Handbuch der praktischen Genealogie/017

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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      Unter denen, welche mehrere Teile der deutschen Spezialgeschichte behandelt haben, ist seines seltenen patriotischen Fleißes wegen, und weil er anderen den Weg bahnte, beachtenswert: Cyriacus Spangenberg[1] aus Nordhausen (geb. 1528, gest. 1604); dieser war unermüdet tätig, um sich über einzelne Gegenden, Orte und Geschlechter urkundliche Nachrichten zu verschaffen und dieselben in Chroniken zusammenzustellen; besonders ließ er sich die Aufklärung der Genealogie angelegen sein. Sein Erzählungston ist treuherzig und kräftig, die Sprache rein und wohlklingend. Auch Johann Letzner[2], Prediger zu Iber im Grubenhagischen, aus Hardegsen (geb. 1531, gest. 1613), sah viele Handschriften, Diplome und Familienpapiere ein und klärte manches auf. Beider Männer Sammlungen sind aber zu unkritisch, sodaß man ihren Angaben nicht ohne strengste Nachprüfung folgen kann.

17. Jahrhundert.

      Alles in allem war noch immer im einzelnen viel zu wenig vorgearbeitet, um allgemeine genealogische Werke, wie solche von Hieronymus Henninges[3] aus Lüneburg (starb 1598) und von dem Jenaischen Professor Elias Reusner[4] unternommen wurden, gelingen zu lassen. Bei beiden ist die Anlage fehlerhaft und die Ableitung der neueren Familien voll willkürlicher Voraussetzungen und unerweisbarer Kombinationen; die Observanz hatte Behauptungen geheiligt, deren Beibehaltung alles Streben nach genealogischer Wahrheit vereiteln mußte. In Reusners Bahnen arbeitete auch Andreas Hiltebrand (starb 1638). Seine Tabulae genealogicae continentes Pomeranorum ducum modernorum progenitores (Sedini 1618) besitzen die Königl. Bibliothek zu Berlin und die Königl. und Universitätsbibliothek zu Breslau, das Stamm- und Geburtsregister der Könige von Schweden (Stettin 1632) die Universitätsbibliothek zu Greifswald. Sehr selten scheinen seine Genealogia illustrissimorum Pomeraniae ducum (Sedini 1622), über die Otto Heinemann in den Monatsblättern, herausgegeb. von der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde, 1905, S. 110ff., berichtet, und seine Genealogia comitum ab Eberstein (Stettini 1623) zu sein. In Deutschland wurde die Genealogie zuerst von Nikolaus Rittershausen[5],


  1. Leukfeld, S. J. G., Hist. Spangenbergensis etc. Quedlinburg, 1712. 4°. Adelspiegel. Schmalkalden das. 1591.
  2. Stammb. der von Berlepsch. Erfurt 1593. 4°. Plessisches Stammb. in Joach. Meier Origg. Pless.
  3. Genealogicarum Tabularam T. 1. 2. Uelzen 1584—1587; umgearbeitet: Theatrum genealogicum, ostentans omnes omnium aetatum familias etc. Magdeburg 1598. 4 Folianten. — Genealogiae aliquot familiarum nobilium in Saxonia etc. Uelzen 1587. verm. Hamburg 1590 f.
  4. Genealogicum Romanum de familiis praecipuis Regum, Principum Caesarum Rom., Frankfurt 1589 f. Opus genealogicum catholicum das. 1592 f. Stemma Wittichindeum. Jena 1592. 1597 f.
  5. Genealogiae imperatorum, regum, ducum, comitum praecipuorumque aliorum procerum orbis christiani. Altdorf 1653, Tübingen 1658; 1664; 1674, 1683 f. — Brevis exegesis hist. genealogiarum imp. etc. Tübingen 1674 f. — XIV. Tabulae chronologicae, quibus exhibentur praecipuae familiae hodiernorum Principum Imperii. Tübingen 1661; 1668; 1670; 1684 f. — Imhof, I. W. v., ergänzte u. erweiterte diese Schriften u. legte sie bei seinen Arbeiten zugrunde.