Löbegallen

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Wappen von Lasdehnen

L ö b e g a l l e n

Dorf im Tal der Inster
Kreis Pillkallen, O s t p r e u ß e n
________________________________________________________

Insterbrücke bei Löbegallen, Kreis Pillkallen


Hierarchie
Die Insterbrücke in Löbenau, gezeichnet von Irmgard Kohlhaase 2006

Einleitung

Inster bei Löbegallen, Kreis Pillkallen

Löbegallen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.

Löbegallen gehört zu den alten Siedlungen des Kreisgebiets am Oberlauf der Inster und geht auf die 1539 erstmals genannte größere Ansiedlung Boiorgallen zurück. Bei diesem Dorf wird 1563 der herzogliche (staatliche) Hof Bayorgallen errichtet, auf dem die Bauern der Umgebung erstmals scharwerken müssen. Der Ortsname geht auf Bajoras zurück, das ist ein Angehöriger des niederen litauischen Adels. – Das Bauerndorf Bajohrgallen ist neun Jahre nach der Großen Pest 1719 noch wüst und ausgestorben. Das wüste Dorfsland wird nun zum staatlichen Hof Bajohrgallen geschlagen und das Ganze 1723 zur Domäne Löbegallen gemacht. Der neue Ortsname enthält den Personennamen des Generallieutenants Freiherr von Löben und die litauische Endung –gallen (gallas = Ende eines Flusses, Quellgebiet). Um 1730 wird auch das wüst liegende Schatull-Dorf Lindicken zur Domäne gezogen. – Am 30.9.1928 wird der Gutsbezirk Löbegallen in eine Landgemeinde umgewandelt und diese am 16.7.1938 in Löbenau umbenannt.[1]
Verwaltungszugehörigkeit: Vor Mitte des 17. Jahrhunderts Hanisches Schulzenamt/Hauptamt Insterburg, danach Laßdenisches Schulzenamt/Hauptamt Ragnit, 1723 Domänenamt Löbegallen, 1818 Landkreis Pillkallen.

Allgemeine Informationen

Löbenau, Ausschnitt aus dem Messtischblatt Kreis Schloßberg 1937,
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie[2]

Politische Einteilung

Löbegallen/Löbenau, Kreis Schloßberg, Regierungsbezirk Gumbinnen, Ospreußen
und gehört zum Amtbezirk Löbegallen/Löbenau Nr.: 11. [3]

01.09.1931

Der Amtsbezirk Löbegallen umfaßt die Landgemeinden Bagdohnen, Cäsarsruhe, Groß Wersmeningken, Klein Wersmeningken, Klohnen, Löbegallen und Payszeln (7 Gemeinden).

03. 06. 1938 :Umbenennung der Gemeinden

• Bagdohnen in Rodungen,
Groß Wersmeningken in Langenfelde,
Klein Wersmeningken in Dreßlershausen,
• Löbegallen in Löbenau,
• Payscheln in Insterwangen.

01. 10. 1944

Der Amtsbezirk Löbenau umfaßt die Gemeinden Cäsarsruhe, Dreßlershausen, Insterwangen, Klohnen, Langenfelde, Löbenau und Rodungen (7 Gemeinden).
Er wird zuletzt verwaltet vom Amtsvorsteher in Langenfelde.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Evangelische Kirche in Lasdehnen/Haselberg, Kreis Pillkallen/Schloßberg

Katholische Kirche

Standesamt

Schule Löbegallen/Löbenau

Neue Schule in Löbegallen/Löbenau, erbaut 1927,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase [4]
Ansichtskarte der Schule in Löbegallen, vor 1927,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase [4]
Zweite Schulklasse der Schule Löbegallen/Löbenau, 3. und 4. Schuljahr, rechts oben Anbau von Quittschau, Ansicht von der Hofseite?
Foto 12.05.1935 Lehrer Hilger,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase [4]
Neue Schule Löbegallen/Löbenau nach 1930, v. l. Herr Siebert mit Kinderwagen, Herr Schwesiger und Frau, Frau Nauke, Herr Nauke, Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase [4]
Die ehemalige Schule Löbenau im September 1992,
Archivbild Chronik Palfner[5]
Ehemalige Schule Löbenau 1992, Hofseite?,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase[4]
Die ehemalige Schule Löbenau nach 1992,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase[4]
Reste der ehemaligen Schule Löbenau 1996,
Bilderarchiv Irmgard Kohlhaase[4]

Prästationstabellen

In den Prästationstabellen für den Ort Löbegallen/Löbenau (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Verschiedenes

  • 2.11.1824, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1824, No.46,
Vermischte Nachrichtichten
Dem Pächter der Domaine Löbegallen Herrn Pieper ist das Prädikat als Königlicher Amtmann beigelegt worden. [6]

