Ihmels (Familienname)

Herkunft und Bedeutung

Der Name kann verschiedenen Ursprungs sein. Eine Variante ist die Ableitung von dem germanischen Stammesgott 'Irm(in)'.

Irmin auch Irmino oder Ermin, ist der alte teutonische Gott des Krieges. Die skandinavischen Germanen nannten ihn Jörmun. Er ist der Sohn des Mannus und gilt als der sagenhafte Ahnherr der Herminonen (Irminonen) einem der drei germanischen Stämme, wie der römische Geschichtsschreiber Tacitus sie verstand. Irmin wurde durch die Herminonen in der Form eines Pfostens angebetet, genannt Irminsul. Die Irminsul war ein Heiligtum heidnischer Germanen. Die gewaltige Säule soll die Verbindung des Himmels mit der Erde symbolisiert haben. Wenn diese Verbindung unterbrochen ist, gerate die Welt ins wanken. Irminsul wird daher als sächsische Entsprechung der eddischen Yggdrasil betrachtet. Diese soll zu Beginn des Weltenbrandes erbeben und das die Götterdämmerung (Ragnarök) ankündigen. Es soll mit der Irminsul eine hölzerne Säule gemeint gewesen sein, auf deren Spitze ein Götterbild stand. Eine dieser auch Hermensul oder Irmensäule genannten sächsischen Heiligtümer stand in der Nähe von Detmold. Als Verwandte dieser Säulen können die Donareichen angesehen werden, später die Rolandssäulen, die noch vielerorts zu sehen sind (Wedel in Holstein, Bremen). Kaiser Karl („der Große”) bekämpfte in seinem Reich das Heidentum. Ein Schlüsselereignis dabei war die Zerstörung der Irminsul 772, nahe der sächsischen Hauptfestung Eresburg (Heresburg) in Westfalen. Eresburg ist heute Obermarsberg. Irmin könnte statt dem Mercur/Hermes auch dem römischen Kriegsgott Mars nahegestanden haben.

Das germanische Wort 'irmin' bedeutete 'gewaltig, groß, mächtig' und kann hier ebenfalls Ursprung des Familiennamens Ihmels sein.

Zwei weitere Varianten sind die Übernahme des Ortsnamens 'Ihme' oder des Flussnamens 'Ihme'.

Der Ort Ihme in der Nähe von Hannover (heute Ihme-Roloven in der Stadt Ronnenberg), dessen Name vom gleichnamigen Fluss stammt, wurde schon im 12. bzw. 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Ihme entwickelte sich zu einem Reihendorf. Seinen dörflichen Charakter hat sich der Ort bis in die heutige Zeit erhalten. Im Jahre 1929 verschmolzen Ihme und Roloven zur Gemeinde Ihme-Roloven und wurden schließlich 1974 in die Stadt Ronnenberg eingegliedert.

Die Ihme (alt. Imene) ist ein Fluss in Niedersachsen. Sie entsteht, zunächst Landwehr genannt, nahe der Ortschaft Evestorf durch den Zusammenfluss des Wennigser Mühlbaches mit dem Bredenbecker Bach im östlichen Deistervorland. Sie gibt der Ortschaft Ihme-Roloven ihren Namen und ist ein Nebenfluss der Leine. Nach gut 20 Kilometern erreicht die Ihme das Stadtgebiet von Hannover. Eine Weile fließt sie unter dem Namen "Ricklinger Beeke" (Beeke = Flüßchen) durch das Ricklinger Holz, ehe sie schließlich nördlich der Stadtteile Linden-Nord und Calenberger Neustadt in die Leine mündet. In Höhe des Maschsees ist die Leine über den Schnellen Graben mit der Ihme verbunden. Um die Innenstadt von Hannover vor schweren Überschwemmungen zu bewahren, wird bei Hochwasser ein großer Teil des Wassers der Leine durch den Schnellen Graben in die Ihme umgeleitet. Außerdem bildet die Ihme eine der attraktivsten schiffbaren Wasserstraßen im hannoverschen Stadtgebiet.

Eine weitere Variante ist die Ableitung von dem deutschen Rufnamen 'Immo' oder 'Imo' ins friesische (noch heute z.B. Ihmo -> Ihnen).

Varianten des Namens

Ihme
Ihmel
Ihms
Ihmke
Imcke
Imken
Imme
Immel
Immo
Irm

Geographische Verteilung

Bekannte Namensträger

Ludwig Heinrich Ihmels (* 29.06.1858 in Middels, † 7.06.1933 in Leipzig), ev.-luth. Theologe und Landesbischof von Sachsen.
Carl Heinrich Ihmels (* 24.10.1888 in Detern/Ostfriesland, † 10.4.1967 in Dresden), ev.-luth. Theologe; Dr. phil., Dr. theol. h.c.
Werner Ihmels (* 14.01.1926 Leipzig; † 25.06.1949 Bautzen), 1947 von einem sowjetischen Militärtribunal verurteilter und in Haft gestorbener Theologiestudent und CDU-Politiker
Karl Ihmels, SPD-Politiker im Lahn-Dill-Kreis