Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/302

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[301]
Nächste Seite>>>
[303]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Gerichte, den Glockenthurm mit der herrlichen Aussicht, den Feuerlärmbogen, den Bleithurm, den Feuerthurm, mehrere Zeughäuser, die alte Steinschleudermaschine unter der Roßpforte, die Ochsenmühle mit 4 Gängen, die Gewölbe für 10 Handmühlen, die sogenannte Reise, auf welcher gegen den Nonnberg zu, die größten Lasten in die Festung aufgezogen werden.

      6) Oeffentliche merkwürdige Profangebäude. Die Residenz. Sie ist ein vieleckiges, ungleich hohes, aus mehreren Flügelgebäuden und Risaliten zusammengesetztes Gebäude mit 3 Höfen. Der Gründer davon war Erzbischof Konrad I. 1110. Als vorzügliche Verschönerer und Erneuerer kennt man: Wolf Dietrich (1592), Markus Sittikus, Paris, Guidobald, Max Gandolph (1670), Johann Ernst (1685) und Franz Anton.

      Der Vollender ist Hieronnmus durch den Ingenieurs Major Grenier 1789.

      Als vorzüglich sehenswerth bezeichnen wir: die Audienzzimmer e.t.c. mit Gobbelinstapeten, die einstige erzbischöfliche Kapelle; in einem Vorsaale den sogenannten Antinous von Gyps; im dritten Stockwerke die Porträte aller salzb. Erzbischöfe, Kraymosers künstliche Dachwasserleitungs-Maschine [1]; den prächtigen Gesellschaftssaal mit verschiedenen mythologischen Verzierungen von Altomonte (er schmückte fast alle Zimmerdecken mit Oehlgemählden); den Markus Sittikus Saal mit Stukaturarbeit von Pflauder (er zierte auch mehrere Zimmer im dritten Stockwerke); im Gange zu den Franziskanern 2 alte Kunstbilder, mehrere Supraporten, besonders in den sogenannten Walliszimmern von Nesselthaler; den Kaisersaal; den Karabinersaal vom Erzbischofe Johann Ernest mit schönen rothmarmornen Thüreinfassungen, mit der Freskomahlerey von Rottmayr 1689, mit einer Stiege von messingenen Kegeln, von welchen jeder einen andern Ton gibt. Dieser Saal erhielt dadurch eine neue Celebritat, weil hier Kaiser Franz I. am 12.Juny 1816


  1. Der Holländer, Andreas Vanderwalt hatte hieran binnen 20 Jahren über 30,000 fl. verbaut, und doch schlug alles fehl, da stellte sie der salzb. Brunnmeister Rupert Kraymoser unter Max Gandolph 1682 um 750 fl. her (v. Koch's Straßenbau e.t.c. S. 7. Zauner VIII. 536).