Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/075

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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strengerer Lebensweise verband, dann aber, als bei Vermehrung irdischer Güter durch reichlich zufließende Schenkungen hier Verweichlichung einriß, sich mit 21 der eifrigsten Mönche nach der Einöde von Citeaux (Cistertium) einige Meilen von Dijon im Sprengel von Chalons zurückzog, wo nun 1098 diese berühmte Mönchvereinigung den Anfang nahm[1], die den Namen von diesem Orte empfing, welcher wiederum von den hier vorhandenen Cisternen benannt sein soll. Die große Strenge schreckte anfangs ab, erst nachdem Bernhard mit 30 Gefährten 1113 in das Kloster Citeaux eingetreten war, kam der Orden in große und immer größere Aufnahme. Als von dort aus 1115 ein neues Kloster gegründet werden sollte, ward Bernhard nur 25 Jahre alt zum Abt desselben ernannt, und dies neue Kloster empfing den Namen des Lichtthals (Clara vallis) Clairvaux im Bisthum von Langres. Ueberhaupt ist es bezeichnend, daß man gern bedeutungsvolle Namen für die Cistercienser-Klöster wählte. Von Clairvaux aber, sowie vom Mutterkloster Cistertium, gingen zahlreiche Colonien aus. Bei Bernhards Tode 1153 zählte man 160 Klöster dieses Ordens, der ihm zu Ehren bald den Namen der Bernhardiner annahm, zumal seitdem er 1174 in die Zahl der Heiligen versetzt war.

Es war gerade in der Mitte des zwölften Jahrhunderts 1150, als die ersten Mönche des neuen Bernhardiner- oder Cistercienser-Ordens in Dänemark anlangten, veranlaßt durch den Erzbischof Eskild, der ein besonderer Verehrer und Freund des heiligen Bernhard von Clairvaux war. Die erste Niederlassung geschah zu Herrizwad in Schonen, einem Erbgute Eskilds, durch Mönche, die geradezu von Cistertium kamen; die zweite durch eine von Clairvaux ausgegangene Colonie zu Esrom auf Seeland 1153, in demselben Jahre, in welchem der heilige Bernhard starb. Diese beiden Klöster sind denn die fruchtbaren Mütter vieler anderen geworden. Zu solchen Klostergründungen aber hatte — und dies anzuführen dient zur Charakteristik der Zeit — von Seiten Eskilds ein Traum, den er in seiner Jugend, als er zu Hildesheim Schüler war, gehabt,


  1. Das Chron. Erici bei Langeb. I, 160 bemerkt diese Jahreszahl auch: Anno Dom. MXCVIII Exordium Cysterciensis ordo sumpsit XII Kal. April. Ferner: A. Dom. MCXIII beatus Bernardus Ordinem intravit.