Bilder

Bilder vom Besuch in Löbenau im September 1992

Bild 01: Blick auf Löbenau von Rautenberg kommend,
links 3 Trecker, Archivbild Chronik Palfner [5]
Bild 02: Blick auf Löbenau von Rautenberg kommend, drei zur Kolchose gehörende neuere Gebäude. Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 03: Nach der Kreuzung Richtung Schloßberg die ehemaligen Insthäuser der Domäne. Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 04: Linke Seite des Gutshofes. Die Scheunen und das Wohnhaus der Familie Krönig sind nicht mehr vorhanden.
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 05: Rechte Seite des Gutshofes der Familie Krönig, von der Straße aus gesehen.
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 06: Das von Gutsinspektor Düring mit Familie bewohnte Haus auf der gegenüber liegenden Straßenseite existiert auch nicht mehr.
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 07: Ab der Kreuzung Richtung Dreßlershausen, links die ehemalige Schule für Löbenau und die umliegenden Dörfer
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 08: Das Plumpsklo
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 09: Weitere Gebäude, das Gasthaus Kilau nicht mehr da.
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 10: Im Hintergrund Häuser in Dreßlershausen
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 11: Dreßlershausen von der Insterbrücke aus gesehen
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 12: Dreßlershausen von der Insterbrücke aus gesehen
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 13: Von der Insterbrücke Blick zurück nach Löbenau, rechts in der Ferne die Gebäude an der Straße nach Rautenberg. Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 14: Weidegärten in der Nähe der Insterbrücke
Archivbild Chronik Palfner[5]
Bild 15:Schule in der Nähe der Insterbrücke.
Foto von Martin Kunst 2011

Nachruf

Auszug aus dem Schloßberger Heimatbrief[7], 1983, Seite 71

Johann Fiedler aus Löbegallen/Löbenau, Musikleiter und Dirigent, ist am 26. April 1983 in Mechernich-Kommern/Eifel im 83. Lebensjahr gestorben.

Schon in früher Jugend interessierte sich Johann Fiedler für Musik. Nach seiner Schulzeit erhielt er zwei Jahre Violinenunterricht, wandte sich dann aber der Blasmusik zu und erlernte in Eigeninitiative die Beherrschung mehrerer Blasinstrumente neben seiner Berufsausbildung als Schlosser. In den 20er Jahren gelang ihm der Aufbau der Löbegaller Musikkapelle, die er bis 1939 nebenberuflich leitete. Die „Löbegaller" spielten zu zahlreichen Familienfeiern und öffentlichen Veranstaltungen. Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges Soldat, kam Fiedler im Laufe des Krieges in russische Gefangenschaft.

Auch dort fand er Gelegenheit zum Musizieren und imponierte den Russen, als er auf einem vorgefundenen Tenorhorn „Preußens Gloria" spielte. Auf Anweisung der Russen stellte er im Gefangenenlager eine Kapelle zusammen, die er auch leitete.

Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, blieb Fiedler der Musik treu, übernahm bereits 1950 den Musikverein Mechernich-Glehn, gründete 1964 den Musikverein Mechernich-Kommern; beide leitete er bis 1970. Anschließend wurde der Musikverein Mechernich-Berg von ihm gegründet, den er bis zu seinem Tode leitete. Darüber hinaus war er beratend und helfend bei den Musikvereinen Vlatten, Eicks, Strempt, Keldenich und der Musikschule Schleiden/Eifel tätig. Johann Fiedler, Vater von vier Söhnen, war seit 1974 Witwer.

In Anerkennung seiner Verdienste in der Musik wurde Johann Fiedler am 21. März 1983 die Verdienstmedaille des Verdienstordens für die Bundesrepublik Deutschland verliehen und im Auftrag des Bundespräsidenten durch den Landrat Josef Linden überreicht. Der Bürgerbrief der Stadt Mechernich hat ausführlich darüber berichtet.

Als Johann Fiedler zu Grabe getragen wurde, erklang das Lied vom guten Kameraden über seinem Grab. Alle, die ihn und seine Liebe zur Musik kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

(Nach Aufzeichnungen von Friedrich Gottfried, Wuppertal)

Fußnoten

  1. Prof. Erwin Spehr
  2. © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Nutzungsrecht vom 16.02.2011 liegt vor
  3. Rolf Jehke, Herdecke, http://www.territorial.de/
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Die Zustimmung zur Veröffentlichung dieser Ausführungen in GenWiki liegt von der Rechteinhaberin Irmgard Kohlhaase, schriftlich vom 15.03.2015, vor.
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 5,12 5,13 5,14 Die Zustimmung zur Veröffentlichung dieser Ausführungen in GenWiki liegt von der Rechteinhaberin/Autorin, Vera Palfner-Rathke, schriftlich vom 27.08.2014 vor.
  6. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1824, Nr.46, S.711 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  7. Die Genehmigung für die Veröffentlichung des Artikels in GenWiki im „Portal Pillkallen“ unter der Auflage der ausschließlich nicht-kommerziellen Nutzung liegt von der „Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe“ schriftlich vom 19.03.2011 vor.

