Harthausen (Epfendorf)

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Disambiguation notice Harthausen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Harthausen.


Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Freiburg > Landkreis Rottweil > Epfendorf > Harthausen

Einleitung

Allgemeine Information

Die Gemeinde Harthausen gehörte zum Oberamt Oberndorf. Bei der Kreisreform 1938 wurde dieses Oberamt aufgelöst und die Gemeinde dem Landkreis Rottweil zugeordnet. Im Zuge der Gemeindereform 1973 wurde Harthausen zu Epfendorf eingemeindet.

Politische Einteilung

Zur Gemeinde gehör(t)en die folgenden Teilorte und Wohnplätze:

  • Lichtenegg bis 1836 Schloß Harthausen genannt
  • Ramstein
  • Ramsteinmühle
  • Ziegelhütte

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Die evangelischen Einwohner der Gemeinde waren nach Trichtingen eingepfarrt.

Katholische Kirchen

Harthausen war bis 1811 Filial von Epfendorf, seither besteht eine katholische Pfarrei mit den Wohnplätzen und Trichtingen als Filialen mit folgenden Ausnahmen:

Geschichte

Der Ort Harthausen geht wohl auf eine alemannische Siedlung zurück, die während des Landesausbaus im 7./8. Jahrhundert angelegt worden ist. Die Vorsilbe Hart- bedeutet im Althochdeutschen Wald, also ist Harthausen die ältere Form von "Wald"hausen. Funde von zwei alemannischen Gräbern 100 m nördlich der Kirche enthielten Sax und Spatha (zwei Schwerttypen). Damit ist Harthausen deutlich älter als die älteste Nennung in einer Urkunde. Am 10. Mai 882 tauschte ein gewisser Tunno mit dem Kloster St. Gallen eine Hube, 19 Joch und zwei Fuder Heu in Dietingen gegen den Besitz des Klosters St. Gallen in Stetten o.R. Die Urkunde wurde in Harthausen ausgestellt. Vielleicht hatte der Ort im Hochmittelalter doch größere Bedeutung als gemeinhin angenommen wird. Immerhin ist später die wichtige Burg Harthausen (= Lichtenegg) dokumentiert. Darauf könnte auch das wesentlich später überlieferte St. Michaelspatrozinium der Harthausener Kirche hindeuten (vgl. auch die ähnliche Situation der Neckarburg bei Rottweil mit der Michaelskapelle). Zu Beginn der Kirchenbuchaufzeichnungen gehörte Harthausen jedenfalls zur Pfarrei Epfendorf. Doch dies muß nicht unbedingt auch für das Hochmittelalter gelten. Im 15. Jahrhundert sind Geistliche in Harthausen nachgewiesen.1370 war der Dekan des Landkapitels Kirchherr in Harthausen. Auch dies könnte als Indiz für eine zeitweise selbständige Pfarrei Harthausen zu werten sein (vgl. auch die ähnliche Situation in Neckarburg, wo 1505 noch ein Pfarrer nachgewiesen werden konnte). Im Jahre 994 wurde die Schenkung der Herzogin Hadwig, Tochter des Baiernherzogs Heinrich an das Kloster Petershausen bei Konstanz aus dem Jahr 973 posthum vom König bestätigt. Darunter befand sich das Landgut Epfendorf mit Zubehör in Bösingen, Harthausen, Herrenzimmern, Irslingen und Talhausen (u.a. Orten in der weiteren Umgebung). Als das Kloster Peterhausen diesen Besitz 1490 an den Freiherrn Gottfried von Zimmern verkaufte, wird der Umfang dieses Besitzes etwas deutlicher. Er bestand aus dem Patronatsrecht über die Kirche, zwei Maierhöfen und dem Zehnten zu Epfendorf sowie dem Zehnten zu Harthausen, Herrenzimmern, Irslingen und Talhausen. Dieser Verkauf belegt, dass mit der Schenkung von 994 eben nicht die gesamten Dörfer gemeint waren, sondern lediglich der Zehnte ("das Zubehör"). Ende des 11. Jahrhundert schenkte ein Hermann von Sulz dem Kloster Hirsau bei Calw drei Huben zu Harthausen, die freilich bald darauf gegen drei andere Huben eingetauscht wurden. Anfang des 13. Jahrhunderts tauschte Abt Wernher vom Kloster St. Georgen ein Gut in Harthausen ein. Der Besitz wurde jedoch bereits im 14. Jahrhundert wieder verkauft.

1297 traten die Herren von Zimmern einen Hof, den Walter Banaz bewirtschaftete an das Kloster Rottenmünster ab. 1327 verzeichnete ein Zinsbuch des Klosters bereits sieben Zinsen. Im Jahr 1355 schenkten Trutwin und Heinrich Hack dem Kloster ein weiteres Gut, Zöbelers Gut genannt, in Harthausen.

Das Kloster Alpirsbach erhielt 1324 ein Gut in Harthausen, das ein gewisser Banaz bewirtschaftete vom Oberndorfer Bürger Volmer geschenkt. Im Jahre 1344 kaufte das Kloster vom Rottweiler Bürger Bentz Hack das Vogtrecht von einem Hof, der Maiger Eberhadts Hof genannt wurde. Ein Alpirsbacher Hof wurde dagegen 1484 an Georg von Rosenfeld verkauft.

