Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/176

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Maria täglich das ganze Jahr hindurch sprechen, auch an einem der nächsten Sonnabende fasten, sowie den Armen einen Sterling für dessen Seele geben. — Bei dem Gelag sollten keine Aufzüge der Gaukler und Schauspieler (Magorum et histrionum) zugelassen werden. Kalands-Schwestern sind erst 1422 aufgenommen, nachdem die Laienbrüder viele Jahre darum angehalten, daß solches geschehen möge. Es wurde dies damals unter der Bedingung gestattet, daß wenn die Reihe an einen Laien käme aufzuwarten, er dies mit seiner Frau thun sollte, wie denn dies zum ersten Mal auch vom Bürgermeister Berthold Achterup und seiner Frau geschehen ist. Vorher aber schon ist doch die Königin Margaretha in den Kaland aufgenommen gewesen, die auch als eine Wohlthäterin dieser Brüderschaft gerühmt wird, und namentlich einen vergoldeten Kelch, zwei goldene Kronen der heiligen Jungfrau und Kleider geschenkt hat. Ueberhaupt besaß der Kaland viele Kleinodien, unter andern drei mit Silber beschlagene Trinkhörner, dazu eine Menge Hausgeräth, viele Capitalien und mehrere Häuser in der Stadt. Das Kalands-Haus war in der Nähe der heil. Geist-Kirche, die von einem der Kalandsbrüder Söncke Kühl 1386 zu bauen angefangen ward, und in welcher die gottesdienstlichen Handlungen des Kalands abgehalten wurden. Die Zahl der Mitglieder dieses Kalands oder convivii S. Trinitatis wird in den späteren Zeiten größer gewesen sein, als anfangs bestimmt war, denn bis auf das Jahr 1526, wo die letzten Mitglieder aufgenommen sind, hat die Zahl aller Personen, die in diese Brüderschaft getreten, über 1000 betragen. 1551 gab König Christian III. Alles, was der Kaland besessen hatte, dem Hospital zum heiligen Geist mit „Renten, Husingen unde Tosten, bebuwet unde unbebuwet, ock allen Kleinodien in Sülver und andern Köken-Bade, Köken-Geredt, Grapen und Kannen, Vaten, Bedden, Kledern und alles, wat bi dem Kalande noch vorhanden is“. Das Kalandshaus ward nachher dem Dänischen Prediger zur Wohnung eingeräumt. Dieses Haus hatte ein Canonicus zu Schleswig, Herr Regner Söncksen, dem Kaland geschenkt, damit die Brüder dort und nirgends anders zum Essen zusammen kommen sollten. Die Lage desselben wird bezeichnet dicht hinter der Capelle (immediate retro capellam), wie denn noch das Haus des Dänischen Predigers unmittelbar nach Westen an die heil. Geist-Kirche angebaut ist, so daß von dort ein Eingang nach der Kirche geht. In der Nicolai-Kirche war vom