Verschiedenes

Karten

Internetlinks


Städte und Gemeinden im Landkreis Pillkallen (Schloßberg) (Regierungsbezirk Gumbinnen) Stand 1.1.1945

Städte: Schirwindt | Schloßberg

Pillkallen Wappen.jpg

Gemeinden: Abendwalde | Ackermühle | Adlerswalde | Albrechtswalde | Altbaum | Altsnappen | Auengrund | Auertal | Bärenbach (Ostpr.) | Bärenfang | Ballen | Barschen | Barsden | Beinicken | Belsen | Beutnerwalde | Bilden | Birkenfelde | Birkenhof | Bitzingen | Blockswalde | Blumenfeld | Blumenthal | Bönick | Brämerhusen | Bröden | Bruchdorf (Ostpr.) | Bruchlage | Buden | Bühlen | Bühlerhof | Cäsarsruhe | Dachsheide | Dauden | Deihornswalde | Deinen | Derschau (Ostpr.) | Doristhal | Dorotheendorf | Dreibuchen | Dreßlershausen | Drozwalde | Dudenfelde | Dudenwalde | Ebenfelde | Ebenhausen (Ostpr.) | Ebenwalde | Ebertann | Edern | Eichbruch | Eigern | Eschenhöhe | Feuchtwiesen | Fichtenhöhe (Kummetschen) | Flußfelde | Fohlental | Forsthusen | Frankenreuth | Friedfelde | Friedrichsweiler | Gettkanten | Gobern | Grabenbrück | Grabfelde | Grenzbrück | Grenzfelde | Grenzheide | Grenzhöhe | Grenzwald | Groß Königsbruch | Grüneichen | Grünrode | Grünwalde | Grumbkowsfelde | Grundhufen | Grundweiler | Gutpetern | Hagenfließ | Hagenrode | Hainort | Hansruh | Haselberg | Hermannsdorf (Ostpr.) | Heinrichsfelde | Hensken | Herbstfelde | Hermannsdorf | Hintertannen | Hochfeld (Ostpr.) | Hochweiler | Hopfendorf | Inglau | Insterwalde | Insterwangen | Iwenberg | Jägerswalde | Jodungen | Kailen | Karpfenwinkel | Katharinenhof | Kayserswiesen | Kiefernberg | Kiefernhorst | Kiesdorf (Ostpr.) | Kiesfelde | Kleinhildesheim | Kleinruden | Kleinschloßberg | Kleinsorge | Klischen | Klohnen | Königsfeld | Köschen | Krähenberge | Kreuzhöhe | Krusen | Kühnen | Kurschen | Kussen | Ladmannsfelde | Langenfelde | Laschen | Lauterbrücken | Legen | Lindbach | Lindenhaus | Lindenhof | Lindicken | Lindnershorst | Löbaugrund | Löbenau | Lorenzen | Lubenwalde | Lugeck | Mallwen | Marderfelde | Martingen | Meißnersrode | Michelfelde | Mingen | Mittenbach | Mittenwalde | Moormühle | Moorwiese | Moosbach | Moosheim | Mühleck | Mühlenhöhe | Naßfelde | Nauningen | Neuweide | Nicklashagen | Ostdorf (Ostpr.) | Osterfelde | Ostfurt | Parschen | Paulicken | Peterort | Petershausen | Petzingen | Radenau | Rehwalde | Reinkenwalde | Ritterswalde | Rodungen | Rotfelde | Rucken | Sallen | Salten | Sandhöhe | Sandwalde | Sassenbach | Schacken | Scharen | Schatzhagen | Schieden | Schillfelde | Schillingen | Schleswighöfen | Schmilgen | Schruten | Schwarpen | Schwarzenberge | Schwarzfelde | Schwarzwiesen | Seehuben | Seidlershöhe | Senkendorf | Serbenten | Siebenlinden | Siedlerfelde | Smailen | Snappen | Sorgenfelde | Spatzen | Sprindacker | Spullen | Stahnsdorf | Steinershöfen | Steinkirch | Stimbern | Stirnen | Stobern | Streuhöfen | Sturmen | Stutbruch | Talwiesen | Tanneck | Tannenwalde | Tegnerskrug | Tiefenfelde | Treufelde | Tulpeningen | Tuppen | Urbanshöhe | Urlau | Vierhöfen | Vormwalde | Walddorf | Waldenau | Waldhufen | Waldlinden | Waldried | Wallinden | Weidenbruch | Weidenfeld | Wensken | Werben | Werden | Wetterau | Wiesenbrück | Wietzheim | Wildnisrode | Willuhnen | Wingern | Wöschen | Zweihuben


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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