Im Jahre 1365 schenkten die Brüder Diem, Hans und Hermann von Hochmössingen dem 1265 gegründeten Augustinerinnenkloster in Oberndorf ein Gut in Harthausen. Ein weiteren Hof bzw. Zins aus einem Hof, den Bertold Hack bebaute, bekam das Kloster 1401 geschenkt.

1478 hatten auch die Sammlungen in Rottweil und Oberndorf Lehenhöfe in Harthausen. Ein Lehengut gehörte zur Pfründe des Ortsheiligen St. Michael.

Bis 1553 waren die Besitztitel der Sammlungen in Oberndorf und Rottweil verloren gegangen; sie erscheinen nun im Bsitz der Schloßherren v. Stein.

Über die Herrschaftverhältnisse im Hochmittelalter ist nichts bekannt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ist das Dorf im Besitz der Familie Hack und zwar als württembergisches Lehen. Die naheliegenden Herrschaften Rosenfeld und Irslingen hatten die Württemberger von den Herzogen von Teck und den Herzogen von Urslingen erworben. Damit kommen aber diese Familien wohl nicht als Vorbesitzer der kleinen Herrschaft Harthausen in Frage, da sie sonst mit einer der beiden anderen Herrschaften vereinigt wörden wäre.

Jedenfalls ist die aus Oberndorf stammende Familie Hack bis 1478 im Besitz von Schloß und Dorf Harthausen. In diesem Jahr verkauften Dietrich Hack und seine Ehefrau die Herrschaft Harthausen an den Georg von Ehinger um 1246 fl. Doch bereits drei Jahre später verkaufte dieser seinen Besitz an Jörg von Rosenfeld. 1520 erhielt Hans von Hoheneck die kleine Herrschaft. 1549 wurde Bernhard von Stein von Herzog Ulrich von Württemberg mit Harthausen belehnt. Zwischenzeitlich war die Herrschaft vom Amt Rosenfeld verwaltet worden. Die Herren von Stein, genauer die Linie vom Stein zu Rechtenberg, behaupteten die Herrschaft über Burg und Dorf Harthausen bis zum Jahr 1805. Nach der Besetzung der nahegelegenen Reichsstadt Rottweil durch Württemberg und der Schaffung des Oberamtes Rottweil kam Harthausen aber nicht zu Rottweil, sondern zum Oberamt Oberndorf. Dieses kam später zum Kreis Rottweil.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Siehe Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher (E-Book) Mitmachen.

Kirchenbücher

Das alte Taufregister beginnt im Jahre 1630 und endet im Jahr 1795. Das Eheregister umfaßt die Jahre 1631 bis 1794. Das Sterberegister beinhaltet Einträge von 1631 bis 1795. Daneben gibt es noch Firmregister aus den Jahre 1685, 1695, 1709 und 1733, die Jugendliche und Kinder aufführen, z.T. mit Angabe der Eltern. Das Sterberegister wurde erstaunlicherweise über die schwierigen Jahre des 30-jähringen Krieges geführt. Im November und Dezember 1634 starben zwölf Personen an der Pest. Im Frühsommer 1635 verhungerten weitere fünf Personen. Im August 1635 kehrte die Pest zurück und weitere 42 Personen starben bis Dezember 1635. Dies dürfte mehr als die Hälfte der Bewohner von Harthausen gewesen sein.

Adressbücher

Historische Quellen

Türkensteuerliste von 1545

Die vier steuerpflichtigen Bauern waren: Blasi Wenich, Martin Diettrich, Michel Wenich und Urban Wenich.

Hofbesitzer und Taglöhner 1553

Im Lagerbuch von 1553 werden die folgenden Bauern und Taglöhner genannt.

A. Höfe

1. Martin Diettrich

2. Steffan Cun

3. Ulrich im Hof

4. Margaretha Wenich

5. Lentzin Schwenckh

6. Jakob Wenich

7. Hans Schantz

B. Taglöhner

1. Contz Guder

2. Jörg Finckh

Hofbesitzer und Taglöhner 1679

A. Höfe

1.Hans Aichelmann

2. Hans Dietterich

3. Simon Zimmermann

4. Michael Vischer

5. (unverliehen)

6. Georg Harttmann

7. Hans im Hoff

B. Taglöhner

1. Hans Hueber

2. Mattheus Geyselhardt

3. Jakob Frei

4. Hans Dieboldt

5. Andreas Lehner

6. Jakob Kauffmann

7. Konradt im Hoff

Hofbesitzer und Taglöhner 1713

A. Hofbesitzer

1. Joseph Aichelmann

2. Michael Dietterich

3. Jerg Imhoff

4. Martin Dietterich

5. Christi Dietterich

6. Georg Hardtmann

7. Hans Imhoff

B. Taglöhner

1. Hans Neuschwanger

2. Ottmar Holtzer

3. Michael Schneider

4. Frantz Höhn

5. Mathes Reuttinger

6. Thomas Schneider

7. Leonhardt Eckhter

(aus Heimatbuch 1100 Jahre Harthausen, S.28)

Bibliografie

  • Literatursuche nach Harthausen in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online

Historische Bibliografie

Weitere Bibliografie

Müller, Hans-Peter 1982. Harthausen 1100 Jahre. 96 S., Epfendorf.

Lange, Werner 2005. Wie die Eichelmann nach Oberschwaben kamen. Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, 24: S. 285-299.

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Harthausen

Weblinks

Historische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

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