Schlalach/Fidicin

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Schlalach, ein Saarmunder Amtsdorf (Amt Potsdam), ¾ Meile nordwestlich von Treuenbrietzen.
Die älteste Benennung dieses Dorfes ist Slan-luch, nach seiner Lage hart am Luche. Es hatte nach dem Landbuche v. J. 1375 30 Hufen wovon 2 zur Pfarre und 3 dem Schulzen gehörten. Der Letztere mußte dafür das Lehnpferd halten. Die übrigen 25 Hufen besaßen die Bauern, gegen Entrichtung von Pacht, Zins und Bede. Es waren 30 Kossäthen, 1 Müller und 1 Krüger angesessen und zur Entrichtung von Zins verpflichtet. Das ganze Dorf, mit allen Rechten und Einkünften gehörte dem Ritter Rudolph v. Oppen, der von den Abgaben nur eine jährliche Hebung von 1 Wspl. Roggen und ebensoviel Hafer an die Bürger Hans und Thomas von Rietz zu Treuenbriezen veräußert hatte.
Ein späterer Besitzer Hans v. Oppen, verglich sich i. J. 1401 mit dem Rathe in Treuenbriezen dahin, daß er und die Bauern etliche Wiesen hinter den Darbritzschen Hufen und in dem Gehölz „zu dem Borke" roden und nutzen dürften, wofür der Stadt jedoch Zins entrichtet werden sollte. Ein Antheil an diesem Dorfe war hiernächst landesherrlich geworden, da bereits i. J. 1481 aus Schlalach jährlich 4 Schock 26 Gr. von der Vogtei Saarmund und Belitz eingehoben wurden. Der übrige Theil des Dorfes, der bis zum Jahre 1681 im Besitze der v. Oppen verblichen war, wurde vom Kurfürsten ebenfalls erkauft. Namentlich war dies derjenige Antheil, den Peter Ludolf v. Oppen besessen und der Hauptmann zu Liebenwalde und Zehdenick v. Lüderitz aus dessen Concursmasse erstanden und dem Kurfürsten für 3400 Thlr. wieder überlassen hatte.
Nach dem Schoßkataster v. J. 1624 waren 12 Hüfner vorhanden, welche 21 Hufen besaßen. Das Schulzengut und ein Bauerngut mit 3 Hufen waren von den v. Oppen bereits ausgekauft worden. Außer den Bauern waren noch 20 Kossäthen und der Müller angesessen.
Ueber die altem kirchlichen Verhältnisse ergeben die Visitations-Akten v. J. 1540, daß zur Pfarre in Schlalach die Dörfer Deutsch-Bork und Brachwitz als Filiale gehörten. Der erste evangelische Pfarrer war Clemens Lentz. Er hatte ein Pfarrhaus, Garten, 2 Hufen Acker, Wiese, einen Kohlgarten, Zehnten und Rauchhühner. Wie in katholischer Zeit mußte er wöchentlich noch eine Messe halten. Sein Vorgänger war der katholische Pfarrer Matthes Winne, sein Nachfolger der Conrector Ambrosius Krüger.
Die Kirche hatte bei der Reformation 2 Kelche und eine Monstranz. Die Letztere wurde verkauft und für das Kaufgeld die Kirchspitze gebaut.