Hämorrhoiden

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griechische Krankheitsbezeichnung

Bedeutung: krampfaderartige Erweiterung der Venen im Übergang vom Mastdarm zum Enddarm.

Herkunft: griechisch haíma = Blut, rhéin = fließen


Beschreibung

Der Mastdarm (Rektum) und der After (Anus) bilden den letzten Teil des Verdauungstraktes. Der After besteht aus verschiedenen Muskeln, die als eine Art Tor oder Schließmuskel (Sphinkter) fungieren. Darüber hinaus existiert ein sogenannter Schwellkörper (Corpus cavernosum recti), der zusammen mit dem Schließmuskel den Verschluss des Afters sichert. Das Corpus cavernosum recti (auch Plexus hämorrhoidalis internus genannt), besteht aus einem Geflecht von Blutgefäßen, die im Gegensatz zu Venen keine muskulären Wandanteile besitzen, die mit arteriellem Blut gespeist werden. Dieser Schließmuskel öffnet sich reflektorisch, wenn Sie eine Toilette aufsuchen und dem Stuhl erlauben abzugehen.

Jeder erwachsene Mensch hat also innere Hämorrhoiden.

Ursache und Symptome der Krankheit

Zur Krankheit (Hämorrhoidal-Leiden) werden die Hämorrhoiden erst, wenn es durch eine Vergrößerung und Tiefertreten (Prolaps) zu Beschwerden kommt.

Typische Symptome

  • Blutungen (hellrotes Blut beim Stuhlgang)
  • Druckgefühl
  • Juckreiz (Ekzem)
  • Brennen
  • Nässen
  • schleimige Ausscheidung
  • Komplizierend können Entzündungen, Ekzeme oder Geschwürbildung hinzukommen.
  • im fortgeschrittenen Stadium Störungen der Fähigkeit, Stuhl und Darmwinde sicher zu halten (Stuhl-Kontinenz)

Die Ursachen des Hämorrhoidal-Leidens sind nicht sicher geklärt, eine Rolle spielen wohl ballaststoffarme Kost, der aufrechte Gang, langes Sitzen, genetische Veranlagung sowie ungünstige Stuhlgewohnheiten (lange "Toilettensitzungen", starkes Pressen).

Bei Schwangeren kommt es durch die hormonelle Umstellung zu einer Bindegewebsauflockerung. Zusätzlich ist der Druck im Bauchraum erhöht. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Schwangere an Hämorrhoiden leiden.

Die im Volksmund äußere Hämorrhoiden genannte Erkrankung entsteht durch Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in den Venen der Afterhaut und wird medizinisch Perianalthrombose genannt. Hier zeigt sich ein blauschwarzer, sehr druckschmerzhafter, prallelastischer Knoten neben dem After. Die Erkrankung ist in der Regel harmlos und heilt unter begleitender Therapie mit Sitzbädern und Schmerzmittel von selbst. Nur wenn der Patient den Schmerz nicht aushalten kann oder Zweifel an der Diagnose bestehen, ist eine operative Entfernung nötig.

Vorkommen

Hämorrhoiden sind eine relativ häufige Erkrankung. Laut Schätzungen leiden 50 Prozent der über 50-Jährigen an Hämorrhoiden. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Behandlung

ohne Medikamente

  • Ernährungsumstellung
  • Stärkere Flüssigkeitsaufnahme
  • lauwarme Sitzbäder

medikamentös

  • Salben
  • Zäpfchen

operativ

  • Verödung (Sklerosierung)
  • Abbinden mit kleinen Gummiringen (Ligatur)
  • Chirurgische Entfernung

Vorbeugung

  • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornbrot, Müsli, Weizenkleie, Sesam, Haferflocken, Obst mit Schale und Gemüse)
  • Vermeiden von Weißbrot, Schokolade, Reis, Teigwaren, Kartoffeln, schwarzen Tee und Früchte ohne Schalen oder andere Nahrungsmittel, die zu Verstopfung führen.
  • ausreichend Flüssigkeit
  • ausreichende Bewegung
  • Gewichtsreduktion
  • Zeit beim Stuhlgang.
  • Vermeiden Sie zu starkes Pressen.
  • Vermeiden von Abführmitteln (auch so genannter natürliche oder pflanzliche Produkte)

Prognose

Hämorrhoiden sind keine bedrohliche Erkrankung. Je früher die Therapie eingeleitet wird, desto einfacher sind Hämorrhoiden zu behandeln. Notwendig ist eine aktive Unterstützung der Therapie. Sie kann nur dann Erfolg versprechend sein, wenn Sie die Entstehung neuer Hämorrhoiden durch die oben genannten Maßnahmen vermeiden.