Mädewald

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Wappen von Pogegen

M ä d e w a l d

Memelländisches Bauerndorf
im Landkreis Pogegen, Ostpreußen
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Landstraße von Mädewald nach Plaschken


Hierarchie

Regional > Litauen > Mädewald

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Mädewald



Mädewald
Mädewald in der Memellandkarte


Einleitung

Mädewald, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Heydekrug

In Mädewald mit Schild nach Galzdonai (dt. Galsdon Joneiten) 8 km (Foto 1993)


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name (insbesondere Mägdewald) zeigt eine starke, fast bis zur Unkenntlichkeit gehende, lautliche Anpassung an das Deutsche, weist jedoch auf Waldbienenimkerei. Der Alternativname Ussehnen weist ebenfalls auf Bienen.

  • prußisch „medis“ = Baum
  • „medu, meddo“ = Honig
  • lettisch "Usinš" = der Bienengott


Allgemeine Information

  • 1785 cölmisch Dorf, 16 Feuerstellen[5]
  • Gut, Wirtshaus, Bahnstation, mit einer Schmiede, am Fluss Wersze, 21 km südöstlich von Heydekrug, 1939: 272 Einwohner[6]


Politische Einteilung

1785: Landrätlicher Kreis Insterburg, Justizkreis Memel, Amtsbezirk Winge[7]

10.1.1920: Abtrennung des Memelgebiets vom Deutschen Reich;[8] Mädewald kommt zum Kreis Pogegen, Memelgebiet

22.3.1939: Wiedervereinigung des Memelgebiets mit dem Deutschen Reich[9]

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Mädewald; Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden: Mädewald, Ostischken, Ostradirwen. [10]

1.10.1939: Mädewald kommt zum Kreis Heydekrug. [11]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Mädewald gehörte 1669 zum Kirchspiel Coadjuthen und 1912 zum Kirchspiel Plaschken.

Friedhof

Lage

Lage des Friedhofs in Mädewald im Messtischblatt


Fotos

Die Fotos wurden im November 2020 von Kestutis Zdanevicius gemacht und freundlicherweise von ihm zur Verfügung gestellt.

Standesamt

Mädewald gehörte 1888 zum Standesamt Szameitkehmen.


Bewohner


Geschichte

Altes Haus in Mädewald an der Straßenkreuzung (2012)

Mädewald hieß auch Ussehnen

  • Die erste Verschreibung datiert von 1597 für einen Paul Mädewald, dem zwei Hufen Wildnis verliehen werden.
    Seine Witwe verkaufte den Besitz an den Georg Lembke vom Vorwerk Tilsit.
  • 1747 war Georg Hofmann der größte Besitzer in Mädewald.
  • Das kölmische Bauerndorf Mädewald hatte 1785 16 Feuerstellen. Es lag im Amt Winge und gehörte zur Pfarrei Coadjuthen.
  • 1814 wurde Gerkau Besitzer. Nach 1814 wurden dort eine Brauerei und eine Brennerei betrieben.
  • Leopold Bark entsagte 1836 der Weidegerechtigkeit in dem königlichen Forst und wurde dafür mit 458 Morgen Weideland entschädigt. Bis dahin dürften 53 Stück Großvieh im Kawohler Revier weiden.
  • Eine Besitzung von 203 Morgen, 114 Ruten hatte 1837 Leopold Bark. Nachfolger Barks war Landrat Gerhard.
  • 1837 erhielt Bark eine Hufe Weide in Ostischken.
  • 1896 kamen mehrere Parzellen an die Gemeinde Passon-Reisgen.

Da Mädewald erst seit 1597 mit dem Namen des Besitzers Paul Mädewald verbunden ist, wurde der Ort zuvor Ussehnen genannt, eine Bezeichnung, die die Litauer 1923 übernahmen, in dem sie das Dorf und die Bahnstation Usenai nannten.


Verschiedenes

Fotos

Der Bahnhof und das Gasthaus von Hermann Matschullis in Mädewald
Am Bahnübergang von Mädewald (2012)
Sportplatz R.-A.-D.-Lager (Bild: Gerhard Walter)
Ortseinfahrt nach Mädewald
Ansichtskarte um 1900 Gasthaus F. R. Rosenberg, Bahnhaltestelle Maedewald, Postamt, Gut Maedewald
Sammlung: H.-J. Wertens



QS icon i freesans blue.svg Weitere Bilder zur Umgebung von Pleine und Mädewald siehe unter Pleine


Karten

Mägdewald auf der Schroetterkarte Blatt 7, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe nordöstlich von Torf Bruch auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Mädewald und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 46, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Mädewald im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 46, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Mädewald im Messtischblatt 0796 Coadjuthen (1914) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Mädewald aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Taufbuch Coadjuthen 1669-1685
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  5. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918,
  6. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  7. Jenny Kopp, Geschichte des Landkreises Tilsit, Buchdruckerei Pawlowski, Tilsit 1918,
  8. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  9. Reichsgesetzblatt 1939, Teil II, S. 608)
  10. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  11. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939