Hülsberger Mark

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Hülsberger Mark

Disambiguation notice Mark ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Mark.
Hülsberger Mark: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Einleitung

Lage

Diese Markung lag zur Zeit dieser Aufschreibungen am Süd-West Rand der Haard, einerseits im Kirchspiel Recklinghausen, nördlich der Bauerschaften Lenkerbeck und Hüls, und andererseits im Kirchspiel Hamm-Bossendorf südlich der Bauerschaften Sickingmühle und Herne.

Mittelalter

Im 15. Jahrhundert sind die ersten Auseinandersetzungen um Besitzungen des Hauses Ostendorf im Vest Recklinghausen dokumentiert (AL Urkunde Nr. 298): 04. Okt. 1434, up sunte Franciscus dach des hilghen confessoers. Gerichtsschein des Richters zu Versewelde (Varsseveld, NL), Egbert Swartwaelt, für Herman Armsiel gnt. der Reger, betr. die Güter des Hauses Ostendorf, Hemerberch, Lenkelermarck, Hülsberch und Merlerholt.

Holz- und Markenrichter

Das Haus Ostendorf war bestrebt, seinen Besitz um die Hülsberger Mark zu arondieren: AL Urkunde 332: 1442 Juli 30, dusent veyrhundert en XLII, den manendag nest na sunte Jacobus, daghe des hilgen apostels. Vor dem Richter zu Lembeck, Goisen Spyrlinch, verkauft Frederich van Strüenckede an Bitter von Raesfelde das Holzgericht in dem Hülsberge, den Hof zu Herne mit den zugehörigen Höfen: Dael Hof (Große und Kleine Puppendahl), Albertes Hof (Albers), Poethescher Hof, gelegen im Gericht Recklinghausen, ferner das Markenrecht der Höfe zu Regenbodinck u. zu Bechum, des Gutes Lodinchtorpe u. des Borinch Hofes im Hülsberge. Zeugen: Meynecken van Westeroelde, Frederich Oldenbergh, Johan Schulte tho Grevinch u. Rotger ton Buddenbrocke. (Vorgang wiederholt am 17.09.1443 mit Machgroys von Strünckede).

Damit hatte das Haus Ostendorf neben dem Markenrichteramt im Kirchspiel Hamm-Bossendorf und den Erbexenanteilen am Hammerberg, der Lenkerbecker Mark, dem Hülsberg und dem Marlerholt in Marl, auch das Amt des Holzrichters in der Hülsberger Mark erworben, welche im nördlichen Vest wohl das größte Holzaufkommen erwarten ließ.

Copia Brandregister um 1437

Eine Aufzeichnung der Markenberechtigten und -interessierten der Hülsberger Mark, ihre Markenanteile in Wahren und ihre Grundherren, gibt das folgende Bild wieder:

Wessel auf Natrop 36 Wahren, Lappen Herman Gut - Sander Gahlen gent. - 15, Roser von Weßrum - daß Overlische Gut gnt. 12, Die Hoven zu Lenkler 12, Die Hoven zur Heyden 12, Die Hoven zur Silfort (Silvert) 12, Moen Golbergs 15, Die kölnische Houv 24, Die Howe zu Reckman, Alecken Gut gent. 24, Matena die kleine 6, Weymans Kotten 6, Brockhoven Guth, alias Ovelheuw 24, Die Hove zu Natrop 60, Kotte zur Worth 10, Ein Hove Potting genannt 12, Die Hove zu Scherlebeck 36, Das Gut zu Cleve 12, Hermeling 12, Hofting oder Klüter Kotten 6, Bernd Stricken Guth zu Natrop 24, Sander von Gahlen 15, Johan von Hove genannt Hofkinck 24, Drüden Hovelken 6, Äbtissin Flaeßheim 12, Johan Gut im Hülse 6, Brünninghoff Guth 118, Stemwagh zu Konningh 12 Wahren.

Das Erbholzrichteramt und die Heimbdrift vom Herrn von Haus Ostendorf an den Kurfürsten zu Köln gegangen. Burrichter 6 Wahren, Pothen guth zu Herne 16, der Hof zu Herne 60, Große Dal gut 16, Kleine Dahl gut 16, Die Venhove 32, Overhoff 31, Middeldorfhove, also die große Hove (Schültekens oder Kock) 24, Die Hove zu Koechs guth 6, Die Ruhrhove 16, 2 Hove und kleine Kotten zu Conradt 30, Schepers Hof zu Poths Gut 6, Lenninck zu Große Bley 16 Wahren.

Dem Herrn von Haus Ostendorf gehören:

Matena die große 15 Wahren, Der Hov zu Bossumb 60, item 2 Höve im Vogthov gehörig : a) Löringhove 24, b) die andere Hustede 24, Der Hov zu Regenboging 40, Löntrop Gut 24, Revell Gut 16, Wennemans Kotten (Wember) 6, Hüdding (Hydding - Sickingmühle) 40 Wahren.

Die nachbeschriebene Gerechtigkeit gehört

in den Hof zu Recklinghausen und in den Hof zu Maerl (Marl):

Wessel auf Natrop 32 Wahren, Dükermöhle 12, Der Hof zu Lenkler 12, Der Hof zur Heiden 12, Der Köllnische Hov 24 und einen Kotten 6, Der Hof zu Reckman, Alecken Gut genannt 24, Matena 12, Brockhennen 24, Die Hove zu Natrop 60, Der Hoff tho Silvert 12 Wahren.

Dies ist

das Recht Bernd Brünen

und anderen zum Hülsberg: Der Hof zu Scherlebeck, Das Gut zu Cleve, Hermeling, Könningh alias Kluthe Kotten, Bernhard Strecken zu Natrop, Sander von Gahlen Gut gen. Lübelherman Gut, Die Kirche zu Recklinghausen - Piperman Guth, Köster von Westrum, Das Werdische Guth, Ein Kötter zur Worthe, Schmedekind, Dobben Kotten gen. Drüden Höveken, Äbtissin z. Flaeßheimb (Stift Flaesheim) von Godding, Johan Gut zum Hülse, Brünninghoff Gut von Löntrop, Stenwichs zu Könningh, Maren Goldberghs.

Folgt das

Recht der von Strünkede

und gehört itzo Ostendorf: 1. Das Holzgericht über den Hülsberg, (2.)Die Hinddrift.

Jacobs miß über den Trogh beutt, als die von Strünkede zu haben pfleget: Der Hof zu Backum, item 2 Höfe in den Vogthof gehörig - 1. Loringhof genannt -2. Hustede genannt, Der Hof zu Regenbogen, Löntrop Gut, Matena Gut, Der Hof zu Herne (Ksp. Hamm-Bossendorf), Das Gr. Dahl gut, das lütke oder Kl. Dahlgut, Das Poet gut - item ein Kotten darin gehörig.

Folgt das

Recht von Raesfeldt:

Die Venhove, der Venhoff, Overhoff, Die Middeldorffs Houv als die große Hove, Äbtissin zu Flaesheim, die Ruhr Hove, item 3 Hove u. 1 Kotten unter Conrads, Vorsch Poeths Hove.

Recht dem von Hamm:

Hiddinck, Lenninck (z. Gr.Bley).

Erläuterung zu den "über den Trog gebeugten Schweinen"

Nur Schweine, welche zur "Jacobs miß (25.Juli) über den Trogh beutt" zu St. Jakob über den Trog des Markenberechtigten gebeugt waren, durften aufgetrieben weden. Es handelte sich um die "Diäl-tucht" oder "Schott-tucht"(Tennenzucht oder Stallzucht von Vieh, besonders Schweine, welche als „Trogschweine“ oder "Schöttlinge" im Haus des Markenberechtigten gefüttert worden waren). Grundsätzlich sollte nicht mehr Vieh auf die Gemeinschaftsweide oder zur Mast getrieben werden, als mit Hilfe der eigenen Ländereien durchwintert werden konnte. Im Gegensatz zu diesen Schweinen durften zugekaufte Schweine nicht in die Mark zur Mast getrieben werden und wurden daher auch nicht mit Brandzeichen versehen.

Der Streit war vorprogrammiert

Ein weiterer Streit um ostendorfische Rechte im Vest wird ausgetragen: AL Urkunde Nr. 947: 1510 Januar 26, op den saterdach nest na pauli Conversionis dage. Vor dem Richter zu Recklinghausen, Johann Steymwerch, gehaltene Gerichtssprache, in Sachen des Johan von Raisfelt betr. die Drifft und Gerechtigkeit, der Zucht von Pferden, Kühen, Schweinen für das Haus zu Ostendorp im Kspl. Lippramsdorf (wahrscheinlich im Bereich Haus Hamm / Hülsberg, da keine Zeugen aus Lippramsdorf aussagen). Es sagen aus: Alart Molner, Wessel op der Hustede, Johan Hürfelt, Johan Varenstege, Cop van Hamme, Berent van Ermellen, Balthasar Hesse, Wessel Vunck, Evert Vunck, Johan van Lynde und Johan Schonebecke. Zeugen: Berthold van Varssen, Wennemar van der Hambecke, Herman Reckeman.

Das Haus Ostendorf mutzt die Mast auf dem Hülsberg: „Item up Hülsberg gedreeven vyffundvyftich verken up Dinxdach na Lambertus (17.09.)1544.

Nach der Wiedereinlösung des Vestes Recklinghausen im Jahre 1576 wurde die Strategie des Kölner Landesherrn, hier zunächst Salentin von Isenburg (1567-77), deutlich, seine Macht über das Gerichtswesen stärker zu präsentieren. Zunächst wurde dem kurfürstlichen Kellner, abweichend von der Tradition, in den Vogtei- (Hofes-) gerichten ein Beisitzerrecht zugestanden. Das Hofesgericht tagte von nun an nicht mehr unter freiem Himmel, sondern im Gerichtshaus zu Recklinghausen.

1608 traten die Westerholter, des Kampfes müde die Erbvogtei an den Kölner Kurfürsten ab, belehnt wurde damit der vestische Statthalter Vincent Rensing. Zu dieser Zeit war der Domkapitelsverwalter Arnold von Schawenburg (Schaumburg) mit der Wiedereinrichtung eines eigenen kurfürstlichen Hofgerichtes im Hofe Oer beschäftigt, was bis 1616 andauerte.

Wegnahme und Wiedereinsetzung in die vestischen Besitzungen, zur Durchsetzung von Forderungen des kölnischen Landesherren oder seines Statthalters im Vest, gegen den Ostendorfer, waren geübte Praxis und hatten somit schon Tradition.

Also geht der Streit um den Hülsberg, welcher vor den Gerichten des Kölner Erzbischofs nicht beigelegt werden konnte, vor das Reichskammergericht: STAM RKG Nr. 3750 Anno 1583 Joh. Wilhelm (Herzog von Jülich-Kleve-Berg), Administrator des Stiftes Münster, für seinen Lehnsmann Joh. v. Raesfeld z. Ostendorf klagt gegen Gebhard, Erzbischof v. Köln und dessen Beamte, Richter und Untertanen im Vest Recklinghausen, auf das Recht zur Eichelmast in der Hülsberger Mark im Vest Recklinghausen. Doch man einigt sich außergerichtlich.

Unterschiedliche Markenjurisdiktion

in Münster und Köln. In dem Hochstift Münster, wo das Haus Ostendorf als Erbexe, Marken- und Holzrichter unumstritten vertreten war, hatte sich in diesem Bereich des Genossenschaftsrechts ein geordneter Instanzenzug aufgebaut. Die “Marcal - Jurisdiction” war bereits im Jahre 1521 durch die münsterische Landgerichtsordnung zu einer staatlichen Jurisdiction erhoben worden. Von daher wurde das Markengericht wie ein jedes andere Gericht seither von einem Richter, Beisitzer und einem Gerichtsschreiber bekleidet. Hier wurde also eine ordentliche Justizpflege eingeführt. Insofern waren der Zuständigkeit der Markengerichte “ in dem Hochstift Münster alle Sachen der Markgenossen unterworfen, welche den Besitzstand der Marcal und übrigen, mit den Gütern der Margenossen verknüpften Gerechtsamen zum Gegenstand haben”.

Gegen Urteile der Markengerichte in ihren Sachen, konnte im Instanzenzug das von dem Landesfürsten zu Münster bestellte münstersche Hofgericht zur Apellation angerufen werden, womit die so erweiterte Marcaljurisdiction als Ausfluß der Landeshoheit und damit als ordentliche Regel zu betrachten war. Sie war lehnbar.

Im Gegensatz dazu basierte die Hülsberger Markenordnung auf Genossenschaftsrecht, welches Schiedsmannslösungen bei Uneinigkeit vorsah. Der Erbholzrichter war im Regelfall kein Jurist und konnte Abstrafungen vornehmen. Da diese Machtvollkommenheit eines Adeligen aus dem Münsterschen im vestischen Hülsberg der vestischen Obrigkeit nicht paßte, brach schließlich zur Jahrhundertwende der lange gärende Streit offen aus.

1600: Erbgenossen vorgeschoben

So versucht der vestische Stadthalter das Einvernehmen des Erzbischof in Köln für das Konzept einer Intrige der angeblichen Gegnerschaft “sämtlicher Markgenossen der Hülsberger Marken” gegen den Holzrichter Johan von Raesfeldt zu Ostendorf zu erhalten. Dazu ließ er ein Schreiben mit dem Titel anfertigten (HAA VIII E 13): Concept. Supplication ad Simoni (Erwerbung von Pfründen durch Kauf, Bestechung und sonstiger Schleichwege, in Kirchengesetzen verpönt.), d. Coadiutoren (Gehilfen ) der semptlicher Marckgenoßen der Hültzberger Marcken gegen Raeßfelt, Herrn zu Ostendorf und deßen thadthandlunghen, Vestische Gesandte Brenderode und Loe presentarium 23. November Anno 1600.

Danach wird geschildert, “Was maßen der Edelester Johan von Raesfelt zu Oestendorf alß Holtzberger Marcken ahngemaster Holtzrichter, zu dero darin berechtigter Erb- und Marckgenoßen hoch präindicierlichen nachtheill und weitsehender bedencklicher Consequentz” angerichtet habe: Der Holzrichter Johan von Raesfeldt, Herr zu Ostendorf, soll Gerdten Honenck zu Lindtorp, wegens eines in “angedeiter Marcken uf sein recht gehawenen unschedlichen, doch faull und olmerich erfindenen Holtz” verfolgt und dem Höninck das Holz wieder “von seinem Hove uf die Lipp endtfürth” haben. Da dieser Baum aber offensichtlich fruchtbar war und ohne Genehmigung des Holzrichters gehauen, fiel es an den Holzrichter, welcher bis zur Zahlung der Brüchte, wie üblich, solange auch das Pferd pfändete und auf Haus Ostendorf sicherstellte. Um die Regierung in Bonn für sich zu gewinnen schreibt der vestische Stadthalter, daß das Pferd abgepreßt sei “und daßelbe zu Landfürstlicher Obrigkeit nit geringher verkleinerüngh, auch gegen alth woll herprachter gewonheit, auß vestischer Landschaft und geraiter Marckendistrictu ins Stift Münster weghgeholet.”

