Rogaiszen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Rogaiszen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Rogaiszen



Einleitung

Rogaiszen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen

Name

Der Name weist auf einen Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten.

  • prußisch "rogač, rogatsch, rogatš" = Pflugsterze, Zochbaum (siehe Anmerkungen)
  • preußisch-litauisch "roges" = der einfache Schlitten, Handschlitten, kleiner Schlitten
  • "roginyčia" = der Schlittenschuppen
  • Peteraitis leitet den Namen litauisch ab: "ragaišis" = Weißbrot

Anmerkungen:

  • "Die Pflugstêrze, plur. die -n, die zwey langen krummen Sterzen, welche oben an dem Hintertheile des Pfluges hinaus gehen, und an welche der Ackermann die Hände legt, den Pflug vermittelst derselben zu regieren; die Sterzen, von Sterze, ein langer dünner hinten hervor ragender Theil" (Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 749-750)
  • "Zoche, älteres Ackergerät zum Aufreißen des Bodens, charakterisiert durch das Fehlen des Streichbrettes, noch jetzt in Rußland, Ostpreußen und Polen in Anwendung. Die Z. erfordert viel Geschicklichkeit in der Führung und wird wegen der unvollkommenen Arbeit allmählich durch den Pflug verdrängt." (Quelle: Meyers Konversationslexikon Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892)


Allgemeine Information

  • 1785 königliches Bauerndorf, 1919 Landgemeinde[4]
  • Verstreute große und kleine Höfe, 16 km nordwestlich von Heydekrug[5]


Politische Einteilung

1785 Amt Ruß[6]
Rogaiszen gehörte zum Domänenamt Prökuls.[7]
1939 ist Rogaiszen ein Dorf in der Gemeinde Pauern.[8]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Rogaiszen gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug).

Katholische Kirche

Rogaiszen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.

Friedhof

Lage

Der alte Friedhof von Lampsaten liegt im Norden der Gemeinde, nahe der Grenze zu Matzken, welches keinen eigenen Friedhof hatte. Ein weiterer kleinerer Friedhof, von dem es keine Spuren mehr gibt, lag weiter südlich im Westen der Gemeinde.

Lage der Friedhöfe Rogaiszen im Messtischblatt



Standesamt

Rogaiszen gehörte 1907 zum Standesamt Kischken.


Bewohner


Rogaischen war ein sehr kleiner Ort im Memelland, in dem fünf landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaftet wurden.
Die einzelnen Betriebe lagen sehr weit auseinander, jeder Hof mitten auf seinem Betriebsgelände.
Die Höfe waren: Dreiszsas, Lippke, Sallawitz, Pranzas/Teweleit, Schäfer. Sie alle waren auch selbst Eigentümer.


Karte der Höfe vor 1945

Höfe in Rogaischen vor 1945
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Bewohner und Höfe von Rogaischen auf dem MTB
1. Friedhof
2. Getreidemühle
3. Dreiszas
4. Lippke
5. Sallawitz (v. 1911 Grubert)
6. Teweleit/Pranzas (Vorgänger Pleikis)
7.
8.
9.
10.
11.

Wer kann weitere Angaben zu den Bewohnern von
Rogaischen machen? Kontakt


Geschichte

Hof Lippke in der Vorkriegszeit

1711

  • Laßen: Hanßke Birbutzies
  • Wybrantzen: Hanßke Birbutzies - ein Wirth (Anm.: d. h. er stand damit hierfür nicht mehr zur Verfügung)
  • Enrollierte:

[9]

1922

Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Martin Kurschus, 68 ha
  • Erich Lippke, 52 ha


Verschiedenes

Karten

Rogaischen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Rogaischen s. links südlich von Moos Bruch auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Rogaischen im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Rogaischen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Rogaischen im Messtischblatt 0593 Kinten, 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  4. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  7. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  8. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  9. Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen