Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/129

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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lag anfangs von der Stadt getrennt, ward aber in der Folge in die Ringmauern der Stadt mit eingeschlossen. 1410 eroberten die Holsteiner erst das Kloster und von da aus die Stadt, 1431 aber, als die Bürger sich, da die Stadt vom Südermarkt her eingenommen ward, nach dem Kloster retirirt hatten, ward dasselbe von der andern Seite her erstürmt und erbrochen, und die Holsteiner nahmen darin ihr Quartier, nachdem sie die Mönche in Eid genommen hatten. Das Kloster war, wie man noch aus späteren Verhandlungen sieht, meistens mit Dänischen Mönchen besetzt. 1520 beklagte der König sich bei dem Franciscaner-General in Rom, daß der Provinzial das Kloster mit Deutschen Mönchen anzufüllen suche, da doch die Dänischen die ersten und ältesten wären, es auch versprochen sei, daß keine andern als auf ausdrückliches Verlangen des Königs in das Kloster aufgenommen werden sollten. Dies Versprechen wird gegeben sein bei der Reformation des Klosters, die 1495 Statt gefunden hatte am Tage der Apostel Heilung 15. Juli. Diejenigen, welche die strengere Observanz nicht annehmen wollten, mußten damals aus dem Kloster weichen. Mit dieser strengeren Regel wird es auch nicht haben bestehen können, daß das Kloster Landgüter hatte. 1492 hat der Guardian Nicolaus Smyter und der ganze Convent an die Königin Dorothea den Hof Stowgaard in Sundewith verkauft. Den noch jetzt so genannten Mönchentoft südlich am Kloster nach den Mühlenteichen hin behielten die Mönche indessen. Es ist die Rede in Flensburg von unterirdischen Gängen, die vom Kloster aus nach verschiedenen Gebäuden der Stadt geführt haben sollen, insbesondere nach dem Pastorat zu Nicolai, und nach dem Hause, welches noch die „katholische Kirche“ genannt wird, auf dem Holm belegen, und wahrscheinlich das Versammlungs-Haus der Knuds-Gilde gewesen ist. Im Keller dieses Hauses war noch in unserer Zeit der zugemauerte Ausgang eines solchen Ganges zu sehen, desgleichen in des Rectors Keller am Kloster-Kirchhofe, sowie auch ein solcher Ausgang noch im Keller des jetzt vom Diaconus zu S. Nicolai bewohnten ehemaligen Pastorathauses bemerkbar sein soll. Im sogenannten Klostergange, der von dem Südermarkt nach der Schule und dem Klosterkirchhof führt, und wohindurch diese Gänge ihre Richtung gehabt haben müssen, klingt es noch ganz hohl, wenn Wagen darüber hinfahren. Untersuchungen über diese Gänge sind jedoch nicht weiter