Für die Abpfändung des Pferdes werden die kölnischen Bauern Honningh und Heierhof als Zeugen benannt. Angeblich hätte der Holzrichter aus “anderer nemblichen ursachen halben noch ein pferdt negst abermahlicher gesinnungh wollherprachter gewohnheit nach abzuholen ahnbevolehn”. Prozeße in ähnlicher Angelegenheit habe der Herr von Raesfeldt “bey dem Herrn Officiall so weith gezoghen” , daß es dem “Hoch und Ehrwürdigen Thumbcapitull und anderen Interessenten zum hohen Nachtheill” gewesen sei. Es sei zu Strafandrohungen von 1.000 Talern gekommen. Ein solches Gerichtsverfahren von Seiten Kölns werde nunmehr “auß dem vorighen deßhalb nodtwendigh”, so auch vor der “gemeinen Holzbanck und Erben, vermoegh alten wohlherprachten löblichen und bei allen Marcken wollerfinflichen prauch und daselbst Kraft dieses nach beschaffenheit der Sachen” abgewickelt werden.

Doch dies macht der Ostendorfer nicht mit, da er den ungenehmigten Holzschlag nach der Markenordnung als Diebstahl ansieht und sein Eingriff nach der geltenden Marckenordnung erforderlich war. Nun folge eine Gewalttat nach der anderen durch den Ostendorfer “durch außlendische frembde gewehrte Soldaten, heufiger weiß bey der nacht und unzeit” durch das erzbischöfliche Vest von Recklinghausen und seiner Gerichtsbarkeit, mit allerhandt außgegoßen bedreiwungh und mit Kogeln erstellt”.

Die Hausleute wären sich jedoch keines Unrechts bewußt gewesen und hätten nur das notwendigste Zimmer- und hochnötigste Brandholz, “welchs dan noch ihn und alle, weghe jemandtz einrede zu hawen pflegen”, abgehauen. Doch dies hätte der Ostendorfer “von ihren Höven mit gewalt geschwinder eill, und underweghs bestelter frischer pferden hinwegh gefhüret, die arme beträngten Leuthe mit gespannenen büchsen, aufgesetzten drachen und endblösten dolchen zugesetzt und geschlagen, auch gleich sey keiner Obrigkeit, wie sich dan außtrücklich verlaüthen laßen, zu gegorsamen schuldig sich verhalten, alles nicht allein zu denen Erben Hinder und Schade, sondern zu E. H. Durchlaucht selbst verkleinerungh, weill er ... sich selbst thetlich recht zu sprechen ferneren Jurisdiction sich zumachen ungebuerlicher und fast zuviell jedwingender weiß understehet und den armen Leuthen mit größerer gewalt zuzusetzen bedrewen thuet, welches alles wie E.He. Durchlaucht ab bei in erwartem Protocollo zu beßeren nachricht eugh underthenigst geliebten Kurtz halber zuersehen geben und ferner von dero Vestischen Rhat und Amptzverwalter sich können referieren laßen.”

“Was nun darauß des von Oistendorf unpillichen und thatgreifliche, gegen allen Marckenprauch, recht und gerechtigkeit vorehemens, auch der frembden weitleufiger und kostbarer rechtzferdigungh unfüglichkeit, wie dan zuvorderst gegen E. He. Durchlaucht und deren zum Hauß Horneburgh gehöriche und sonst gehorsamen Hülßberger Marcken Erb- und Marckengenoßen gefehrliche gewalthadt clarligh erscheindt, alles haben wir notrenglich nit underlaßen können, E.He.Durchlaucht dießen hochbeschwerlichen beschaffenheit underthenigst abermahell vorzupringen und zu pitten, dieselbe ihre He. Durchlaucht gnedigst gerhiwen, ernstliche ahnordtnungh ergehen zu laßen, damit vielgemelte Haußleuthe mit dießen ungepüerlichen kostbarlichen Proceßen nit ferner beschwert noch überfallen, auch ihme, Raesfelt, obangedeutetes Marckenrecht und gerechtigkeit unverprüchlich ...blichen wohherprachten standt zulaßen, und ferner nicht, dan von althers herkommen, zu beschweren, auch nit allein weiteres gewalt und unzimblichen attentaten sich zu endthalten, und endtshimter Holtzer restitution ante ora zuthun, gnedigst und ernstlich bey chamhafter phen (Strafe) ahnzubevelhen und einzubinden, sondern auch denselben wegen vorhin geübter gewalt anderen zum pillichen abschewen und Exempell der gepüer ahnzusehen sich gnedigst gefallen laßen.”

Hier war also im Namen aller Markgenossen ein Schreiben abgefaßt worden, welches die Rechte des Hauses Ostendorf in der Hülsberger Mark einschränken sollte. Wie die später aufgeführten Hausprotokolle ausweisen, waren vestische Hofesleute zu diesem Zeitpunkt kräftig dabei, durch massiven Holzraub auch die Hülsberger Mark auszustocken. Dies hatte in der übrigen Haard, bis nach Oer und Datteln hin, bereits stattgefunden. Ein gleiches Schicksal am Hülsberg wollte die Familie von Raesfeldt zu Ostendorf über Generationen hinweg verhindern. Ostendorfische Hofesleute aus dem Vest waren von daher, mit geringen Ausnahmen, an den Holzdiebstählen nicht beteiligt, sie hätten auch ihr Erbe riskiert. Mit diesem Schreiben wurde nun ein Streit vom Zaune gebrochen, welcher erst im Jahre 1665 durch einen Tausch beigelegt werden konnte.

Beschlagnahme des vestischen Besitzes

Als Holzrichter der Hülsberger Mark waren die Ostendorfer an der Erhaltung des früchtetragenden Laubwaldes zu Mastzwecken, als Wasserbringer, Brenn- und Bauholzlieferant äußerst bedacht. Von daher wollten die beteiligten Markgenossen zum Schutz des Waldes und der Wiederaufforstung um 1600 drakonische Maßnahmen in der Markenordnung beschließen, welche die von Raesfeldt zu Ostendorf als Marken- und Holzrichter auch durchsetzen wollten.

Wohl in diesem Rahmen kam es wieder zu einer Auseinandersetzungen mit dem Kurfürsten zu Köln, welcher auch 1606 die Vestischen Besitzungen des Hauses Ostendorf beschlagnahmen ließ, wodurch der Familie von Raesfeldt ein beträchtlicher Schaden durch Pachtausfälle entstand, welchen sie dann auch dem Kurfürsten und Erzbischof von Köln in Form eines Liquidationszettels zur Erstattung vorlegten. Hierüber kam es erst nach dem Tod Johann von Raesfeldts, zwischen seinem Sohn und dem Landesfürsten zu Köln zu einem Vergleich.

Nach dem also der Landesherr zu Münster für seinen Vasallen Johan von Raesfeld zu Ostendorf vor das Reichskammergericht gezogen war, wollte der Landesherr zu Köln nicht nachstehen: STAM RKG Nr. 4518 Anno 1606 Gericht Recklinghausen, RKG 1607, Ferdinand - Herzog von Bayern, Administrator des Erzstiftes Köln (1600 bis 1646, vor 1617 Kurfürst und Erzbischof) und Werner Fabritius - Richter zu Dorsten, klagen gegen Joh. v. Raesfeld zu Ostendorf wegen der Gerichtsbarkeit in Holzfrevelsachen in der Mark Hülsberg im Vest Recklinghausen. Hier geht es wieder um Gerichtszuständigkeiten des Ostendorfers bei Vestischen Untertanen und damit um handfeste Machtinteressen. In diesem Fall geht der Streit wiederum von Dorsten aus (vgl. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, Findbuch A 30 Reichskammergericht).

So nahm bei Johann von Raesfeldt zu Ostendorf 1606 der Kölner Erzbischof, Ernst - Herzog von Bayern, als zuständiger Landesherr, die Ostendorfischen Mühlen (Korn- und Ölmühle in Sickingmühle) und sonstigen Besitzungen “in Verbot und Zuschlag”. Alle Einnahmen aus dem Vest Recklinghausen, welche von dem Erzbischof zu Köln abgeschöpft wurden, gingen dadurch dem Haus Ostendorf verloren. Es entfiel darüber hinaus der Mahlzwang der Lippramsdorfer Bauern an der Sickingmühle. Zu diesem Zeitpunkt könnte das Haus Ostendorf wiederum die Neugründung einer Mühle am Gensbach (Hof Belhustede, Dorstener Str. 765) betrieben haben. Später erfolgte hier die Inbetriebnahme einer Papiermühle.

(STAM Kurfürstentum Köln Hofrat vestische Sachen Nr. 64) Uff Samstag, den 06. Mai 1606 hab ich Richtern obgen. meines obliegendes Amt getreu, ferner zu malen ziehenden Dienern, mich neben den Gerichtsstandgenossen, nach dem Dorf Hamm, Bauernschaften Herne, Hüppelswick, Oelde, Linde und Hülsberger Mark begeben. Daselbst ich gleichfalls offgerierten Wernerum Fabritium, Hochfürstl. Iro kurfürstl v. stituiertem Anwalten oder F-Herrn, durch den krenen benieren Holthoff, Jurist nachhaltigen Rechts, merklich und weslich in nachfolgenden Erb und Gütern mitwirken und anteilig lassen, als nämlich und erstlich, der Lindemanns Guet zu Hamm - den Raesfeldischen Zehnten daselbst im Hämmerfelde, Wennemar Schulte, Rotger Schulte, Dirrich Bodde (Boddemein), Beyer Henrichen, Johan Theven und Annen Puppendahls Erbgüter und Kottenstätten, mitsamt der Plätze ne newe Wennemars, Wennemars Schulten Habe gelegen.

Ich zu Herne in Overhoff, Herman Bley, Henrich Bley, Wolffen Poete, Johan Fischer, Jorgen Franzen, Henrich Koch seel., Stoltenbergs, Schulten zu Herne, Bernd Fischer, Rotger Conradt, Jorgen Möller und Dirrichen Schrankert, Erbe, Güter und Kotten.

Ich zur Broichweide, Hülsberger Mark Wiesen und Ostendorfische Kämpe an der Lippe gelegen. Noch zu Hüppelswick in Rotger Schwarzenbroich, Amerkamps, Rotger Moller, Burrichter (so doch neben Poet Gut kölnische Hobshörige Güter sein), Wessel Alberts, Trine Burrichters, Hardicks, Philipp Badden, Geritt Havicken, Claaßen Varnstiege und Lutzen Kieberg (Lusenberg), Erb, Güter und Kotten. Ich in die Fischerei zu Hüppelswick, in die Sickingmühle.

Ich zu Ölde in Dirrich Havicks, Jorgen Pauwels, Ebbiken, Linnemans Gert, Lohoff und Schwarzenbrock - so Raesfeld selbst plügen solle, item was der Güter mehr möchten sein, als Letting und Diekmans Gert - so Rotger aufm Berge, wegs pflügen. Honermans, Jorgen Lohoff und Wessels Pauls Güter zur Linde und sonst.

Ich alsolchen Länderei, Kampen, recht und Berechtigkeit, so Baman, Ville Johan (Vielherman), der Poeter zu Berg Bossendorf, den Redderman (Teilpächter Große Puppendahl in Hamm), Varnstegge und der Koch, Dreyß Gute und Herman Ridbroichs (alle Bergbossendorf / Eppendorf) pachtwiese unterhaben, und letztlich in der Ossenkamp oben Ölde gelegen und die Jagd wg. diesseits act. hibitus lotems nitati bris rotem Fabritio nomine quo supra passionem quoi approme tenden. In maßen dem anwesenden Pächtern ihren fernen tenen und Gesinde respe bey ersteren 25 Goldgulden eingebunden historio ohne fürwissen des Gerichts niemand anderen Knecht und Diensten zu leisten und zu liefern als hochfürstl. gegenwärtigen anmeldeten Anwalden oder Fihro Werner Fabritio.

Danach erfolgte die Kurfürstliche Aufrechnung der Beschlagnahmungdschäden des ostendorfischen Besitzes von 1606: (STAM Kurfürstentum Köln Hofrat Vestische Sachen Nr. 615) Ostendorfische sequestierten und confiscieren Güter, Empfang aus den Ostendorfischen gehelen 1606:

Anno 1606: Fromme zu Oer 49 Hühner 2 RT 24 St, Dietrich Stocke zu Datteln 3 Pferde 23 RT, Jorgen Paul zu Ölde 4 Königstaler oder 4 RT 16 St. Anno 1607: Jorgen Schäfer in der Haardt wg. Brüninghof - Mast, an 2 Bürger aus Haltern verkauft 95 RT, Für Roggen, den der Horneburger Frone kassierte 12 RT 20 St, 2 Fohlen kassiert 19 RT, Dreiß Bönte, Mastgeld Brünninghof 1606 44 RT, Möllman zu Datteln kassiert 8 Ochsen 68 RT, Franz Westerholt 2 Ochsen abgenommen 19 ½ RT, 6 Rinder und Kälber, 148 Schafe am 14.03.1606 56 RT, 17 St, 6 Pf, 1 Pferd von Havick RT, 2 Kühe v. d. Baurrichterschen 2 RT 4 St, Dietrich Haecke 1 Pferd und Lohoff 1 Mutterpferd 9 RT 18 St, Ebbeken 3 RT 22 St, Gert Haeke 1 schwartzbunte Kuh, 1 schwarzes Rind 4 RT 15 St 6 Pf, Reiner Everwien mehrere Soggen (Mutterschweine) 1 RT 13 St 10 ½ Pf und 11 RT 21 St, 10 Biester (Kühe) 35 RT 31 St 6 Pf, Herman Thielen Rinder und Puten 23 RT, Henrich Winkelman 5 RT und Johan Bolßling 3 Starken. Johan Matena, Pferde außer Land geführt, Sander Brinkfort, Pferde außer Land geführt, Am 31.10.1606 von Wessel Alberts 1 weiße Rame (Schafbock) gepfändet u. geschätzt auf 3 ½ RT, Hat auch niemand seiner verdungen halb kaufen noch der Weßel wieder einlösen wollen, hat sich auch auf der Herberge ausgeschend. Wegen Amerkamps und Rütger Möllers Erbteilung weggenommen Biester. Jorgen Lohof f. Dienst- und Schildgeld 5 RT 8 St, Weßel Paul zur Linde, Dienstgeld 5 RT 8 St, Der Möller an der Ölmühle z. Sickingmühle 10.03.1609 3 RT, Weßel Albert 2 schwartze Staken (Rinder), 1 Pferd, 2 Schafe sind gestorben 13 ½ RT, Amerkamp 1 altes Moderpferdt (Mutterpferd). Bei Schrankert gepfandet 1608. Poete, Conrad.

