Schlappschill/Bewohner

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Familie Hugo JURGAN

Familie Hugo Jurgan
Familie Jurgan bei der Feldarbeit
Familie Hugo Jurgan
Haus Jurgan 2009 (Foto von Luci Finke)

Hugo JURGAN [1] und seine Ehefrau Ida [2]hatten ein Haus unweit der Strasse nach Laugallen. Das Foto zeigt das Ehepaar mit seinen vier Töchtern v. l. Lucia, Erika, Waltraud und Gerda.

Familie Jonis MESTARS

Aus dem Memeler Kreisblatt Nr. 14 vom 6. April 1886
Feuer
Wieder in Szlapßill zur gleichen Zeit wie am Sonntag eine Woche davor ist jetzt am Freitag, den 2. April um 5 Uhr Feuer entstanden beim Wirth Jonis Meßtars, das in kurzer Zeit das Wohnhaus und den Stall zu Asche machte; im Stall war noch viel Klee und Heu vorhanden; Tiere wurden gerettet, nur die 8 Bienenstöcke verbrannten. Aus dem Wohnhaus konnte nur wenig geholt werden und auch diese Sachen (unter denen auch Bettzeuge waren) verbrannten, weil hier keiner da war der sie weiter hätte tragen können; Geld, Wechsel, Sparbücher verbrannten ebenfalls. Es weiß noch keiner woher das Feuer entstanden ist.

Goldene Hochzeit von Jonis und Marinke MESTARS
Jonis MESTARS um 1940 in Schlappschill

Goldene Hochzeit von Jonis MESTARS [3] und Ehefrau Marinke geb. ATTS[4].
Das Foto entstand 26.9.1956 in Oberheinsdorf/Vogtland, wo das Ehepaar nach der Flucht aus dem Memelland wohnte. Im Hintergrund v. l. die Kinder Johann[5], Marie[6] und Willi. Jonis MESTARS war der letzte Bürgermeister von Schlappschill.

Jurgis LEBARTAS

Jurgis Lebartas
Gedenktafel für Jurgis Lebartas am Bahnhof von Silute (Heydekrug)

Jurgis LEBARTS [7] (LEBARTAS, auch: George LEBARTU), geboren am 20.3.1869 zu Schlappschill, ist wohl die bekannteste Person des Ortes. Er war Verleger in Klaipeda und gab u.a. die Zeitung Klaipedos Garsas [8] heraus, ferner den Lietuwiu Kalendros und den Apzwalgos Kalendros. [9] Der Verlag hatte seinen Sitz in der Simon-Dach-Strasse 1 im Hause der Rytas-Druckerei.

Am 30. November 1918 unterschrieb Lebartas als einer von 24 preußisch-litauischen Intellektuellen den Akt von Tilsit[10]. In ihm wurde die Abtrennung "Kleinlitauens" (Anm.: nördliches Ostpreußen) von Preußen und die Angliederung an das neu gegründete Litauen gefordert.

Lebartas war Mitglied des Litauischen Nationalrates und des Obersten Komitees zur Rettung von Kleinlitauen. Dieses Komitee wurde im Dezember 1922 gegründet. Es verfasste als Oberster Ausschuß zur Errettung des Memelgebietes am 9.1.1923 einen von Lebartas unterschriebenen Aufruf in deutscher Sprache an die Bewohner des Memelgebietes, in welchem es gegen die Umwandlung des Memelgebietes in eine polnische Kolonie und gegen die Errichtung eines Freistaates protestierte. Stattdessen empfahl es den Anschluss an Litauen. [11] [12]

Lebartas soll sich an dem 1923 im Memelland stattgefundenen Aufstand beteiligt haben und auch verhaftet worden sein. Am 9. Juli 1923 wurde er Mitglied in der neugegründeten Ortsgruppe Memel (20. Mannschaft) des Schützenverbandes des Memelgebietes. Von 1924 bis 1939 war er Ratsmitglied in der Vereinigung der Litauer im Memelgebiet. Am 20.März 1926 wurde er zum Vorsitzenden der litauischen Sportvereinigung "Laisve" in Silute gewählt. Er war Mitglied in mehreren litauischen Vereinigungen und unterstützte die Schützen, die litauische Jugendvereinigung und die Choristen. 1935 gründete er in Silute einen Schützenverein, den er auch leitete.

1939, nach der Wiedervereinigung des Memellandes mit dem Deutschen Reich, ging Lebartas aus Angst vor einer möglichen Verhaftung nach Palanga. Für seine Verdienste um Litauen wurde er 1928 mit dem Gediminas-Orden und mehreren Medaillen ausgezeichnet. Er starb im Herbst 1944 in Palanga (andere Quellen nennen auch 1946 als Todesjahr) und wurde zunächst in Klaipeda beigesetzt, im Jahr 2002 auf den Friedhof Joniskes (Klaipeda) umgebettet.

Am alten Bahnhof von Silute befindet sich eine Gedenktafel für Jurgis Lebartas.

  • Literatur zum Aufstand im Memelgebiet 1923:
    • "Die Rolle des Schützenbundes Litauens bei der Besetzung des Memelgebietes 1923", Annaberger Annalen [13]
    • "Historische Kontroversen über den litauischen Aufstand im Memelgebiet 1923", Annaberger Annalen [14]


Familie KULJURGIS

Anna und Johann Kuljurgis
Vor ihrem Hof in Schlappschill

Johann Kuljurgis [15] und seine Ehefrau Anna [16]


Ortsfamilienbuch Memelland

Folgende Familien bzw. Personen lebten in Schlappschill oder stehen mit diesem Ort in Verbindung: Bewohner



Quellen