Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/215

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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ausgeliefert wurde, und es blieb dies noch lange ein Streitpunkt. Der sogenannte codex Eglensis, der von 1284 zu sein scheint[1], enthält noch eine ausführliche Auseinandersetzung über die 300 Hufen; dahin sei nicht zu rechnen Bosau mit Zubehör, auch nicht Rogelin und Lanken bei Oldenburg, welche schon von den alten Bischöfen, die zu Oldenburg gewohnt, besessen worden, und vertauscht seien jenes gegen Lubragasdorp, dieses gegen 4 Hufen bei Kakedis. Ferner den Hof Kakedis und das Dorf Kikebusch habe Bischof Berthold (1211—1235) von den Grafen erkauft, ebenfalls die Mühle in Subbesdorp mit einer Hufe. Auch die Dörfer Bockholt, Gumale, Scernekowe und andere, welche den Domherren gehörten, seien nicht mitzurechnen, und daher die Forderung auf 70 fehlende Hufen gestellt worden, für welche endlich nach vielem Streit Bischof Johann (1235—1247) das Dorf Vlemingdorp erhalten habe, das mit bebauten Aeckern und unbebauten Waldungen auf 20 Hufen damals habe geschätzt werden können, und damit sei denn der Streit zwischen dem Bischof und den Holsteinischen Grafen über die 300 Hufen endlich beigelegt. Noch erwarb dieser Bischof das Dorf Thurike.

Der Hauptbestandtheil des dem Bischof angewiesenen Grundgebietes lag um Eutin, Uthin, wie es vormals genannt wurde, wo Bischof Gerold schon um 1156 sich eine Wohnung erbauen und einen Markt einrichten ließ, also recht mitten in Wagrien. Als Bischof Johann II., von Deest zugenannt, 1254 das Bisthum antrat, fand er Alles von den Grafen Johann und Gerhard verwüstet und hatte Mangel an Lebensunterhalt. Er strebte indessen dahin, die Einkünfte des Bisthums zu vermehren; als ein Brabanter von Geburt wußte er den Werth der Marschländereien zu schätzen und kaufte ein Landgut zu Seestermühe, wo er einen Hof erbaute. Vlemingsdorp trat er den Grafen ab, und legte 200 Mark zu, um seine Unterthanen vom Grafenschatz zu befreien. Er erwarb die Gerichtsbarkeit in Eutin, Jungfrauenort, Niendorf, Gamale und Zcernekow und Bockholt 1256. Dies öfter genannte Gamale oder Gumale lag in der Nähe von Eutin und ist nebst Jungfrauenort nachmals zu den Vorwerken Bauhof und Neumeierei niedergelegt. Den Volrad


  1. Archiv für Staats- und Kirchengesch. II, 283 ff.