Da er sich im Recht fühlte, berief Johan von Raesfeld zu Ostendorf als Markenrichter des Hülsbergs zur Verabschiedung einen neuen Markenordnung 1606 ein Holzgedink auf der traditionellen Holzbank des Schulten Hofes im Kirchspiel Hamm und Bauerschaft Herne ein. (HAA VIII E 13): Am 27. July 1606 unterrichtete der Stadthalter Vincent Rensing den Erzbischof von Köln über allerhand Klagen und Gebrechen aus den Hülsberger Marken und berichtete von einem Holzgedink am 02. Sept. 1606 auf der alten Holzbank (Schulten Hof zu Herne, Kspl. Hamm - Bossendorf, wo den Genossen ihre Gerechtigkeit beschieden und darin abgehalten sei.

Erneuerte (kurfürstliche) Rechnung

von des aus Ostendorf verwirkten Pheenfalls

(STAM Kurfürstentum Köln Hofrat vestische Sachen Nr. 615:) Erneuerte Rechnung von des aus Ostendorf weg. versch. geübter gemeld Taten und verwirkter Phennfalls (Pfandfälle) die churfürstl. Durchlcht. zu Köln, meines gestrengen Churfürsten und Herrn, sein erstritten und confiszierten Gütern erhobenen Gelder. Auf Befehl hergestellt am 20.04.1622

Aufrechnung Roggen 1606: Lohoff zur Linde 1 ½ Malter, Wessel Pauls 1 ½ M, Herman Ridtbroick 1 M 2 Vat, J. Schröder z. Sinsen 3 Scheffel, Dreiß Bhuntte 1608 1 M, Johan v. Rhiedt der alte selbst empfangen, davon in den Brand (Horneburg) die Zettel verlustig worden 10 M, Summe: 18 Malter - 3 Scheffel - 2 Vat.

Aufkommen an Gerste 1606: Henrich Gröning 1 ½ M, Ebbinghaus 1 ½ M, Johan Voitt zum Brüninghof 5 M, Cordt Hacktman 1 M - 3 Sch - 2 Vat, Engelbert Schernertz 1 M - 2 Sch, Lohoff zur Linde 2 M - 1 Sch, Melchior Poete z. Bockholt 1608 - 3 M, Johan Berkelman 3 M - 2 Sch, Wessel Pauls 2 M - 1 Sch, Brünninghoff 5 M, Johan Dieckman (Johan Dreckman 1608) 1 Sch - 2 V, Rotger Renolds 1 M - 1 Sch - 1 V, Henrich Rensing 1 Sch, Helmich ther Baven 3 Sch, Weßel Derker 3 Sch, Bernhardt Kräen 1 Sch - 10 V, Arnold Vogelroidt 3 M - 1 Sch - 3 V, Jürgen Velthaus 1 M - 1 Sch - 3 V, Weßel Lages 3 V, Summa 33 Malter, 2 Scheffel und 10 Vat.

Empfang an Mengkorn 1606: Johan Boes zu Boeßings 1 M, Melchior Frederich 1 M, Summa: 2 Malter.

Aufborung an Hafer 1606: Henrich Gröning 1 M - 2 Sch - 2 V, Ebbinghaus 1 M - 2 Sch - 2 V, Johan Voith 3 M - 3 Sch, Cordt Hachtman 1 M - 3 Sch - 2 V, Engelbert Scherners 1 M, Brünninghoff 1 M - 2 Sch, Herm. Ridtbroich 3 Sch, Johan Berkelman 3 M - 2 Sch, Johan Schröder 1 Sch, Summa: 15 Malter, 1 Scheffel, 1 Vat.

Empfang an Molterroggen v. d. Sickingmühle 1606: Roggen 1 ½ M, Mark Roggen 2 Sch - 1 Vat, Foderkorn 1 Sch. Empfang an Molterroggen v. d. Sickingmühle 1607: Roggen 1 M, Foderkorn ½ Sch, Mark Roggen 3 ½ Sch, Foderkorn 1 Sch, Noch Roggen 2 Sch, Mark Roggen 5 ½ Sch, Mark Roggen 1 M, Mark Roggen 6 Sch, Roggen 8 Sch, Foderkorn 1 ½ Sch, Summe Roggen. 8 ½ M, Summe Foderkorn 3 Sch. Für das verkaufte Korn erlöst 278 RT 16 St 10 ½ Pf, nach Abzug der Abgaben.

Domkapitelsverwalter reagiert

Mit Einziehung der Güter des Hauses Ostendorf im Vest Recklinghausen hatte der Erzbischof Ernst von Bayern, bis 1606 auch Administrator in Münster, bzw. der erzbischöfliche Coadjutor zu Köln Ferdinand von Bayern, 1612 bis 46 auch Bischof zu Münster, das Erbholzrichteramt illegal an sich gezogen.

Am 28. July anno 1606 unterrichtet der Domkapitelsverwalter der Höfe Oer und Khoern(e) Arnoldt von Schauwenburgh seinen Landesherrn über den Stand der vestischen Auseinandersetzung um die Hülsberger Mark (HAA VIII E 13): “auf unerwarttem Schreiben deß vestischen Amtsverwalters, die Hülsperger Marck anlangende”, daß “die Ambtleuthe des Hauses Horneburgh anstatt Landtfürstlicher Oberighheit bedacht sein, dem Herrn zu Oistendorf zu stimen und sich alß Holzrichter der Hülßperger Marcken anzumaßen, die Erben zu renunciren und eine neue Marckenordnunge anzustellen.”

Er weist weiterhin darauf hin, daß besonders der Schulte im Hülse, “meinem gnädigen Herrn in den Hof zu Ohr gehörich, ime diensten zustendig”, pro tempore ein Erbscherner ist und daher gegen den Herrn von Ostendorf landesfürstliche Interessen zu vertreten hat. Schauwenburgh fragt nun nach, wie er sich nun in dieser Angelegenheit verhalten solle, wo also eigene Hofesaufsitzer mit dem Ostendorfer stimmten oder ihre Stimmrechte mit dem Anteilsverkauf übertragen haben.

Bereits am 03. August Anno 1606 meldet er sich wieder bei seinem Landesherrn (HAA VIII E 13): “wegen der Hülßperger Marcken angestelltem Holzings sich gewertigh in semptich gegen mich haben restuirt und gefallen laßen, sich vor dißmahl an bemelten Holzgerichtes zuverfahren, daß hab ich am irsten dießes woll empfangenen und gistern an der Holzbank finitra proposinome anstatt unnützlichen fürtragens ad fruchtaltrim erfüligt und dem Erbene oder Erbexen, nieman sich erweret, zuverleßen gebene.” Schauwenburgh hatte bekannt geben lassen, daß die alten Stimmrechte der kurfürstlichen Höfe auf der Markenversammlung weiter gelten sollten. Und weiter schätzt er die Situation schwierig ein , “wiewohl doch etzliche Erbene und Marckgenoßen willens gewesen, andere Scherneren zu wiesenen, wordurch an unsere Schultenplatz ein ander Hände sulten angestelet und der Hof des vortheils willen pririert werden. So hab ich doch umb als fildemehr erfahren, daß unserer seidtz” die Hofesleute darauf bestehen, daß die zweite Holzbank, der alten Rechte wegen, beim Schulte im Hülse erhalten bleiben solle.

Für die Hülsberger Mark waren nämlich zwei Holzbanken eingerichtet worden, eine beim Schulten im Hülse im Kspl. Recklinghausen und eine beim Schulten zu Herne, im Kichspiel Hamm-Bossendorf. Aus jedem Holzbankbereich kam ein Scherner zur Aufsicht und Unterstützung des Marken- oder Holzrichters.

“Alßdann anoch semptliche Erbgenemen. und Marckgenossen” mich aufgefordert haben, eine neu, reformierte Marckenordnung zu verfassen und dem Landesherrn vorzulegen. Diese wurde am 10. Juni publiziert “und von allen Erbgenemen underschrieben.” Ein Exemplar wurde beim Amtsverwalter hinterlegt und eins dem Schreiben angefügt. Der Domkapitelsverwalter Arnold von Schawenburg war damit nicht nur mit der Wiedereinrichtung eines eigenen Hofgerichtes im Hofe Oer unter kurfürstlicher Leitung beschäftigt, sondern bereitete gleichzeitig die Übernahme der Markengerichtsbarkeit auf dem Hülsberg durch kurfürstliche Beamte vor.

Verhindertes Holzgericht Anno 1608:

Nun versuchte das Haus Ostendorf, als juristischer Amtsinhaber des Holzrichteramtes, unter Aufhebung der alten Markenordnung des Kölner Landesherrn, wiederum eine neue Markenordnung zu verfassen. (STAM Kurfürstentum Köln Hofrat Vestische Sachen Nr. 615:) Anno 1608 Alles aus Einkommen, daß der von Oestendorf bedacht, mit Gewalt in concertum sermi primosis auf dem Hof zu Herne einen Holzdings, wegen der Hülsberger Mark anzustellen, der Stadthalter alle Frohnen mit ihren Wehrschützen dahin, um nämliche heimlich beschieden daselbst, ich, neben anderen Dienern, den ganzen Tag bis an den Abend warten müssen, aus Haltern holen lassen an Proviant 6 RT 18 St 6 pfennig, Gleicher Gestalt auf Schwartenbroich (Ölde) 2 RT 9 St. 3 Pfennig.

Aber es muß doch wohl trotzdem in den folgenden Jahren gelungen sein, ein Holzgeding abzuhalten und eine neue Markenordnung zu verabschieden, können wir doch später im Hausprotokollbuch des Hauses Ostendorf (HPB) lesen: Anno 1616 ahm 26. Juny Brune Junior aufer Becke alhie sich an der pforten (Gerichtsstätte Raheweide vor der Pforte) im beiwesen Höennings angegeben ./. auß Ursachen, daß er etzlich holtz, nemlich 8 stück, so er nacher theilß auß dem Hülspergh zum zimmern gehawen....... deweill vor erstlich verabscheidet und markenordnung, daß niemant von den marckgenoßen kein holtz zur Lippe brengen solte....

Ostendorfische Forderungen

der kurfürstlichen Beschlagnahmen bis 1610:

(STAM Kurfürstentum Köln Hofrat Vestische Sachen Nr. 615:) Ihrer Churfl. Dchcht. zu Bonn underthenigst eingegebene designation und liquidation 2 Zettull Ostendorpische forderungen 1 mo. Bonn, den 25.May Ao (16)22.

Erste Beylagh:

Verzeighniß und Designation

der Brüninghovischer gütteren Järliches thuen und einbrengen können, Welche die Vestische beampten, sonderlich Johan Reidt die alter die Jünger und Jüngster, Wie auß irem Vergebenen rechnungen sich befindet, meinen Vatter Saliger Johan van Raesfeldt Herr zum Ostendorpe van den Jaren 1606, 1607, 1608, entbürt der Ihr Churfl. Dchtcht. rechnung od liquidation und designation beigesetz Worden Sollen, aber auf Fharläßigkeit Hinderlaißen ist. Worden dardurch die Summa der Vorige Designation und Liquidation in so Viel mehr, Wie sich Undren befindet, Vergöhnt.

Erstlich Berkellman gibt Järlichs Molder gerste 3 1/2, Molder Haveren 3 ½ u.1 Schep., Hoves Geldt 12 albus, Honer 8. Johan Voitt Molder gersten 5 1/2, Haveren 15 Schepell, Hoves Geldt 12 albus, Honer 6. Brüninghoff molder gerste 5, Haver 6 Sch, Honer 6. Rottger Groning 6 Scheppel gerste, Haver 6 ½ Schep. Ebbinghausen gersten 6 Schep, Haveren 6 ½ Sch. Herman Hachtman gersten 7 ½ Sch, Haver 7 ½ Sch, Honer 2 par. Johan Korte zu Bocholt gersten 3 Molder, Hoves gelt 9 alb. Hinrich Schröer Evertz gersten 6 Sch, Haver 1 Molder, Kotte zu Waltrup gersten 3 ½ Sch, Hoves geldt 12 alb. Herman Rittbroich Roggen 9 Sch, Haveren 3 Sch, Hoves geldt 9 alb. Steven Rittbroich Roggen 6 Sch, Haveren 2 Sch. Herman Hachman wegen des Elpenkamps Itzo Johan Goßens Mankorn Molder 1. Herman Rittbroich Roggen 6 Sch, Haveren 2 Sch. Melchior Frerich Molder Gerste 1. Henrich Frohn 3 Sch gerste. Rotger Reinholt gerste 1 Sch. Johan Hundt gerste 3 Sch. Evert Hottinghs gerste 1 ½ Sch. Linef Streveling gerste 3 Sch. Claeß Porte 1 ½ Sch 1 Spint. Elsken Hundts gerste 1 ½ Sch. Vogelpoitt gerste 6 Sch. Damit an gerste molder 31 ½ u. 1 Sch. An Roggen Molder 5, 6 Sch, 1 Sp und Haveren Molder 16 ½ und Hoves geldt 44 albus, an Honer 22. Jeden Hove gerechnet uff 3 Stüver haet schlechte Daler 2, Steuer 6. Ist von Huelman fünf Jahre Weidde geldt mit empfangen, Jedes Jars 26 Thaler ist Recklinghausische Thaler 100. Das Molder Roggen als ist das malt meines erachtens gegolden auf 4 Rdaller ist Reichsthaler 21. Das Malder gersten als es meines ermessens deßenhalb gegolden Rthlr Recklinghausisches 8, facit thaler Recklinghausisch 258 ½ u. ¼ St. Das Malder Haveren gerechnet auf Recklinghausische thaler 2 thaler, facit 33 ½ und ¼ St. Ist in alles Reichsthaler 22 ½ und ¼ St. Recklinghausische thaler 292 1/4. Und das von einem Jahr nemblich dem Jahr 1606 die Jahren aber 1607 und 1608 hinzugesetzt und also auf Zwei Jahren gedubbelt facit Rdaller 68 ¼ an Recklinghausische 517 1/4. Diesen die Hachmans pacht Hinzugesetzt ist dieses Summarum Recklinghausische thaler derzeit laufender Währung einen Richsthaler zu 31 Schilling gesetzt 678 1/4, ohne die vorgesetzte Richsthaler.

