Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule von Stradonitz)/30

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule von Stradonitz)
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[29]
Nächste Seite>>>
[31]
Kekule hilfssprache.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Quadrat- bildet er die entsprechenden Flächenmaße, durch Vorsetzen der Vorsilbe Kubik- die entsprechenden Raummaße. Indem er einen Würfel von zehn Zentimetern Länge, zehn Zentimetern Breite und zehn Zentimetern Höhe ein „Liter" nannte, gewann er eine eindeutige Bestimmung für Hohlmaße und spricht nun von Dezilitern und Zentilitern einerseits und Hektolitern andrerseits. Indem er endlich das Gewicht eines Kubikzentimeters reinen Wassers bei vier Grad Celsius im luftleeren Raum ein Gramm nannte, brachte er die Gewichtseinheit in unauflösliche Verbindung mit dem Meter und schuf sich die Möglichkeit, von Dezigrammen, Zentigrammen und Milligrammen einerseits, von Dekagrammen und Kilogrammen andrerseits zu sprechen. Vollständig feststehende Abkürzungen, wie m für Meter, cm für Zentimeter, qm für Quadratmeter, cbm für Kubikmeter, l für Liter, hl für Hektoliter, g für Gramm, kg für Kilogramm usw., sichern die größtmöglichste Kürze, und auch hier kann man sagen, daß es sich um ein Verständigungsmittel handelt, das in der ganzen gebildeten Welt verstanden wird.

      Auch die Genealogie ist im Augenblick auf dem Wege, für sich eine derartige internationale und abgekürzte Zeichensprache, wenigstens für Schrift und Druck, auszubilden.

      Bei solchen internationalen Hilfsverständigungsmitteln spielt ja nicht nur die Rücksicht auf die Schaffung der Möglichkeit einer internationalen Verständigung eine Rolle, sondern auch die Rücksicht auf Einfachheit und Schnelligkeit des Schreibens und auf Kürze, Raumersparnis und daher Billigkeit des Druckes.

      Wer je mit genealogischen Tafeln gearbeitet, diese verfaßt oder gar in Druck gegeben hat, der weiß, was in dieser Hinsicht wichtig ist.

      In Rücksicht auf diese Gesichtspunkte hat sich der Verein „Herold" in Berlin, der größte, älteste und über die ersten Kräfte wie über die weitaus bedeutendste Fachbibliothek verfügende der genealogisch-heraldischen Vereine Deutschlands, ja Europas, schon seit langem angelegen sein lassen, eine genealogische Zeichensprache einzuführen. Und ich habe es veranlaßt, daß in den kommenden, den ersten Supplementband der 6. Auflage von Meyers Großem Konversationslexikon unter dem Stichworte: „Siglen, genealogische" diese genealogische Zeichensprache allgemeiner bekannt gemacht wird.

      Unter Zuhilfenahme dieser genealogischen Zeichensprache wird die wissenschaftliche Genealogie hoffentlich in der Zukunft bald allgemein, statt „geboren" zu schreiben und zu drucken, einen Stern (*) anwenden, statt „gestorben": ein Kreuz (†), statt „vermählt": zwei wagerechte Striche (=)