Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/290

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Bisher trugen die Aebte von St. Peter eine Insel, Ring und Stab; unter Abt Otto I. aber erhielten sie vom Pabste Innocenz VI. auch den Gebrauch der Tunicellen, der übrigen Pontifikalien und das Recht, den feyerlichen Segen ertheilen zu dürfen.

      Abt Jobann II. (1364 — 1375 ) hatte mehrere Streitigkeiten zu bestehen; er ließ die Petersnonnen als der erste im Choralgesange unterrichten.

      Otto II. (1375 —1414) erhöhte die Einkünfte des Klosters. Die Spaltungen der Kirche, der Verfall der Klosterzucht, die Einfälle der Türken, der Hussitenkrieg e.t.c. füllen die Geschichte der fünf Aebte Leonhart (1414 — 1416), Ulrich (1416— 1420), Johann III. (1420 — 1428), Georg I. (1428 — 1435), Erhart (1435 — 1436). Unter solchen Umständen trat Peter Klughammer (1436 — 1466) an die Spitze der Kommunität. Er erhöhte die Gefälle seines Stiftes, baute und verschönerte vieles, sicherte durch Urkunden und Bestätigungsbriefe der Päbste und Landesfürsten das Besitzthum der Brüder; hatte aber auch mit vielen Sorgen und Unannehmlichkeiten zu kämpfen. Abt Rupert V. (1466 — 1495) kehrte gleich seine Blicke auf sein Kirchengebäude und auf die Wohnungen seiner Konventualen e.t.c.; wirkte unter den vier Erzbischöfen: Johann III., Friedrich V., Sigmund II. und Leonhart von Keutschach redlich zum Besten seines Stiftes. Abt Virgil (1495— 1502) hatte durch die ganze Zeit seines Vorsteheramtes wenig frohe Tage. Die Pest 1495, und eine Ueberschwemmung in Unterösterreich 1501 fallen in diese Zeit, und doch entwickelte er einen glühenden Eifer für das geistliche und zeitliche Wohl seines Klosters. Abt Wolfgang (1502 — 1518) trat an den Erzbischof Leonhart die Salzpfanne des Stiftes in Hallein ab, erhielt vom Pabste Julius II. die volle Inkorporirung der dortigen Pfarre, kaufte neue Realitäten an, sorgte gut für sein Haus. Um diese Zeit fingen die Bauernaufstände an, zerriß der böse Faktionsgeist seine Klostergemäuer.

      Den Abt Simon III. gab Gott in seinem Zorne dem Kloster seiner Sünden wegen.

      Da erhob die Vorsehung Karl V. 1520 zum Kaiser, ein Hort des Katholicismus, an dem die vereinte Macht der Reformation abprallte. Johann Staupitz, der Freund