Zweite Beilagh.

Verzeichnus undt Designation,

Was vor Schade durch abnehmung Pferde, Kühe, Schweine, Ochsen, Schafe, endtfüerunge der Phechte, abhauwenge der bäume, an Mullter, Mühlen, wegführunge der gewachsene Kornfrüchten, auch sonsten dem Herrn zum Ostendorf zugefügt ist worden, undt erstlich durch mittel der eigenen angehörigen:

Anfangs Havick zu Ölde abgenommen Sechs Höner, Jeder Hönener gesetzt auf zwey schillings Recklinghausische fl. Schill. 12. Ein Schultschwein Reichsthaler 2. Ein Pferd RT 18 und Ochs RT 3. Vor Dienstgeldt weiß nidt wieviel sein Vatder salig bezahlt. anno 1607 demselben ein Schuldtschwein abgenommen RT 2.

Johann Pauwell Im Jahr 1606 ein Schultschwein auf RT 2, vier Höner das Stück Schillings Recklinghausisch zwey fl. Sch = 8, Eine Kuhe RT 6, Von Schildt undt Dienstgelt genommen. Anno 1607 ein Schultschwein RT 2, Noch wegen Schildt und Dienstgeldt Königsthaler 4, Höner vier Facit Schillings 8. Summa Lateris RT 37 ¾ u. 5 Schillinge.

Jorgen Lohofs zur Linden Im Jahr 1606 Sechs Höener Schillings 12, Einen Königsthaler vor einen Hammel 1, Ein Verken RT 2, Vor Schildt undt Dienstgelt Königsthaler 4 1/2. Neun Recklinghausische scheffel gerste hielt man darfür ieder Scheffel habe gegulden fünf orth Recklinhausisch Facit thaler Recklinghausisch 11 1/4, Sechs Scheffel Roggen RT 6, Ein Pferdt abgepfändt, das Jedoch restituirt vonfürter undt Pfandtgeltd bezahltt albg. 25 ½. Anno 1607 ein Verken RT 3, Höner Sechs, Schilling 12.

Weßell zur Linde Ao 1606 Sechs Höner Schilling 12, Ein Hamell Königsthaler 1, Ein Verken Reichsthaler 2, Vor Schiltd undt Dienstgeltt Königsthaler 4 ½ , Schefell gersten Recklinghausisch Neun, das Schefell fünf orththalers Facit thaler Recklinghausisch 11 ¼ , Sechs Schefell roggen das Schefell einen RT Facit RT 6, wegen eines abgephänten Jedoch restituirten pferdes futter undt Pfendtgelt albg. 25 ½ , Ao 1607 Ein Verken RT 3.

Rotger Schulte zu Hamm Sechs Höner Schilling 12, Ein Verken RT 2. (Zwischen-) Summa Lateris RT 53 Schillinge ½ . Ein Pferdt und eine Kuhe, Ein Verken RT 2, Ein Pferdt und eine Kuhe vor Schildt und Dienstgelt gehohlet, Von der Busischen (Busse zu Bossendorf) Sohn, der es gekaufet, vor fünf Recklinghausische thaler undt zwölf Schillinge eingelöst, die Kuhe eingekauft vor sechs RT minus 1 orth Facit RT 5 ½ u. ¼ Schilling Recklinghausische thaler 5 Schillinge 12, Drei Malder roggen das malder Recklinghausisch vier RT Facit RT 12, Zwei Malder gersten das malder Recklinghausisch fünf thalers Facit thaler 10. Anno 1607 ein Verken RT 3, Höner acht Schillinge Recklinghausisch 16.

Wennemar Schulte zu Hamme Anno 1606 fünf Höner Schillinge 10, Ein Verken RT 2 1/2, Vor Schilt und Dienstgelt ein Pferdt abgeholet, das er von Berendt Eicke gekauft vor Königsthaler 15 ½ , Kopstück vor atzunge 1, drey Malder roggen das malder vier RT Facit RT 12, Zwey malder gersten, das Malder Hieltmas Recklinhs. fünf thalers Facit Recklinghausische thaler 10, Anno 1607 neun Höner Schillinge 18.

Meine (Große) Puppendahl Anno 1606 Höner Sechs Facit Schillinge 12, Ein Mutterpferdt welches drechtigs gewesen, wegen der phacht genommen undt behaltden RT 6, vor Schildt und Dienstgeldt Königsthaler 4, Malder roggen anderthalb, das malder vier RT Facit RT 6. (zwischen-) Summa Lateris RT 87 1/2. Anno 1607 Sechs Höner Schillinge 12.

Johann am (Kleine) Puppendaell Anno 1606 Sechs Höner Schillinge 12.

Gerdt Schultde zue Herne Anno 1606, ein Hoen Schillinge 2, Einen Hamell RT 1, Ein Verken RT 2 ½ , Eine Stercke wegen der phacht geholtd, die widder gekauft vor Königsthaler 3, vor Schiltd und Dienstgeltd Königsthaler 5, Ein Malder roggen Phacht RT 4. Anno 1607 ein verken RT 3, wegen eines abgepfaendten und restituirten Pferdts Pfandtgelt undt fütterunge RT 1 Ist schlimmer worden Recklinghausische thaler 1.

Anno 1606 Overhofs abgenommen Sechs Hoener so 12 (Schilling), Einen Phachthammell Königsthaler 1, Ein Verken RT 2 ½ , Ein Pferd vor Schiltd undt Dienstgelt abgeholet undt behalten RT 10, Anno 1607 einen Hamell Königsthaler 1, Ein Verken RT 3, Eine Stercke RT 6, Höener vier Schillinge 8.

Schrankerten Anno 1606 abgeholet Sechs Höener Schillinge 12, Vor Schiltd und Dienstgelt Königsthaler 3. Anno 1607 Höner drey Schillinge 6, wegen Versterfs drey Verken RT 5, Noch eine Kuehe RT 7. Summa Lateris RT 61 ½ Schillinge 5 ½ .

Berndt Fischer Anno 1606 Vor Schiltd undt Dienstgelt Königsthaler 4, Zur phacht malder roggen Zwey, das Malder vier RT Facit RT 8, Anno 1607 eine Kuhe RT 7, Höner drey Schillinge 6.

Jürgen Frantz Ao 1606 Sechs Höner Schilling 12, Einen Hamell RT 1, Ein Verkenn RT 3, Vor Schiltd undt Dinstgelts eine Milche Kuhe abgeholet undt behalten RT 8, Drey Malder roggen phacht, das malder vier RT Facit RT 12, Seine Verken, die er auf sein rechten in dem Hülßberge getrieben abgeholet, zue welche wedderlösunge er zahlet thaler Recklingh. 1, Anno 1607 Einen Hammell RT 1, Ein verken RT 3, Noch eine Kohe RT 8.

Herman Bley Anno 1606 Sechs Höner Schill. 12, Schefell roggen Sechs, das Schefell einen RT Facit RT 6, wegen eines weddergelöseten Pferdes zu behuefs des Dienstgeldes RT 2, Anno 1607 Vor Dienstgeltt RT 2.

Conradt Anno 1606 fünf Höner Schill. 10. (Zwischen-) Summa Lateris RT 67 Schillinge 12. Vor Schiltt undt Dienstgeldt eine Kuhe geholtt welche weddergelöset mitt Königsthaler 5, Ein Malder roggen RT 4, Item alls die Schweine vom Hülsberge genommen, Item von der Heidtplaggen ihme eines Plaggen Seege genommen, dafür er kurtz dabevor zahltt hollendische thaler ½ , Anno 1607 Ein Pferdt vor pacht-, Schiltt- undt Dienstgeldt abgeholet RT 17, Höner drey Schillinge 6, Noch wegen eines abgepfändten Pfertz atzungs zahltt Königsthaler ½ , Pfandtgeltt albg 3, Ist geringsetziger worden RT 2.

Adolph Poett Anno 1606 Sechs Höner Schilli. 12, anstadt des Schultverckens geholet ein Mutterpferdt das drechtigh gewesen undt behalten RT 15, Einen Hammell RT 1, Vor Schiltt undt Dienstgeltt eine Kohe geholett die widdergelöset vor Recklingh. thaler 6 ½ , Anno 1607 Einen Hammell RT 1, Ein Verken RT 3, Höner drey Schillinge 6, wegen Schiltt undt Dienstgeldt ein pferdt abgeholet RT 13.

Johan Fischer Anno 1606 vor Schiltt undt Dienstgelt Ein Pferdt abgeholet, das er wider gelösett für Königsthaler 2 ½. (Zwischen-) Summa Lateris RT 70 Schillinge 7 1/2. Ein Malder Haberen Recklingh. thaler 2.

Der Kockischenn Anno 1606 abgeholet vier Höner Schillinge 8, Ein Vercken RT 3, Vor Schiltt undt Dienstgeldt ein Pferdt abgeholet daß selbe vonn der Herborgen gelöset mit Recklingh. thaler 1, geringschetziger worden RT 1, an deßen statt aber widder eine Kuhe geholett die gelößett ist mitt Recklinghausische thaler 5, demnach die auch auf ihr recht ihre Verkenn im Hülseberg getrieben, sind ihr die geschützt (beschlagnahmt) worden undt hatt vor Schützgeldt zahlen müßen Kopstück 1. Anno 1607 noch einsmahlen ihr Vercken geschützt für Schützgeldt zahlen müeßen albg. 16, Einen Hammell abgepfändet RT 1, Item ein Vercken RT 3.

Hardickhen an der Müllen Anno 1606, wegen Schildt undt Dienstgeldt abgeholet eine kuhe, welche sie von dem Sauerlender darnacher widergelöset mitt Königsthaler 3, vor atzunge Schillinge 9, Anno 1607 zwey Hammell wegen beider Jahren abgehohlet, Jeder Stücke angesehen, es die besten gewesen, fünf Reichs Orth, Facit RT 2 1/2. Summa Lateris RT 20.

Albertts Weßels Anno 1606 wegen Schiltt undt Dienstgeldt abgeholet ein Pferdt undt behalten, dafür er kurtz dabevor selbst zahlet RT 10, Zwey Stercken die welche derselber widder gelöset mitt Königsthaler 2, undt RT 1, Höner 6, Schillinge 12, Anno 1607 wegen deß versterbs ein Pferdt abgeholet RT 13, Zwey Stercken RT 11, Schaafe zwey, RT 1, Noch Höner sechs Schillinge 12.

Claes (Cläser) Trinen Anno 1606 Sechs Höner Schillinge 12, Noch ein Pferdt geholet welches alls sich außgezehrdt widdergebracht undt anstadt deßen Zwey milche Kühe genommen, das Pferdt verdorben RT 3, die Kühe wieder gelöset mitt Recklinhausische thalern 9.

Amerkamsche Anno 1607 wegen Versterb ihres Mans abgenommen fünf Vercken das Stücke zwey RT Facit RT 10, Ein Mutterpferdt mitt einem Jungen hengst füllen hatt vordags das Mutterpferdt selbst zahltt RT 10, das füllen auf RT 5. Summa Lateris RT 73 Schillinge 5.

Rütger Molner Anno 1606 abgenommen einen Phacht Hammell RT 1, Anno 1607 wegen Versterbs seiner frauwen eine Stercke undt Milche Kuhe RT 7, Ein Pferdt darfür er kurtz dabevor Adolphen Rüther undt Berthen Schwartzebroich geben RT 15, Schaafe dreyzehen RT 7, Zwey Vercken auf RT 3, Noch ein Phachthammell RT 1, Item wegen deß Dienstgelts verlitten Jahr verschinnen ein Pferdt abgeholet, die weill er aber deßen nicht entraden können, den Fronen von Ohr (Gemeinde Oer) geben Könnigsthaler 1 ½ .

Berdt Hacke Ao 1606 abgeholet Honer fünf Schillinge 10, Ein Pferdt wegen Schilttgelt abgepfändt, widdergelöset mitt Könnigsthaler 1, Pfändtgelt Schillinge 3, Anno 1607 wegen Versterbes seiner frauwen abgeholet ein Pferdt darfür er einen Roßkam zu Borken zahlt RT 10, Eine Kuhe welche ihr zweite Kalb getragen RT 7, Eine Stercke auf RT 5, Eilf seiner besten Schaafe RT 11. Summa Lateris RT 70 Schillinge 3 ½ .

Adolph Stoltenbergh Anno 1606 abgeholet Höner Sechs Schillinge 12, Ein Schuldtvercken RT 3, Ein Hammell Könnigszhaler 1, Item eine Kuhe abgepfandt die von der Herbergen verkauft undt er wieder eingelöset vor thaler Recklinghausisch 5 ¼ , an phacht zwey Maldter roggen das maltter vier RT Facit RT 8, vor schiltt undt Dienstgelt Königsthaler 4 ½, Anno 1607 ein Schultschwein RT 3, Noch eine Kuehe RT 10.

Phips Baurrichter oder Bode Anno 1606 vor Schilttgeltt Konnigsthaler 1, undt Höner vier Schillinge 8.

Henrich Baurrichter Anno 1606 wegen einer abgepfänten Kuhe Könnigsthaler 1 ½ , undt vor atzunge Schillinge 7, undt diß vor Dienstgeltt.

Lohehofs zu Ölde Anno 1606 vor Schiltt undt Dienstgeltt Könnigsthaler 4, Ein Schultvercken RT 2, Höner vier Schillinge 8, Ein Malder gersten man hielt darfür Recklingh. thaler 5, Ein Malder Haveren Recklingh. thaler 2, Ao 1607 vor Schiltt undt Dienstgeltt Könnigsthaler 4, Ein Schulttverken RT 2, Höner vier Schillingh 8, (Zwischen-) Summa Lateris RT 66. Ein Malder gerste man hielt darfür thaler Recklinghausisch 5, Ein Malder Haveren thaler Recklingh. 2.

