Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/238

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Harder, Wieting, Tacking, Puben, Pfaffing, Schreiber, Halbinger, Lampoting, Aschacher e.t.c.

      Hier wurde 1256 Erzbischof Philipp von den Domherren abgesetzt, und anstatt seiner Ulrich gewählt. Von der Hallburg bey Hallein oder vom sogenannten Reckthurme (1196 gebaut, 1828 abgebrochen) machte Herzog Heinrich von Bayern 1262 (also nicht 1261) täglich Ausfälle nach der Stadt, und verdarb die herumliegenden Burgen und Dörfer mit Feuer und Schwert. 1276 traten die Küfer oder Salzarbeiter zum Schaden der Stadt und des Erzstiftes in einen verderblichen Bund unter sich, vom Erzbischofe Friedrich II. mit Gefängniß, Abbitte bestraft. 1284 zahlten die Juden in Hallein 100 Mark Silber (6000 fl.) an Herren-Steuer; 1448 wurden sie aus der Stadt vertrieben. Am 28. Oktober 1409 machte Ulrich Sambner fürstliche Vermächtnisse. Er besaß auch Güter und Häuser in Hallein. 1403, 1423 verpachtete Erzbischof Eberhard III. die Halleiner Salzwerke sammt der Burghut an die dortigen Bürger um jährliche 3000 Pfund.

      In den Jahren 1508, 1596, 1572, 1598, 1732, 1736, 1759, 1761, 1786 richteten Ueberschwemmungen großen Schaden an; 1570, 1628 Winde; 1124, 1305, 1423, 1564, 1573, 1597, 1608, 1621, 1658, 1709, 1728, 1740, 1788, 1829 Kälte; 1348, 1571, 1597 die Pest (im letzteren Jahre an einem Tage über 40 Personen weggerafft); 1614, 1622, 1624 bis 1633, 1771, 1817 die Theuerung (die höchste jedoch 1623, das Schaff Weizen zu 130, Korn um 120 fl. gekauft); 1348 Erdbeben.

      1541 wurde hier Virgil Pingitzer geboren, zu Jena am 20. July 1619 als öffentlicher Rechtsgelehrter gestorben. (Auch Johann Röttel am 28. Februar 1450 als Bischof zu Brixen gestorben war von Hallein). Nachdem Herzog Ernest von Bayern den 16. July 1554 seine erzbischöfliche Würde resignirt hatte, hielt er sich bis zum Herbste des nämlichen Jahres hier auf, und starb zu Glatz den 7. Dezember 1562. In der Hallburg wurden 1578 die 2 Rebellen von St. Michael: Kaspar Lindbichler und Hanns Stampfel geköpft.

      Am 2. July 1691 kam der aus der Emigrationsgeschichte Salzburgs bekannte Joseph Scheidberger nach Hallein, um seine 2 Töchter zu holen, und sie zum Uebertritte der protestantischen Lehre zu bereden; sie aber blieben der katholischen Religion getreu; alle Liebkosungen des Vaters waren vergeblich.