Kanterischken

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Hierarchie

Regional > Litauen > Kanterischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Kanterischken



Einleitung

Kanterischken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name weist auf einen Musiker als Namengeber.

  • preußisch-litauisch "kanteris" = Hauptlehrer und Hilfsgeistlicher in einem Kirchdorf
  • prußisch "kantonis, kantus" = Spielmann
  • prußisch "kantele" = Laute, Leier, Kantele
  • „kantwilis“ = Musikliebhaber (wörtlich wünscht Kantele)
  • litauisch „kantelis“ = Lied, Daina


Allgemeine Information

  • Verstreute kleine Höfe, 11 km südöstlich von Heydekrug[4]


Politische Einteilung

  • In Kanterischken besaß 1684 der Kantor Michael Schuber (Schober) zu Kaukehmen 4 H. "unter Chatoul".[5] (Anm.: Hieraus könnte man schließen, dass sich der Name Kanterischken vom Begriff Kantor herleitet und vielleicht schon vor 1760 existiert hat (s. auch oben Namensdeutung)).
  • Neusass Bendig lt. Sembritzki zu Kanterischken gehörig und schon 1760 genannt.[6]
  • Kanterischken war 1919 Landgemeinde.[7]
  • 1.5.1939: Kanterischken kommt zur Gemeinde Bewern.[8]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Kanterischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Wieszen, vor 1857 aber zum Kirchspiel Werden.

Katholische Kirche

Kanterischken gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.

Friedhof

Kanterischken hat zwei alte Friedhöfe.

Lage

Lage der Friedhöfe in Kanterischken im Messtischblatt


Fotos

Diese Fotos vom nördlich gelegenen Friedhof Kanterischken wurden im September 2020 von Kestutis Zdanevicius gemacht und freundlicherweise von ihm zur Verfügung gestellt. Der Friedhof ist überwuchert, einzelne Gräber sind noch erkennbar.

Diese Fotos zeigen den südlicher gelegenen Friedhof von Kanterischken. Hier sind noch einzelne Namen auf den Kreuzen oder Grabsteinen lesbar. Die Bilder wurden ebenfalls im September 2020 von Kestuis Zdanvicius gemacht.


Standesamt

Kanterischken gehörte 1907 zum Standesamt Uszlöknen.


Bewohner

Ortsplan

Häuser und Höfe in Kanterischken vor 1945
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


  • 1832/33: Dezem Manual der Kirche Werden, Schul-Societät Kanterischken: Chattoull Kanterischken Seite 23 und 24; Neusas Schulz Bendig Seite 99; Chatouller Kanterischken Seite 102 [1]


Schule

Eine Schule wurde 1823 in Kanterischken gegründet.[9]

Schulhaus in Kanterischken um 1910
Schulfoto Kanterischken 1935 mit den Lehrern Paul Trams und Frau Wiegratz (rechts) [10]


Memeler Dampfboot vom 11.11.1937

Verschiedenes aus Kanterischken

Seit Herbst 1936 sind an der Schule in Kanterischken größere Reparaturen ausgeführt worden. Das Schulgebäude hat eine neue Holzbeschalung und neuen Farbanstrich erhalten, die Umzäunung ist erneuert worden, beide Schulklassen haben neuen Wandputz erhalten. außerdem sind noch viele kleinere Reparaturen ausgeführt worden. – Am Sonnabend fand in der Schule in Kanterischken eine Sitzung des Schulvorstandes statt. Besitzer H. Schekies aus Kanterischken wurde als neues Vorstandsmitglied durch den Verbandsvorsteher in sein Amt eingeführt. Zum Schulkassenrendanten wurde Besitzer O. Raudszus aus Bögschen einstimmig gewählt.

Fotos der ehemaligen Schule 2019

Das ehemalige Schulgebäude und seine Nebengebäude sind baufällig. Es liegt im Süden von Kanterischken nahe der ehemaligen Gemeindegrenze zu Bögschen und Jagstellen, s. o. Ortsplan.

2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija
2019 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Verschiedenes

Karten

Canterischken auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Canterischken mitte-oben rechts in der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Kanterischken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 45, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Kanterischken mit Neusass Bendig im Norden und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 45, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Kanterischken im Messtischblatt 0795 Uszlöknen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Ein zweites Neusass Bendig nordwestlich von Uszlöknen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 44, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ein zweites Neusass Bendig nordwestlich von Uszlöknen im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 45, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ein zweites Neusass Bendig im Nordwesten von Uszlöknen in den Messtischblättern 0794 Russ und 0795 Uszlöknen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  2. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, s. 61
  6. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  7. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  8. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  9. Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg, 1990
  10. Memeler Dampfboot Nr. 1 v. Januar 1986, S. 4