Scheuch (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Der Name Scheuch, Verbreitung des Namens und Ähnlichkeiten

Der Name Scheuch kommt in Deutschland recht selten vor. Startet man eine Datenabfrage auf der Telefon CD „D-Info“ erscheinen rund 325 Namensträger; geht man davon aus dass einige Einträge nicht mehr aktuell sind oder auch nicht eingetragen wurden, kann man von rund 350 Personen ausgehen, die den Namen Scheuch tragen. Die im Anhang beigefügte Karte gibt dazu einen Überblick. Woher der Name Scheuch nun stammt lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Er hat aber auf jeden Fall nichts mit dem Wort „scheuchen = verjagen“ zu tun.

Prof. Dr. Konrad Kunze, Deutsches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg schreibt: „… der Wechsel von SCHEUCH und SCHEICH ist kein Problem. Die Pfarrer, welche die Bücher führten, haben in der Regel die Namen nach Gehör geschrieben, und dabei kamen oft sehr verschiedene Schreibweisen heraus. Gerade eu und ei wechseln häufig, zumal in vielen Dialekten auch die Aussprache von eu eher der von ei gleicht und umgekehrt. Ich schicke Ihnen eine Karte zu, auf der Sie sehen können, dass in der Tat die Scheuch und die Scheich auch heute noch in denselben Gegenden zusammenwohnen. Bei Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon, München 1967 (und öfter), S. 444 werden Scheu, Scheuch und Scheich daher auch alle zusammen behandelt.

Der Name bezeichnet, wie Sie ebenda finden können, einen scheuen, schüchternen Menschen. Er ist also auf unser Wort scheu, nicht auf das Wort "scheuchen" zurückzuführen. Allerdings kann der Name auch, wie unser Wort Abscheu, auch einen abschreckenden, scheußlichen Menschen gemeint haben, wie Sie ebenfalls bei BAHLOW nachlesen können. Wie im Namenslexikon Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon, München 1967 (und öfter), S. 444 werden Scheu, Scheuch und Scheich daher auch alle zusammen behandelt.“

So kommt auch noch bei einer Familie Scheuch aus Eckhardroth, Kreis Schlüchtern im 19. Jahrhundert (um 1875) ein Namenswechsel von Scheuch nach Scheich vor.

Wie bei Forschungen festgestellt, lässt sich daher nicht mit Sicherheit sagen, dass alle Scheuch in Deutschland den gleichen Urvater haben. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Scheuch – Stämme in Deutschland entstanden sind. Ob z.B. einzelne Scheuch aus der Schweiz irgendwann einmal nach Deutschland ausgewandert sind, wird sich wohl niemals klären lassen.

Varianten des Namens

Scheuch, Scheich, Schecht und Schech.

Ähnliche Namen sind Scheuchl, Scheucher, Scheuchenpflug, Scheuchengraber, Scheuchenstein, Scheuchenzuber, Scheuchzer.

Geographische Verteilung

Der Name Scheuch kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor (Stand 2005).

Häufiger tritt er im Großraum Köln – Düsseldorf, um Frankfurt, im Norden und Nordosten von Hessen, um Eisenach, in Hamburg, um Stuttgart, im südlichen Baden-Württemberg und im Großraum Berlin auf.

Um das Jahr 1800 findet er sich im südlichen Württemberg, im Norden und Nordosten von Hessen (in der Gegend zwischen Rotenburg an der Fulda und Kassel),Scheuch um Eisenach und in Köln.

Weiterhin in der Schweiz und in Österreich

Bekannte Namensträger

  • Erwin Kurt Scheuch, *09.06.1928 in Köln, dt. Soziologe, Prof. und Direktor des Zentralarchivs für empirische Sozialforschung in Köln

Sonstige Personen

  • Justus Ludwig Scheuch, * am 19.08.1782 in Asmushausen + nach 1841, 1840 Revierförster zu Asmushausen im Hof-Forstrevier Asmushausen; verheiratet am 12.06.1814 mit: 1) Philippine Wilhelmine von und zu MANSBACH, ev, * am 05.07.1793 in Mansbach, + am 28.10.1833 in Asmushausen, verheiratet am 04.08.1835 mit: 2) Wilhemine Kaufmann, Tochter des verstorbenen Papierfabrikanten Andreas Kaufmann zu Obergeis und dessen verstorbenen Ehefrau Magdalena Graf, * am 17.02.1790 in Obergeis, + am 04.04.1849 in Asmushausen
  • Leopold Scheuch, * 29.10.1796 in Rotenburg a.d. Fulda, + 03.01.1864 in Rotenburg a.d. Fulda, 1840 Revierförster zu Braach im Hof-Forstrevier Oberellenbach, wohl auch Revierförster in Rotenburg a.d. Fulda, verheiratet mit Josephine Wetter.
  • Marie Wilhelmine Scheuch, * 26.03.1799 in Rotenburg-Altstadt, + am 17.03.1864 in Lüdersdorf (als Witwe des Revierförsters), Begr. am 19.03.1864 in Frankenberg/Eder, verheiratet am 30.06.1828 mit Justus Klensch, * am 01.03.1799 in Lüdersdorf, + am 31.05.1849 in Lüdersdorf, 1840 Revierförster zu Lüdersdorf im Hof-Forstrevier Lüdersdorf.


Geographische Bezeichnungen

So schreibt Prof. Dr. Peter Glatthard (Universität Bern, Schweiz) dazu:.

“Scheuch ist bei uns in der Schweiz und im mittelalterlichen Deutsch schüch, mhd. Schiuhe „scheuch, schüchtern“ (vgl. Schweizerisches Idiotikon 8, S. 117 f). Zu diesem Adjektiv erscheint seit dem 15. Jahrhundert der Familienname Schüch: 15. Jahrhundert in Luzern, 1478 in Zürich, 1421 in Glarus. Für Bern finden sich keine Belege. Der Name Schüch wird im Neuhochdeutschem lautgesetzlich diphthongiert zu Scheuch: vgl. tüür > teuer, hü(ü)t > heute. Der Name Scheuch hat nichts zu tun mit dem von Ihnen vermuteten Schuhmacher < mhd. Schuohmacher.“

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Daten aus FOKO

<foko-name>Scheuch</foko-name>

Literaturhinweise

Einiges über die Scheuch aus dem nordöstlichen Hessen findet sich hier.

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Scheuch


Weblinks