Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/147

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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abliefern. 1482 ward die Kirche des Heiligen Geistes neu erbaut und kostete 1197 Mark 4 Schillinge. Stiftung und Kirche lagen am Wall beim Holstenthor, und ein Seitengiebel des vierten Hauses linker Hand von der Holstenstraße soll noch ein Theil der ehemaligen Kirche sein.

Zu Neustadt fällt die Stiftung nach der Fundationsurkunde von Johann dem Milden in das Jahr 1344. Als Grund wird angegeben der Andrang vieler Armen, die zum Theil vor der Kirche und auf den Straßen lägen und kein Obdach finden könnten. Zu deren Aufnahme sollte nun die Anstalt gegründet werden, wie auch zur Aufnahme derjenigen, die sich dem Dienste dieser Armen widmen möchten. Hospital, Capelle, Kirchhof und die sonst nöthigen Gebäude sollten hinlänglich geräumig eingerichtet werden, entweder in der Stadt oder außerhalb derselben. Es wurden Einkünfte dazu gelegt und Freiheiten gegeben, und der Graf leistete auf das Patronatrecht Verzicht und übergab dasselbe dem Rath der Stadt mit der Befugniß, einen oder mehrere Geistliche anzustellen. Die Stiftung kam schon in demselben Jahre 1344 zu Stande, und es war dazu ein Platz westlich außerhalb der Stadt gewählt. Außer verschiedenen Ländereien erwarb die Stiftung eine Mühle und ein paar Dörfer.

In diese Kategorie von Wohlthätigkeitsanstalten sind auch die S. Gertruden-Stiftungen zu rechnen. Solche kommen bei mehreren Städten vor, und es scheint dabei besonders auch die Beziehung auf das Begräbniß von Personen hervorzutreten, für deren Beerdigung sonst nicht würde gesorgt werden. Der schwarze Tod, in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, gab Veranlassung zur Errichtung von neuen Begräbnißplätzen und Capellen auf denselben. Man sieht dies namentlich aus der Gründung der S. Gertruden-Capelle zu Kiel.

Was Hadersleben in dieser Hinsicht anlangt, so berichtet die Chronik[1] der Stadt unter Anderm, es habe Hadersleben schon im Jahre 1292 ein Hospital gehabt, welches an dem Platze belegen war, wo das jetzige vom Herzoge Johann dem Aelteren 1569 neu erbaute liegt. Zu demselben gehörten mehrere sogenannte Almißbuden innerhalb und außerhalb der Stadt, und der Bischof Nicolaus vermachte


  1. E. Lautrup, Chronik der Stadt Hadersleben, S. 97 ff.