel hatte gleichwie das Bisthum lauter sehr zerstreut liegende Besitzthümer. 1261 gab Herzog Erich


  1. Die ausführlicheren Nachrichten über Treya und die Umgegend, welche die Handschrift des Lib. cens. Episc. Sl. giebt, und die bisher nicht abgedruckt waren, sind von Jensen mitgetheilt im 3. Bande des Archivs für Staats- und Kirchengeschichte S. 425 ff. Wegen der einzelnen bischöflichen Besitzungen, die im Lande zerstreut lagen, verweisen wir der Kürze halber auf Jensen's Kirchl. Statistik, wo jeden Orts mitgetheilt ist, was sich darüber hat auffinden lassen, und auch S. 624 das Document eingerückt ist, aus welchem sich der Bestand der bischöflichen Besitzungen im Jahre 1523 ergiebt.