Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/107

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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mit in Verbindung gebracht wird, daß 1236 in einer päpstlichen Bulle zu der Zeit, als das Kloster sich nicht zu Porez oder Preetz befand, von dem Convente Parech die Rede ist. Dabei wird angenommen, daß etwa diese Stiftung im Dänischen Kriege 1201 zerstört worden, die Bewohnerinnen nach Preetz geflüchtet, und eigentlich erst Beguinen gewesen, die erst später als Benedictinerinnen regulirt worden. Endlich wird noch mit Beziehung auf den Namen Erpesfeld vermuthet, der zweite Neumünstersche Propst Erpo (um 1155 ff.) könne etwa der Stifter des Convents gewesen sein, und somit eine Verbindung mit Neumünster angenommen. Natürlich lassen sich, da alle urkundlichen Nachrichten fehlen, nur mehr oder minder durch Wahrscheinlichkeitsgründe unterstützte Vermuthungen aufstellen; so viel will aber doch jedenfalls als wahrscheinlich sich herausstellen, daß der Convent nicht ursprünglich in Preetz gestiftet sei, obgleich wir denselben dort oder in unmittelbarer Nähe dieses Orts um 1211 vorfinden. Es scheint, daß sie ihre Wohnung ungefähr da gehabt haben, wo im Norden des Orts zuerst die Kirche gelegen hat. Dann aber ist die Kirche weiter südlich nach dem jetzigen Platze verlegt worden, und sie haben dieser Kirche, die ihnen um 1211 verliehen ward, sich anfangs bedienen müssen. 1224 heißt das Kloster Marienfeld oder campus Mariae, denn es war der Maria und dem Täufer Johannes geweiht. Das Kloster hatte hier aber nicht lange Bestand; es ward 1234 oder 1235 nach Erpesfelde verlegt; von dort fand wiederum eine Verlegung nach Lutterbek in der heutigen Propstei Statt im zehnten Jahre des Lübecker Bischofs Johann, also 1240 oder 1241. Endlich kam es zwischen 1246 und 1250 wieder nach Preetz zurück und ward dann an die Stelle versetzt, wo es sich noch befindet. Diese öfteren Versetzungen sind zwar sehr auffallend, allein sie werden sich schwerlich wegläugnen lassen; zu bedenken ist dabei, daß die Gebäude wahrscheinlich nach der Weise jener Zeiten nur von Holz gewesen sind. Von dem Propsten Lüder, der zwischen 1252 und 1262 fungierte, ist das Kloster an seinen gegenwärtigen Platz gebracht, und nun wurde vom folgenden Propsten Johann 1268 auch mit dem Bau der Klosterkirche begonnen, wahrscheinlich des ansehnlichen Gebäudes, das noch jetzt vorhanden ist. 1286 aber kann der Bau noch nicht vollendet gewesen sein, da in diesem Jahre einer Capelle im Kloster gedacht wird, in der Tag und Nacht eine Lampe brannte. 1327 legirte Otto Pogwisch 10 Mark zur Erbauung eines