Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/223

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[222]
Nächste Seite>>>
[224]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


(Juvavia 426). Die beyden Schlösser waren schon 1608 unbewohnt.

      An der Mittagsseite des Schafberges befindet sich in einer schauerlich schönen Wildniß am Falkenstein (mit dem achtfachen Echo) 2 Stunden vom Markte St. Wolfgang außer mehreren andern in nördlicher Richtung eine kleine, aber immerhin zahlreich besuchte Kapelle zu Ehren des h. Wolfgang mit zwey merkwürdigen Oeffnungen. In diesen wohnte der fromme Oberhirt von Regensburg vom Jahre 982 bis 987 mit seinem Gefährten, und sprach über die Gegend oft seinen Segen. Die Gränzscheide zwischen Salzburg uud Oberösterreich am Wolfganger-See heißt zum Seidenfaden.

      In diesem See trifft man auf einen hervorragenden Hügel die kleine Kapelle zum Ochsenkreuze. Diese ließ ein Metzger aus Dankbarkeit errichten, weil ihn ein in den See gefallener Ochse vom Auwinkel an eine Stunde weit schwimmend durch den See auf diesen Felsen zog. Unweit davon steht auf einem ähnlichen Felsen das Hochzeitkreuz zum Andenken, daß nahe an diesem Felsen eine ganze Hochzeitgesellschaft, sich ans dem zugefrornen See durch Tanzen erlustigend, durch plötzliches Zerplatzen des Eises unterging. Die Spielleute blieben vorsichtig genug auf dem Felsen stehen, und setzten hierauf aus Freude dieses Kreuz, daß sie an jenem Unglücke nicht Theil nahmen.

      Dicht an der Grätzerstraße liegt 1/4 Stunde von St. Gilgen das Bräuhaus Lueg. 1649 kaufte es Christoph Adam v. Seyboldstorfer, 1709 die salzb. Hofkammer.

      Diese verschönerte dasselbe und baute es von Stein auf. 1718 bekam es die nun erloschene Familie v. Schnedizeni; hierauf ein anderer Privatmann.




            2) Das Pfleggericht Golling.

      Im Centrale erhalten wir von diesem Pfleggerichte folgendes Bild: 2 Märkte, 26 Dörfer, 1252 Häuser, 1499 Wohnparteyen, 7086 Einwohner, 1 Pfarre, 5 Vikariate, 7 Schulen, 19 Steuergemeinden, 278 Gewerbe.

      Das Pfleggericht mit einem Pfleger und einem kontrollirenden Adjunkten e.t.c. hat seinen Amtssitz zu Golling.

      Die Pfarre befindet sich zu Kuchl; die Vikariate sind zu Adnet, Golling, St. Kolomann, Krispel und Vigaun, daselbst