Herman Ebbeken Ao 1606 vor Schilt und Dienstgeltt Könnigsthaler 5, Höner 6 Schillinge 12, Ein Schulttschwein RT 2, Anno 1607 Vor Schiltt undt Dienste Könnigthaler 5, Höner 6 Schillingh 12, Schultvercken RT 2.

Jörgen Molner undt Dieterich den Bothen (Boddemein ?), Einem Jedem abgenommen Höner Sechs Facit Schill. 24. Summa Lateris RT 20 ½ Schillinge 16 ½ . Summarum RT 616 ½ Schllinge 6 ½ .

Demnach aber Irs Henrich Köell pro tempore Richter der Herrligkeit Ostendorf diß alles undt Jedes, von obgemeltten alles undt Jeden ad Protocollum vor diesen bekandt zu sein, dermaßen befunden auch obgemelte alle undt Jeder, abermahls ferner abgefragt darbey bestanden, undt das denn also undt nitt anders sey, wans Nötigh wehr bey ihren Leiblichen Eyden zubehalten sich anerbothen, als habe Ich diß Zur Zeugnüß geschriebenn undt nebenn darzu adsurbirten Schreiber underschrieben undt ist geschehen auf dem Hauße Ostendorpf Im Jahr Thausendtsechshundertzehen Montagh denn drey undt Zwantzigsten Augusti Henrich Köell Judex pro tempore in Ostendorpf . Subserißsit Alhardus Wegener Judicy Scriba (Haus Ostendorf).

In Specie dem

Hern von Ostendorpf

p. Anno 1606 dreißigk Vaselschweine abgenommen, das Stücke drey RT Facit 90, Anno 1606 Siebenzehen Ochsen, das Stücke dreyzehen RT Facit RT 221, Anno eodem 12. July 21 Kohebiester darunder Zwey Ochsen undt ein Varcgen wesenn genommen, Jedes Stück acht RT Facit RT 168, Dasmahl ein Hengstpferdt undt Füllen genommen das Füllen Zehen RT und das Hengstpferdt 40 Facit RT 50, Das von dene genommenen biesteren, anwachsen undt sonsten genoßen worden werden künnen ist besonder Anno 1608 am 14. Augusti genommen fünf güste Rinder, Jedes drey RT Facit RT 15, darneben ein Mutterpferdt mit einem Füllen RT 50, Noch ein Mutterpferdt graw von Farken, auß dem wagen gepfännen zum wenigsten RT 40, den 16. Augusti entführet von den Schwartenbroich acht fuder roggen So viell als auf Sechzehen Schefell Lantz gewachsen RT 70 Summa Lateris RT 704.

Von dene Vercken welche Anno 1607 von dem Hülßberge genommen zwey Vercken nitt wieder bekommen RT 6, An Schafen auf zweymahl genommen 230. under denen Schafen seindt zum wenigsten gewesen Hundert darab man Junge Lämmer gestracks genießen können, Solche Hundert Schaafe undt Hundert Lämmer zum wenigsten wehrt gewesen RT 100, die übrige 130 Schaafe Jedes zum wenigsten einen Recklinghausischen thaler Facit RT 86 Schillinge 26, Vonn Solchen schaafen allen hetten zum wenigsten deß Jahres 1606 in Maio können geschoren werden 300 hs. wullen Facit 15 Klöde, Jedes Klöde wenigsten drey RT - RT 45, diese Schaafe seintt von der Zeitt ab undt also über vier Jahr genüßet und also die vier Jahren ab an wulle zu Schaden kommen RT 180, an dene Lämmeren Jedes Jahr abgänge 50 RT, Facit RT 200, Mitt solchen Schaafen alle Jahr bemistet werden können Sechzehen Scheffell Lantz Halterner maeßen, die hero an mistungs zum wenigsten Jahr vor Jahr abgangen 20 RT Facit vier Jahren RT 80, fünfte halb Malder Landz, darüber auch vier Jahr wüste Liggenen, Jedes Malder ein Malder roggen zu Phachthen können, das Malter Halterisch 2 RT, RT 36, Summa Lateris RT 733 ½ Schillingh 6 1/2.

Die Korne undt Olie Müllenn

Ao 1606 eingenommen, dahero erstlich Jedes Jahrs wegen der Olie Müllen abgangen 17 thaler dürstenisch undt 500 Koichen darfür die Jährlichs verphachtet ieder Kochen ein alb(us) dürstenisch, Facit die vier Jahren angeldt undt Kochen RT 60 ½ 1 (Reichsorth) / 4 (Stüffer).

Wegen der Korn Müllen ist Jährliches an Multer abgangen roggen Malder 48. Jedes Malter 4 RT Facit Jedes Jahrs 192 RT vier Jahr 768, Noch an Mankorne malder Zwölf. Jeder malder vier thaler Recklinghausisch Facit vier Jahr Recklinghausische thaler 92, RT 128. Es ist auch alles brodt undt bier körnen was auf dem Hauße Ostendorpf verthan, darselbst Jeder Zeidt gemahlen worden, wie billich multer frey, die weils aber wegen beschener beeindtrechtigunge auf frembde Örter gemahlen werden müßen, ist in dem selben Jahren an Multer darauf undt abgangen ungefehr an roggen dürstenische maßen Malder iedes Jahrs vier undt Schefell ein - vier Jahr 17 Malder, Jeder Malder vier RT Facit 68. (Zwischen-) Summa Lateris RT 1024 ½ Reichsorth 1, Stüffer 4. An Maltz welches zur Haußhaltunge undt sonsten verbraucht, würdt Jährlichs malder 6 ½ dürstisch Facit vier Jahr malder 26, Multer Indermahlen Recklinghausische rechnunge fünf thaler Facit vier Jahr 130 recklinghausische thaler, RT 86 Schillinge 26. Die Mühle ist verwüstet dermaßen, das die im grundt wirdt herunder fallen undt nitt reparirt künnen werden, under RT 300. Ao 1606 alles der darzu Verordneter das Korne auf eine frembde Mülle fhüren müßen, demselben die freybeuter ankommen, zwey Pferde außgespannen, darfür zur wiedererlangunge undt ranzenn Zahlet worden RT 9. Summa Lateris RT 395 Schillinge 26.

Rechnungsbuch1607, Auszug

„ Pro 1607 Empfang an Multer - Roggen v. d. Sickingmühle: Roggen 1 M, Foderkorn ½ Sch, Mark Roggen 3 ½ Sch, Foderkorn 1 Sch, Noch Roggen 2 Sch, Mar. Roggen 5 ½ Sch, Mark Roggen 1 M, Mark Roggen 6 Sch, Roggen 8 Sch, Foderkorn 1 ½ Sch. Summa Roggen 8 ½ M, Foderkorn 3 Sch. Für das verkaufte Korn erlöst 278 RT, 16 St, 10 ½ Pfennig nach Abzug der Abgaben.“

Hausprotokollbuch, Auszug

14.09.1610: Dem Mölner alhir, in Anwesen Johan Adolphs, wegen vog. meines Herrn angemeldet, daß, weilen der Herr nunmehr von ihro Gnaden (Kurfürst von Köln) alle ihre Güter erben und Müllen wieder restuirt, ihme, dem Mölner verbotten würde, sich der Müllen nie mehr zu entnemmen. Darauf sich der Möllner guttwillig erboten und begehret, daß der Herr wollte verzeichnen lassen, waß in der Möllen befindlich, damit er hernägst unbedacht sein und pleiben möchte. Welches dann durch D. Adolphen also geschehen und verzeichnet, wie folgt: In der Kornmöllen befindlich: 6 Billen, 1 Beß Isernen, 1 Isernen Born, isernen Hammer. In der Ölmöllen: 2 iserne Stöcke, 2 Rüllen - dazu 3 Bänder, 1 Band ist ihme nit geliefert, 1 Band von der Aße, 3 Gehänge an der Oliebanck, Bände von die obenne mere, 2 Schinen vor dem Stein, 1 Isen da die Pfanne uff stehet, die Pfanne ist Holt, 1 Stock in der Oliebank, noch isern 6 Stock.

Hülsberg

Anno 1608 am 27. Marty nach besichtigunge unpartheyischenn sich befunden im Hülßberge 103 Eichen undt 25 Buchen Beume gehouwen zu sein. Anno 1609 den 13. Monatz January im Augenschein befunden, das von negstlitten Christagh ab in dem Hülsberge seindt biß dahin gehouwen 48 Eichen 21 Volenkommene Brüche, noch eine kleine geschoßene beume undt vier halber Eichbeume, So in der mitten abgehouwen, Noch 3 Eichenstemme auf der Hindedrift geblößet, darin die Marckgenoßen nicht berechtigt. In Anno 1610 am 4. January biß herzu das bewust gehouwen großen Eichenbeume 26 undt vier Buechen Facit in alles Eichenbeume, Jeder baum der einer wenigen der ander mehr auf vier RT geschetzt verlauft sich RT 768. Die Buchen zusammen 50. Jeder Buche auf zwey RT geschetzt Facit RT 100. Undt seindt diß im Zahl die beume, welche man gehouwen zu sein eigentlich vernehmen können, hielt aber darfür, das darüber noch woll einmahl so viell gehouwen. der Landtfroen ohne andere, beume die darauf gehouwen, zu zweyen verschiedene Zeiten etzlichs Brandtholtz gehouwen, wie auch der Frone vonn Marll.

Brüningburg

Item es haben die beambtten wie eigentlich berichtet Anno 1607 auf die Brünenburgs getrieben, Schweine dreyhundert, außerhalb des Weßellrath auch seine gerechtigkeit betrieb, vor Jeder Schwein iezum wenigsten 1 Könnigsthaler Facit RT 330 ½ undt Schillinge 10 ½ . Summa Lateris RT 1198 ½ Schillinge 10 ½ .

Mast

Item zwey Jahr inmittelst auf dem Hülßberge mast gewesen, die Leutte des Herrn von Ostendorf drrauß geschloßen worden, das eine Jahr denn beambten auf vier scharen undt das ander Jahr auf sechs scharen eingebrandt, also das nachsehen, anschlags die Leuthen das eine Jahr 123 Verken das ander Jahr 82 Vercken zu treiben gebüerdt. Jeder Vercken auf einen Königsthaler gerechnet Facit RT 226 Schillinge 1. So ist das Hauß zum Ostendorf berechtigett daß ein zeitlicher Herr seine Heinbdrift undt nach gelegenheidt der Mast viele andere Schweine auf dem Hülßbergh treiben magh, setzt aber citra präiudicien vor jedes Jahr 200 Schweine seindts beide Jahr vierhondertt, jedes Schweinmaste ein Könnigsthaler, RT 441 Schillinge 1. Das gleichen ist die Heymoedt Lenkler, Hemmerbergh undt Broch zwey Jahr im mittelst vonn dene Beambten betrieben worden. Jedes Jahr würdts geachtet auf 200 Schweine, seindt beide Jahr vierhundert, Jeder Schwein auf einen Könningschen thaler angeschlagen Facit RT 441 Schillinge 1. Summa Lateris RT 1108 Schillinge 3.

Summa Summarum

Undt ist hierbey gleich woll in achtung zu nehmen, das under dem oben designirten gehouwenen Holtz nicht begriffen ist, unschädtlich Holtz, auch was obenn abgestewert undt abgehouwen ist, auch brandtholtz darunder, nitt begriffen ist außerhalb dem, was in dem Letzten Windtstorm umbgeschlagen.

Summarum den Herrn von Ostendorpf in specie wie er einwendtt RT 5.155 ½ Reichsorth 1 Stübber 4. Dem Herrn von Ostendorf und Haußleuthe auch der Brünnenburger semptlich ineinander RT 5.840 ¼ Stüffer 9 ½ und Recklinghausische thaler 678 ½ .

Wechsel im erbvogteilichen Hofgericht 1608

In dieser Zeit des Machtkampfes, um einen Teil der Jurisdiction im Vest Recklinghausen, traten die Vormünder des Herren von Westerholt die Erbvogtei, mit welcher sie mindestens seit 1372 durch Kaiser Karl den IV. belehnt waren, wieder an den Kurfürsten von Köln, als ihren Landesherrn ab.

(Vestischer Kalender 1973 S.33:) “Wir Ferdinand von Gottes Gnaden Erwählter und Bestätigter zum Conductoren und Administratoren der Chur- und Fürstl. Ertzstiffter Cöln, Lüttich Berchtesgaden etc. .. thuen kund und zeugen hiemit, demnach die ... Vormünder des Pupillen zu Westerholt Herman Hectors die Erbvogtschaft neben deren Jurisdiction Recht und Gerechtigkeit über neuntehalben Reichshöfe, nämlich den Hof Kirchhellen und Recklinghausen, uns und unseren Nachfolgern zuständig, den Hof Ohr und Chor unserm Domkapitel zu Köln, den Hof zu Dursten, dem Kapitel zu Xanten, den Ebbinghof dem Abt zu Deutz, den Hof von Hofstede dem Freitag zu Loeringhofe zuständig, den Bruninkhof, so vorhin dem von Raesfeld zu Ostendorf und Nesselrode jetzt uns und g. von Nesselrode zugehörig, den Hof von Hamm, ein Uppelsches Lehen erb- und ewiglich im offenen und bekleideten Vogting gerichtlich und solemniter wieder an Uns übertragen cediert und transportiert hat. etc.. Gegeben Bonn den 16. Sept. 1608.

Die Hofverbände Hamm, Uppelsches Lehen und Brüninghof waren danach dem Haus Ostendorf entrissen worden und wieder der Recklinghäuser Hofgerichtsbarkeit unterstellt. Sogleich belehnte der kurfürstliche Koadjutor Ferdinand von Bayern den vestischen Statthalter und ehemaligen Dorstener Richter Vincent Rensing mit dem Vogteigericht. Dieser und seine Nachfolger im Amt sahen es als ihre Aufgabe an, das Vogteigericht umzustrukturieren und, nach rund 100 jähriger Vorarbeit, in den Rang eines landesfürstlichen Hofgerichtes zu erheben.


1610 Wiederausübung des Marken- und Holzrichteramtes

Die Herren von Raesfeld zu Ostendorf kannten sich aus und wehrten sich gegen die begangenen Ungerechtigkeiten des Erzstiftes Köln mit allen Mitteln. Sie forderten Schadenersatz durch alle Instanzen kaiserlicher Gerichtsbarkeit, einschließlich des Reichshofrates in Speyer. So konnte das Haus Ostendorf 1610 schon wieder erste Erfolge protokollieren:

Hausprotokollbuch, Auszüge

(HPB:) 14.09.1610 Der Mölner alhir in Anwesen des Johan Adolphs, wegen weg. meines Herrn angemeldet, daß, weilen der Herr nunmehr von Ihro Gnaden (Kurfürst von Köln) alle ihre Güter, Erben und Müllen wieder restituirt, dem Mölner verbotten würde, sich der Müllen nie mehr zu entnemmen........................................

(HPB:) Anno 1611 ahm 20. 8bris Itziger Schulte im Hülse, alhie zum Ostendorpf angegeben, wes gestalt Gödekken aufr Lencker Becke ahm 4. gen. Monatz, als der Brant geschehen im Hülse (einbrennen der Mastschweine am Hülser Brandschott Kspl. Recklinghausen) die nacht darnach, sein vasell (Vaselschweine) aufem Hülsperg gehabt, ungefehr 17 oder 18, und deweil gen. Schulte etzliche von den Markgenossen darzu gewilliget, seint dieselben rückt von denselben auf gen. S. Hof in das Schütteschott aufgetrieben, aber er, Godeken, selbst oder durch die seinigen bei nachtzeit widerumb darauß genohmmen, demnach aber des anderen tags vorgen. Schulte im beisein der Scherner zu Herne dafür gen. Godeken roken pfendene hatt, darauf pfendteweigerung gethan. Item Schulte angegeben, das mehrgen. Gödeke aufer Lenker Becke unangesehen, das eß sowoll vom Herrn Erbholtz Richtern alß Herrn Stathälter beim namhafter pfen verboten, hatt er gleichwoll ein stück von 60 voet ungefehr aufm Kärweg gehawen, boert und nach der Lip gefoert und verkauft. Item S. angegeben, daß er mehrgt. Godeken zwei verschieden Zeiten und solchs auf Christnacht am Hülßberg betretten, daß er allda fruchtbare boeme gehawen, und ob er schon einmahll betreten, daß ers aufr Becke ablegen müßte und auß bevelich H. Statthälters (Rensing, früher Richter zu Dorsten) bei pfenen 25 GG verbotten, so ist er dem unangesehen damit nach der Lippen geführt. Actum est supra.

(HPB:) Anno quo supra (1614) ahm 11. July, die scherner dieserseits angegeben, das Gröning und Ovelhoe zusammen unerlaubt eine gröne Boeke auffen Hülßberg gehowen und weg geföhrt. Eodem tempore dieselbe angelaget deß Lohoff aufer Becke, gestriges tags aufn Hülsperg ein Eikenstücke von 37 voet unerlaubt gehawen, wie im gleichen vor wenige tagen noch ein eichen stück von 33 voet. NB.: und ist zu wißen, daß vorgangen Ihr Ihme ein stück zu Sach ist gewiesen. daneben zu observiren, als der Herr zu Ostendorpf alß Erbholtz Richter ahm 12. July in eigener persohn neben den Schernern seinen wagen und pfenden solch abgeführtes Holz widder von seinem, Lohoffs, Hof abzuholen sich hinbegeben, hat er, Lohoff, mit gewaltig Handt, mit zuziehung etzlicher Zimmerleuten und anderer, sich darwiddergesetzt und die restitution so will alß pfendung verweigert. Actum in präsentio all der Scherner wie auch Sander Brinkfort.

Nach dem Tode Ernst von Bayerns als Kurfürst und Erzbischof von Köln und Fürstbischof von Münster im Jahre 1609 wollte nunmehr sein Vetter Ferdinand dessen Nachfolge in Köln und Münster antreten. Man kann nur vermuten, daß Ferdinand seine Pläne vom immer noch mächtigen Haus Ostendorf nicht durchkreuzen lassen wollte und daher vor dem Jahr 1610 eine vorläufige Einigung mit dem Haus Ostendorf erzielte, durch welche dem Haus Ostendorf zunächst wieder das Amt des Holzrichters im Hülsberg zuviel und die kurfürstlichen Höfe Burrichter in Sickingmühle, so wie Poth in der Bauerschaft Herne des Kirchspiels Hamm.

Weiterer Einigungsversuch Anno 1611 mit dem Stift Flaesheim:

(HAA VIII B) 1611, den 25. July Frau Äbdißinnen von Hövel (vom Stift Flaesheim) wird von churfürstl. Statthaltern Rensing wg. des Hülsbergs Streitigkeit beyzulegen abgeladen. Aber das Domkapitel zu Köln bekommt wegen des Waldbesitzes weiter Streit mit dem Kloster Flaesheim: (RKG Nr. 1972 von 1696:) Stift Flaesheim klagt gegen das Domkapitel zu Köln auf den Besitz der Oerer Hardt im Vest Recklinghausen.

Seit 1166 war das Stift Flaesheim mit seinen Besitzungen in der Großmark der Haard als Erbexe markenberechtigt. Diese Großmark wurde von dem Schulten des damals schon domkapitularischen Haupthofes Oer verwaltet, welcher ebenfalls mit seinem Besitz als Erbexe markenberechtigt war. Nach der Flaesheimer Stiftsurkunde von 1166 waren Dingstätten Oer, Sturmbke oder Sturmbrooek und Buocholte. Der Schulte des den Ravensbergern damals noch gehörenden Oberhofes zu Flaesheim führte bei Verhinderunf des Schulten von Oer oder dessen Sohnes den Vorsitz im Markengericht. die Gerichtseinnahmen gingen zu 7/9 auf den Schulten zu Oer und zu 2/9 auf den zu Flaesheim. Zur Bestellung der Scherner benötigte der Schulte zu Oer die Zustimmung des Schulten zu Flaesheim. Der Anteil der Markenberechtigten mußte zugeteilt werden, während beide Schulten unbeschränkten Holzhieb besaßen.

Holzdiebstähle im Hülsberg:

Die Hülsberger Mark war als Genossenschaft organisiert, welche in der Vollversammlung der Beteiligten eine Markenordnung erläßt. In der Markenordnung regelt die Genossenschaft die Rechte und Pflichten der Mitglieder und ihr Verhältnis gegen Dritte. Verstöße gegen die Markenordnung, Diebstähle oder unterlassene Neuanpflanzung fügten danach der Allgemeinheit Schaden zu. Die Interessen der Markgenossenschaft vertritt der Holzrichter. Das Holzrichteramt war ein erbliches Lehnsamt und konnte auch durch Kauf erworben werden. Die Beisitzer und Scherner (Markenaufseher mit dem Recht der Beschlagnahme = Schüttung) wurden aus der Genossenschaft gewählt.

Ein aus dem Hülsberg gestohlener Eichen- oder Buchenstamm mußte bei dem Verkauf an Holzhändler zur Übergabe nachts, unterhalb der Ostendorfer Zollstelle, an die Lippe zum Flößen gebracht werden. Dort übernahmen die Holzhändler den Stamm. Das meiste Holz wurde zu der Zeit in den Niederlanden gebraucht. Ein Stamm brachte den Dieben um die 8 RT, das war etwa der Betrag, den Eigenbehörige im Vest Recklinghausen an Schild- und Dienstgeld für 1 Jahr aufzubringen hatten oder das Doppelte, der vom Hof Brinckfort in Lenkerbeck, als Kurfürstliches Tafelgut, aufzubringenden jährlichen Landesschatzung, einschließlich des Dienstgeldes. Diese 8 RT entsprachen dem Jahreslohn einer Magd oder eines Knechtes, bei freier Kost und Logie oder dem Halbjahrlohn eines Schmiedes.

Auszüge Hausprotokollbuch

(HPB:) Anno 1610 die Deiro 4. July. Stoltenberg und Jorgen Frantz, Schernern, angeben, welcher gestalt Gödeken im Hülße gestriges tages ein stück eichenholtzes ungefehr 50 fueß langk und anderhalben faden (ein Garnmaß von der Länge des Umfangs der Haspel) dick, gehowen, hette dabeneben in voriger wochen noch eines gehawen, derselben dickde und lenge. Schulte im Hülße gestriges tage ein stück eichen holtz ungefehr 1 faden dick und 22 oder 23 fueß langk gehawen. Dirrich an der Brüggen ein holtz gehowen 30 fueß langk 1 faden dick. Matena und der Braun zusammen ein stück anderthalb faden dick, de longi Endine non wertat, solthe woll 40 fueß lang gewesen sein, wie die Scherner sagten. Welhöer vergangenen Donnerstag ein stück holtz gehawen 1 1/2 faden dick, de longi Endine non wertat, solche woll 30 fueß lang gewesen sein.

(HPB:) 1611 ahm 5. January. Hoeningk und Könning somit betretten im Hülßberg und haben ungebürlich eine Böcke gehawen, darauf auch Hoewingk Pfandtweigerung gethan, ist ungefehr 50 vott lang. Eodem die supra. Stoltenberg und Jorg Frantz, beide Scherner, alhie zum Ostendorf angegeben, waß gestalt Mathena und Gröning und 1 stück süer Boekenholts auß dem Hülßberg gefort und zu Recklinghaußen verkauft. Eodem die ßelbige Scherner angegeben, daß Göddeke aufr Becke im Hülßberg ein fruchtbar echene stück von 25 voet ungefehr lang, gehawen und weggefört.

(HPB:) Item 22. (January 1611) ausdem Aldrogge und S. im Hülse einen eichboem, 1 faden dick und 30 voet lang. Buschert einen eichene boem mit einer Säge durchgeschnitten, von 40 voet un 1 1/2 dick, davon die halbscheit von ungefehr 24 voet lang Buschert weggefoert, die andere halbscheit unangesehen, daß deß Herrn v. Ostendorf maßen darauf gehören, hatt gleich woll Buschert weg gefört und pfendtverweigerung gethaen. Ao 1611 ahm 24. January. Gödecke aufer Becke und Sander einen saern eichene boem von 30 voet ungefehr lang 1 1/2 faden dick. anno 1611 19. Feb. Sander Brinckfort auß dem Hülßberg circa occasum solis ein Eichens Sück holts gehawen und weg gefohrt von 60 voet. Item eodem tempore Höenningk und Mathena similiter einen Eichenboem gehawen von 30 voet ungefehr.

(HPB:) Anno 1611 23. Feb. Ist auß Beveleh meines Herrn hieselbst den Bauersmenneren zu Herne, deren 10 gewesen, in der Kirchen (Schloßkapelle) hieselbst die anisation, daß niemändst erstlich fürgehalten, auch woferner Sie falsch schwören wörden und hernach anders bewiesen wörde, daß Se alßann alß Meineidige gestrafet werden sollen, darauf Se alle gleich geantworttet, sie wißten von keinen Heistern (für Neuanpflanzungen im Hülsberg vorgesehen), so auß dem Bruche durch sich oder die Irige sollen gezoggen und weggetrag oder gefoert sein, worauf Se alle gleich daß Juramentum prästiret in forma soltemi acta ut supra. Item etian prestiterim die von Hand acta et supra.

(HPB:) Anno 1611 Im Julio. Erstlich Matena aus dem Hülßberg ein stück fruchtbar eichen holts geholet darauß einen Krümmeling boert. Noch Mathena und Höming ein stück zusammen darauß gehawen. Noch Ovelheide ein stück holts, so er Korsten Jost verkauft und von den dieners hieselbst von dem Schmidt Kuhlen geholet. Iem Dirrich an der Brüggen einen boem gehawen, darauß zwei stück gefallen und auf die Lippe boert.

(HPB:) Eodem anno quo Supra (1611) 15. 9bris Godeken im Hülse und Ovelhoe von Jürgen Frants, Scherner, aufm Hülßberg, nach Sonnenundergang betretten, daß Se einen greunen fruchtbaren eichenboem von 30 voet ungefehr zusammen gehawen und mit zweien Wagen weggeführt und ist von Ovehoe eine eik so vor ein pfent genommen. darnach Jorgen Frantzs und Stoltenberg, Scherner, am 27. ausdem angegeben, daß sie beide vorgt. auß bevehlich deß Herrn hieselbst sambt den anderen zweien Scherner im Hülse, in abwesent vorgen. Gödeken dafür pfend willen, aber sein Bruder thätliche pfendweigerung gethan, und zur antwort gegeben, er für den hinauß und innerhalb Lenkers so viell nach, so er ein foder holtz aufm Hülßberg gehawn, daßselbe woll er noch einmahl wol thuen. acta ut supra.

(HPB:) Anno 1614 ahm 12. Aprilis Konningk, Havick, Brune, Mathena, Grevinck und Arian ohne consent deß Herrn zwei Eickenstücke auf gehawen. daß eine von 40 voet, daß andere 30. und ist geschehen, alß dieselbe Jobst Brunes die höltzer von der Heimöde aufr Lippe geführet, in der Ridderwise (Puppendahl), haben sie zwei der Scherner nicht pfendt leisten will. Eodem anno quo die varo (1614) 01. 7bris die Scherner angegeben, waß maßen Lohoff vgt. ahn 30. abgelauffenen Monatz Augusti widderumb einen eichen grönen boem, zum Zimmern unerlaubt, von 30 voet gehawen.

(HPB:) Anno 1615 ungeferlich im Maio und Junio der Jung Bruns sich gelüsten laßen, obwoll vom Herrn Stathaltern (Rensing, Vest Recklinghausen) bei pfeen von 10 florins verbotten, und etzliche holtzen aufm Hülßpergh zum Zimmern gehawen. Eodem anno zwischen den 23. und 24. July, vom abent zu 9 uhren und den morgen zu 4 uhren der Pastor zu Recklinghausen ein eichbom und eine Böcke aufm Hülspergh hawen lasßen und von beiden boemen 11 fohr weg föhren laßen, unberechtigt.

(HPB:) Anno 1615 ahm 12. 7bris Höwing und Coert Brunes einen eichen boem von 40 voet, Göede von 30 voet, noch Könning von 20 voet vom Hülspergh ungewisent da doch der zuschlag (gesperrt) geschehen gehawen und weggefört, Ovelhoe etzliche Junge Boeken noch nachgeföert. Eodem anno (1615) ahm 7. 8bris gleich alß man zu Herne einbrante (Kennzeichnung der Mastschweine am Herner Brandschott Kspl. Hamm) der Schulte Im Hülse neben Godeken im Hülse, in betrachtung beide in damalß zu Herne in eigener Person gewesen, durch die Ihrigen 2 Eichenboeme aufm Hülßperg hawen laßen und nach Ölde aufer Lippe geführet. Eodem anno (1615) 07. 8bris den abent speet nebdran 8 uhr des abents, Gröning und Ebbinghauß und ein boeken twers gehawen und die nacht weggeführet. Dirrich an der Brücke eodem ,tempore deß nachts eine Böeke gehawen und weggeföhrt.

(HPB:) NB.: Anno 1616. 10.Febr. Gröning und Ebbinghauß zusammen einen eichen boem gehawen. Item Grewing und daß eine böcke mitten in zwei gehowen. Noch ahm 16. eines den Mathena und Grewing einen eichen boem van 18 voet. Eodem die Lohoff einen eichen boem gehowen von 15 voet nach der Lippe gefhüret solchen dan derselb boem nit zu finden gewesen.

(HPB:) Anno 1616 im Februario Brinckfordt aufm Hülßpergh einen eichen fruchtbaren Boem mittzen in zwei gehawen und daß obiste davon ein gutt Krummer (Krummholz) worden unerlaubt und unangeweiset einweg geföhrtt und kurtz darnach Matena daß underste gleichfallß ungeweset gehawen und auf seine Hoff gefort, darnach auf seine Deelle inß Hauß geföhrt und entlich Hermanen Fohrknecht verkauft und gen. Matena selbig Holtz auf die Lippe den Käufern geföhrt. Godeken im Hülse gleichfalß im Februario noch zwei Heistern unangewieset aufm Hülspergh gehowen. Item Schulte im Hülse ungesehelich nochen anno in der wochen nach Osteren einen Krummer ungewieset gehowen und weggefoert. Stoltenberg und Jürgen Frants denn sehen Schulten Im Hülse und Godeken daselbst und Lohoff aufr Becke, wied ein foder Holses gehowen.

(HPB NB.:) Item ahm 18. 9bris (1616) einen präsentati Brinckvort einen eichen boem von 22 voet, Mathena roden die einen eichen boem gehowen, denselben in twe gehowen.

(HPB:) Ao 1616 ahm 1, Xbris der Brune und Hönings einen fruchtbaren Eichen Boem gehawen. Item Brinckfordt von vorg. holtze daß underste gehawen und weggeföhrt. Ao 1616 ahm 8. Xbris Schult im Hülse und Hönning einen grönen eichen Boem gesieren und weggefhördt. Eodem anno die, Schult im Hülse keynen den Robert den frydach vor Mittwinter eine Junge Boeke gehawen. Noch anno 1617 Lohoff am 16. January ein Eickenbom gehauen, Ist 40 vott langh gewesen an drei stücke gesniden, darauß twe Krummers gemaket Item Matena am 28. den nacht einen Eikenbom gehawen von 23 vott langh. Gleichfalles nach Eodem anno die, Schult Im Hülse ein Eikenbom gehawen, von 30 vott langh by nachte tiden.

(HPB:) Noch Eodem anno (1617) am 06. February hatt Ovelhoe ein Ekenbom von 16 vott langh gehawen. Noch Matena von 10. uff 11. by Nacht gehawen ein Eken Heister deflicher Weyse umbgesniden van 26 vott langh ein fa(d)en Dicke und zwischen twe Heisteren geschlotten. Ferner ahm 16. February Ovelhoe Ein Eekenbom gehawen van 40 voitt ist ahn twe deles gekortet, ein Deill Im Hauß der ander Deill Im Schafstall gefürt. Noch an selbigen Maaell Jost am der Brüge ein Ekenbom gehawen van 19 vott ligh in der Heyde an Heierhoffs Kamp. Nach dem Vingentagh Godeken uff der Becke ein Ekenbom van 17 vott ligt in der Heye, das andere theill nit gefunden.

Vorladungen 1616 im Vest

(STAM Kurfürstentum Köln Hofrat Vestische Sachen Nr. 615:) Hülsberger Mark: Exquiriert durch mich Caspern Freitag offenbaren Notarien Termino 1616 Mittwoch, den 26.04. im Vest Recklinghausen erschienen: Aueßen Bossendorf et Hamm wie denn auch zu Hern ad ja meam maiiorem dominus Colonis Stoltenberg, tehte Henrico Everten präsente: Verzeichnis der Güter, so zum Haus Ostendorf gehörig und auf dißen Seit der Lipp up dem Vest gelegen:

Ham: Wennemar Schulte, Rotger Schulte, der Bodde (Boddemein), Beyer Henrich (Tews-Grafe), der Schröer am Puppenthal (Johan oder Berent am Puppendahl oder Kleine Puppendahl).

Herne: Henrich Bley, Overhoff, Herman Bley, Poet, Rotger Conradt, Bernt Rimman, Rieman, der Schulte, Stoltenberg, der Koch, Jorgen Bruns, Johan Fischer, Schrankert, Jorgen Möller.

Hüppelswick: Wessels Alberts, der Burrichterr, Amerkamp, Trin Burrichters, Hardick, Phillips Bodde, Rotger Mollner, Rotger Schwartenbroich, Beert Harcke, Claaß Varnstiege, Venne Herman, Johan Albers, Schepfer Wennemar, Aleff Varnstiegs, Lutze Dierbergs (Lusenberg der Möller).

Nachstehende, wohnen auf jenseits der Lippe und haben die Güter an diesiger Seiten: Baman ein Kamp mit Roggen besät, Ville Johan (Vilherman) gleichfalls ein Kamp mit Roggen, Demnächst hat Raesfeldt seine Driesch durch seine Biester gehen, derse ein Kamp vür melke Khöe, dabei liegt eine Heuwiese. Darnach liegt ein Kamp, dem Poeter zu Berg Bossendorf zuständig.

Noch haben die von Berg Bossendorf ihre Länderei an dieser Seite: Der Poeter, Damm (Damman), Ridderman, Baekman, Varnstiege, der Koch. Dreyß Gute, Pächter zu Ostendorf - Herman Rietbroick -ebenfalls.

Nachstehende im Kspl. Merl gelegen und erstlich Oelde: Dirrich Havick, Jorgen Pauwell, Ebbeken, Benneman Bert, Loehoff, Schwarzenbrock Bernt - so (Haus Ostendorf) selbst pflüget, das Gut Lettink, das Dieckmans Gut - so Rotger Westernberger pflüget. In Linde: Jorgen Lohoff, Wessel Pauwell (und) Hofmannen Brünenborgsche Güter.

Hausprotokollbuch, die ältere Markenordnung

(HPB:) Anno 1616 ahm 26. Juny Brune Junior aufer Becke alhie sich an der pforten (Gerichtsstätte Raheweide vor der Pforte) im beiwesen Höennings angegeben ./. auß ursachen, daß er etzlich holtz, nemlich 8 stück, so er nacher theilß auß dem Hülspergh zum zimmern gehawen, uffer Lippe an den Lohoff führen laßen, und solche höltzer vom Herrn hieselbst arrestirn laßen, auß ursach, deweill vor erstlich verabscheidet und markenordnung, daß niemant von den marckgenoßen kein holtz zur Lippe brengen solte, demnegst, weil man die vorsorge gehabt, in betrachtung er, Bruns, sein hauß mit ganz newe geleiret er hiernegst gleichfalß mehr Holtz auß bep Marcken hawen, und wiellichte noch ins, wie itzo geschehen, daß selbe Holtz gleichfalß entweder verkaufen oder zu vorg. zimmer ver(b)rauch ./. und auf vorg. ursach sich erpoten zu beweisen, daß selbig Holtz, so er am vorg. orth führen laßen, alles Ihme geschencket sei, außerhalb zwei stücke, so Ime gewonnen sein.

Markenordnung der Hülsberger Mark Anno 1647

(Archiv Darfeld, Haus Vorhelm I-1-69) Marcken Verköhrung der Hülßberger Marcken, so Anno 1647, den 7. February aufgerichtet: Anno 1647 den siebenden Monatz February haben die hochedelgebohren und gestreng, auch fernest und wohlführnehmen Herrn Bertram von Nesselrodt, vestischen Statthaltern, Johann von Raeßfeldt Junger Herr zu Oestendorf, Vincent Fabritius Kelner zu Horneburg und Johannes Schauwenburg, von wegen ins Hochwürdigen Thumbcapitels zu Cölln als Erbholzrichtern und respe Erbexen der Hülsberger Marcken vor sich und respe in Namen ihres churfürstehlos und ins hochwürdigen Thumbcapitels zu Cölln nachfolgende Articelen zu einer neuen Marckenverköhrung beredet, vereiniget und beschloßen, jedoch alß folgendtes ist:

1. Anfänglich soll jährlichs und alle Jahr ein gemein Holtzgericht der Erbholtzgeding ahm zwey und zwantzigsten 7bris gehalten werden, worauf damit sich Ohnwißenheit entstandt, die beklaget haben die Marcken Verköhr oder Ordnung öfentlich abgelesen und die so wieder solche Verköhrung gehandelet, gestrafet, die Brüchten eingenohmmen und dahe es also gefallen werde, ferner Marcken Ordnung gepührender weiß gemachet und ufgerichtet werden soll.

2. Woferne auchunversehentliche Marckengebrechen zumiittels ein oder verfallen würden, soll der Erbholtzrichter zu einen Noittholtzgeding einen besonderen Tag den Erbexen in Seriptis durch eine ofene Zettull und endts zu verbodende Marckgenoßen verificiren und ankünden laißen, worauf die eingefallene gebrechen vorgebracht, geklaget, beantwordtet, beweiß darüber angehöret und Summarie verfahrenwerden soll und mag sothaner Noitholtzgeding vom Erbholtzrichter ahm streitigen orth, daher die Clagten verursachet, gelegt werden.

3. Es solln auch alle Erb vom noitt oder Vrog Holtz gedingen entweder durch den Erbholtz Richter selbst oder durch einen Substituirten so dahzu qualificirt mit Zuziehung zweyer Unpartheyischer Churgenossen oder Beysitzern, so der Erholtz Richter auß den Erben und Marckgenoßen erwehlen soll gekleidet und dabey Jedermenniglichen ohnpartheilich Recht ertheilt werden, dah sich aber zutragen werde, daß zwischen den Erbholtz Richtern und Erbexen streit einfiche, so in der güte nicht beygelegt werden köndte, auf den fall soll ahm jeden theill ein Arbiter (Schiedsmann) benendt werden, so die streitikeit Summarie examinire und unargwenlich Recht außspreche, auch zum fall Sie sich deßwegen nicht vergleichen Kondten, ein dritter Obman von denselben erwehlet von alsolchen Außspruch aber nitt appellirt werden.

4. Der gemeinen Erbholtzgeding soll uf der Rechten bey dem Erbholtz Richtern stets gewesener Stellsteden, alß deß Schulten Hof zu Hernen und den Schulten Hof im Hülse alternative für erst biß zu ferner Vergleichung uf durch den Erbholtz Richtern anstimmende stunde angefangen und gehalten werden.

5. Auf allen gemeine und noit Holtzgedingen sollen der Erbholtz Richter, Erbexen, Marckgenoßen und Verordnete Schernen selbst in persohn erscheinen und ohne erhebliche anzeigende noitt sache nicht außpleiben, bey paen Zweyer Cölnischen dall(er) und dah vielleicht Jemandt der etzliche außpleiben würden, soll nicht zu weinigen zu gerechter Zeitt mitt den Holtzgeding verfahren und waß aldah verhandelet soll so bündig und kräftig gehalten werden, alß wen Sie alle zugegen der präsentes gewesen wehren.

6. Und soll gehandelt werden von Hoeden, Driften, Plaggenmahdt, Hawen, graben, Zeunen, Vrechten, pflantzen, Inschlegen, Ufrichtung newen Kotten und der gleichen zwischen Marcken persohnen gehörige Marckensachen und allein in poßeßorio nicht aber in petetoris und sollen auch keine Appellationis verstattet oder angenohmen werden.

7. Deß Holtz Gerichts Schreiber und alle Schernen, zwey deß Erbholtz Richters zu Herne und zwey der mitt Erben im Hülß sollen aller gebühr Ihrer schuldigkeit und pflicht erinnert werden, auch daß Sie in allen treulich handelen wollen Stipulata manu cavirn und mag der Erbholtz Richter die Herner Schernen behalten oder absetzen.

8. Und dah sich befinden werde, daß gedachte Schernen Ihrer pflicht vergeßlich seyn und alle Marcken gebreche oder waß gegen diese Ordnung zu der Marcken, Erbexen und Marckgenoßen präjuditz vorgenohmmen sein mögte, nicht anbringen wullden, sollen Sie vom Erholtz Richtern und Erbexen in gedobbebie auch nach befindung und der sachen gelegenheit in arbiträr (nach billigem Ermessen) strafe genohmmen werden.

9. Wan auch einig Erbex oder Marckgenoß die geschützt oder gepfandete Biester von den Schütz Canin oder pfanden Custodi thedtlich, ohne deß Erbholtz Richters erlaubniß, hinzunehmen sich gelüsten laßen werde, derselb soll in parte erstlich von einen zum anderen mahl von zweyen, und so vorthan cumulativ mitt mehr Goldgulden verfallen seyn, und waß abgeholet nicht zu ein weiden genohmmen, und biß darahn verhalten werden, daß Er sich mitt den Erbholtz Richter und Erbexen verglichen, und das notdig distrahiert werden.

10. Mitt den Brüchten soll es also gehalten werden, daß der dritte part den Erbholtz Richtern, die andere Zwey theille aber den Erbexen und Marckgenossen zugelagt, dieser den Erbexen und Marckgenoßen theill aber zu verbeßerung, Pflantz und erbawung der Marcken und anderer noittwendigen außgaben behalten und angewendet werden.

11. Ferner, wan der gütiger Gott im Hülßberg Mast bescheren würde, soll Erholtz Richtern und Erbexen uf gesetzten pflicht Tag, den 22. 7bris, sich eins sichern Tages zur besichtigung vergleichen, sichere persohnen dahzu allerseits deputiren, dene es auch gefellich kan, in eigener persohn dazukommen, zu welcher Zeit die Mast an Eichelen und Boick fleißigst besichtigt und concerdirt werden soll, wie viell Schweine für daßmahll nicht allein eingetrieben, sondern auch feist gemacht werden können, dergestalt, daß Sie nun aber zum wenigsten achte Wochen mitt satten futter außgehalten werden können, wohzu die Scherner mitt zugezogenen Rhatt der ableisten Marckgenoßen einen Vorschlag thuen, ohne speciell consent und entscheide deß Erbholtz Richters aber zu schließen Keine macht haben sollen. Im pfall aber darunder keine Vergleichung getrofen werden könne, sollen durch den Erbholtz Richtern die Erbexen verschreiben und eine meinung verglichen werden.

12. Daß auf und einbrennen soll nach uralten Herkommen mitt deß Erbholtz Richters Brandteisen geschehen, den ersten Tag zu Herne auf den Schulten Hof dahselbsten, deß anderen nachfolgenden Tages aber auf deß Schulten Hof im Hülse, und soll gedachtes Brandeisen gestracks an daß Hauß Oistendorf wieder gebracht und aldah woll verwahret werden.

13. Stets aber soll daß auf und einbrennen nach den alten, deß Erbholtz Richters nachrichtlichen Brandtbüchern oder brandt Registern regulirt werden, daß einen Jeden, der mast und habenden Scharen oder wahren betrage, recht und pillichkeit wiederfahren moege, dabey den auch deß Erbholtz Richters selbst oder Heimbdrift und waß derselben wegen den Erbholtzrichterlichen Ambts ./. wie hernacher declarirt ./. gebühret, in achtung genohmmen werden soll und muß.

14. Obgemeler Vergleichung deß eintreibens soll, wie auch alle Zeit von alters her preuchlich gewesen nach verschrieben Zeill, und muß itz gtr. Brandtbüchern oder Registern wan völlige, halbe, dritte, viert, sechß oder andertheilige mast gefunden ist, an Handt genogmmen und ofertuirt werden, damidt niemandt in seinen Rechten verkürtzet werden möhege, welches also zu verstehen, wan volle mast an eichen, an boek, allein halbe, dritte, viertentheilige oder sonst anders die mast befunden würde, sollen die Brandtbücher besehen werden, uf wieviell Schweine in alsolchen fällen zu Vorzeiten communi consensu gebrandt sey und deme soll also nach der Marckengelegenheit folge geleistet werden, damitt in solchen rechtlichen und von alters wollhergebrachten Wegen, die stets ungezehlete, Jedoch alß viell zu S. Jacobs Miße denn über die Trögg gelaufen. Deß Erbholtz Richters selbst oder Heimbdrift , wie auch uf deß Erbholtz Richters Ambt angenommene Schweine, welche wan volle Mast auf viertzig, wan halbe Mast auf zwantzig Schweine und so vorthan zu verstehen und registrirt der gebühr und wohlbemaßet werden können.

15. Des sollen alle Schwein, Sie sein vom Erbholtz Richter uf deßen Ambt, wie vorget. angenohmmen, oder durch wahren oder scharen zu gelaeßen, außerhalb der Heimbdrifts Schweine nicht ohne brandt in die mast getrieben werden und waß deren oder anderen ungebrandten befunden werden mögten, sollten geschützt und zum schnitzlernen ab und aufgetrieben werden. Die Schultschweine betrefende, sollen ohne die scharen besonders bebrandt werden, nach außweisung der Marcken Bücher der gestalt, daß den Hörigen allein Ihre Schutschwein gebrandt werden sollen, welche anderen Marcken nicht berechtigt und von alters Schultschwein Ihrer Herschaft gegeben, dah aber nur Schultschweine von den Herschaften aufgelegt würden, sollen hierunter nicht begriefen oder verstanden seyn.

16. Dah Jemand sein Marcken gebühr einen andern verkaufen oder etzliche überschießende Wahren versetzen wolle, sollen zuminderst der Erbholtz Richtern und demnägsten die Erbexen oder Marckgenoßen, den aufen Marcken oder nicht berechtigten präferirt werden.

17. Im pfall auch Jemandt in den Marcken Eichelen oder Boick abschlagen oder lesen würde, demselb soll einen Halben RT und den Sack oder Korb darin derselb gelesen verbrüchtet haben.

18. Alß auch in den gehöltzen verwesen und abhawung biß anhero nicht allein ein groß mißbrauch, sondern auch scheinliche muhtwillen gespüret und vor eigen gesehen worden, dahdurch dan der Marcken ein unwiederbringlicher schade zugefüget, ist verabscheidet, daß darüber gebürlich an die Holtzbauer geklaget, solcher schade tarirt, die geblößete Stemme gezehlet und nach befindung die verführer nitt allein zu deren erstattung, sondern auch in gepürliche straf genohmmen werden sollen.

19. Und damitt die Marcke nicht zum undergang gebeugt werde, soll zum Brandtholtz durchauß nitt verstattet werden, dan allein verschedlich sein Holtz, welches auch ferner nicht zugelaßen seyn soll, dan einen Jeden nach betrage seiner gerechtigkeit, wie auch der Marcken gelegenheit.

20. Kein zimmer, Staeck oder Zaunholtz aber soll Jemandt zu hawen zugelaßen seyn, es sey dan vom Erbholtz Richtern und Schernen gewiesen, und soll daßelb ohne erheblich und bewegenden ursachen nicht, sonsten aber nach betrage menniglichs gerechtigkeit und alß wenig an grönen Holtz geschenken, in dürren allein concedirt werden, dagegen auch der Erbholtz Richter, nach seiner gerechtigkeit betrage, sich in aller pillichkeit verhalten soll.

21. Dah sich sonsten J Jemandt verkühnen würde, ohne erlaubnüß und consent des Erbholtz Richters einigen grönen Eichen oder Boecken Bäumen seines eigen gefallens abzuhawen, derselb ist er ein Eingeseßener oder Berechtigter zur Marcken, soll Er für jedere geblößeten Stam zum erstenmahll mitt einem, zum andere mahl mitt zweyen und zum dritten mahl mitt dreyen Goldgulden, atqu. ita desincens ein Beißen Mercker aber, mitt Zehen Goldgulden Strafe verfallen, und nicht zu weniger eins Jeden Bawms wehrt, so viel deren verbracht, den Erbholtz Richtern und Erbexen nach der Brüchten gelegenheit wie oben zu bezahlen gehalten, sonsten aber daß daß Holtz noch vorhanden, gedachten Erbholtz Richtern allein verfallen seyn, dah auch einer betrettenn würde, so noch keinen Stamb geblößet, gleichwohl an einen Baum gehawen, soll nicht weniger in obge. brüchten und sonst gefallen seyn.

22. Gleichfalß sollen auch keine gröne oder fruchtbare Bawme gesteußet oder aber an Ihren reppen und zweigern beschedigt, abgehawen oder verkürtzt werden, dan geschühts im Winter, soll der Theter mitt einen, im Sommer aber mitt zwey Goldgulden vor Jeden Bawm gestrafet und daß Holtz den Erbholtz Richtern verfallen, sonsten aber dahe es verbracht, iusto prätio bezahletwerden mitt denen aber, so die Beume nitt steußen, sondern etwaß von den enden gantz abhawen, und dieselbe dahdurch unfruchtbar machen und verderben, soll es ebenermaßen gehalten werden, alß in negst vorhin gehenden Articull beschloßen.

23. Dabey dan zu verstehen ist, daß bewilligt und gewiesene Höltzer auf Recklinghausen, Dursten oder anderwehrts hin, sonderlich auf die Lippe zu fehelen Kauf nicht hingebracht, den allein zu selbst notturft geprauchet werden, bey Übertrettung aber für ein Jedes fuhdern mitt eins Goltgulden Straf verfallen seyn sollen, doch sonsten auß verschenckt oder bewilligten Holtz verkauf, werden solle dahzu seyn, die Marcken Intereßenten andern zum Kauf pillich mitt pillichen prätio vor zu setzen und wan es anders gepüret würde, soll damitt alß mitt unbewilligten Holtz gehalten werden.

24 So soll alles zum Zimmer bewilliget und gewiesene Holtz innerhalb Jahres frist nach beschehener Weisung gehawen und auß der Marcken hingeführet, darnacher aber zu Hawen nicht gestattet, sondern die Marcke strack zugeschlagen werden.

25. Item es soll sich keiner vor der Sonnen auf- oder nach deroselben untergangk in der Marcken mitt wagen, pferden oder anderen verdechtigen Zimmerzustungen, alß beylen, sägen, Twerßeisen und der gleichen, in der Marcken sich finden laeßen, den soll, wan Er auf der thadt betretten wehre, gepfändet und mitt fünf Goldgulden gestrafet werden.

27. Ein Jeder Schernere soll für seyn pfandtgeldt Haben ins gemein für ein unverderblich pfandt 15, oder sonsten für ein pferdt drey Schilling, ein Kohe zwey Schilling und ein verken oder schaf eionen Schilling.

28. Und sollen alle lebendige Brüchten angenohmmene pfande, auch gelegenheit deß platzes oder Wohnung der Schernen, entweder zu Herne oder im Hülse angebrengt werden und woferne der gepfändeter den pfande nicht folget und dafür ein unverderblich pfandt biß uf den negsten noitt- oder vregholtzgeding zu setzen begehrt, so soll daß lebendige pfandt ahm dritten Tag danach den Erbholtz Richtern selbst oder deßen Substituirten und Beysitzern mitt vorwißen und belieben deß Erbholtz Richters, und vergangener verdierung uf der Brüchten Clagen und schadens, wie auch der Kosten beweißlichkeit, umbgeschlagen und verkauft werden.

29. Woferne aber Jemandt ohne ursachen und auß lauteren muhtwillen sich zum vrog- oder noittholtzgeding wolle beweißen, dahe Er sonsten per facti cuidentiam überzeuget wehre, der soll pro cius modi friciola oppositione des Tags Unkosten allein tragen, wohzu der Erbholtz Richter oder deßen Substituirter una cum Asseßoribus zu erkennen ermechtigt seyn sollen.

30. Eß soll auch ferner in fleißiger ufsichtung genohmmen werden, daß niemande frembde Rinder in der Maecken annehmme oder ungewönliche schafdriften anstelle, damitt die drift nicht verdorben, soll sonsten arbitterlich dafür angesehen und gestraft werden.

31. Mitt der Plaggenmahtt soll es also gehalten werden, daß nicht allein Keinen Baißen Marcken Plaggen zu meyen und auß den Marcken zu führen, sondern auch keinen Eingeseßenen oder Berechtigten die Plaggen baißen der Marcken zu führen, zu verkaufen oder selbst zu geprauchen gestattet und zugelaßen seyn soll, den soll ein Jeder Haußgeseßener Marckgenoß seine Plaggen auß sein Marcken Landt geprauchen und zu keinen andere endt verwenden, bey verlust eins Jahres Marcken Recht.

32. So ist auch verabscheidet, daß zu der Marcken erhaltung beyde Baurschaften, Herne und Hülß, an Jeder seithen, einen Heistern- oder Telgenkamp fürderlichst machen, wollverwahren und halten sollen, damitt der Hülßberg zu gelegener Zeiten und örttern Jährlichs und alle Jahr bepaßet, verbeßert und besetzet werden möge, bey paen von 3 Goldgulden.

33. Wan aber nach eine geraume Zeit, ehe und und bevorn sothanige Heisteren zu versetzen anlaufen kundte, soll nun vorthan ein Jeder der auß der Marcken alß oblantet Holtzet, bey Jeden Stam zwey gröne Heisteren zu rechter Zeit paßen und ohne daß ein Jeder Hövener alle Jahr vier, und ein Halb Hövener zwey setzen, und sothanige Heisteren mitt dornen so weitt umbbinden, daß das Viehe darahn nicht reiben und sonsten keinen schaden thuen kan, und also biß ins dritte läuf halten, und sollen solche Heisteren nicht auß den Heisterkamp dan vor sich selbst beybringen sollen, sonsten für jeder Telgen oder Heistern einen Halben RT verbrüchtet haben.

34. Zu den Heisterpaßen Kosten soll kein Holtz gehawen, sondern der Erbexen und Marckgenoßen brüchten theill verwendet oder aber uf den Brandt Tage nach gelegenheit Schweine dafür eingebrandt werden.

35. Dahe ein außen Marcker, so in dieser Marcken nicht berechtigt, einigen schaden darein thuen würde, solches solle für deßen ordentlichen Richter geführt werden, es wehre dan, daß deßen wehe oder gutt in der Marcken könne betreten werden, drahn solchen schaden zu erholen frey stehen soll.

36. Endtlich ist auch abgeredet und geschloßen worden, dah einige Zeitt sich zutragen mögte, daß Erbholtz Richter, Erben und Marckgenoßen von diese itzige verköhrung einige weitere Ordnung nötig erachten, daß ob articulirter Verköhrung ab oder zuthuen, gantz oder zum theill dieselbe zu mutern, auch eine newe verordnung zu machen hirmitt unternehmmen, dan frey und vorbehalten seyn soll. gez.: Adolf von Raesfeldt Herr zu Oestendorf.


Die Bierspende

in der Lenkerbecker- und Hülsberger Mark

(Haus Ostendorf, Rechnungsbuch, RB) Accisen und Biergeld 1663: Jacob, der Wirt in der Freiheit am Herner Brandtschott 1661 1 Tonne Bier (geliefert) ad 1 RT 45 St (von Haus Ostendorf gezahlt.) Albert(s) 4 Tonnen Bier, so Anno 1660 und 1661 am Hülsberge und Lenkern getrunken (geliefert und von Ostendorf bezahlt.)

(RB:) 1663 Alber(s)t auch verzappet zwölf Tunnen Haußbier, ertragen sich ad 22 1/2 RT (Accise), darab er gekürzet........ und 4 Tunnen, so anno (16)60 und 61 am Hülßberg und Lenckern getruncken (ad 7 RT gekürzet) ( Johan von Raesfeldt zu Ostendorf, Drost zu Dülmen, gibt hier als Markenrichter und Erbex der Lenkeler und Hülsberger Mark zur Markenversammlung jeweils eine Tonne Bier.)

Nachrichten des Hausbiergeldes und Accisen der Wirte, RB 1665: 01.01.1665 abgerechnet mit Albert(s) das verzapfte Hausbier, als Herman (Bronst, der Hausvogt) mit Schröer in der Hardt und Reinhardt die Schafe verdieret, 20 Kannen his de tractis (Ostendorf bezahlt).

Hülsberger Holzgericht gegen Hüppelswicker Zehnten

(Urkunde Ostendorf:) Bonn, den 27. Augusti anno 1665. Maximilian Henrich Erzbischof zu Cöllen, Bischof zu Hildeßheimb und Lüttich, tritt an Johan von Raßfeldt zu Ostendorf den im Vest Recklinghaußen belegenen Huppelbericker Zehnten gegen Abtretung der Jagdbarkeit, dem Holzrichteramt und damit verbundenen Mastung, Windschlägen und Holzbrüchen auf dem Gewäldt der Hülßberg genannt im Vest Recklinghaußen, ab, und befreit die Eigenbehörigen Raßfeldts, namens Aleff Baurichter, Georg Weßels, Johan Wilde, Georg Hardick, Aleff Badde, Jacob Kläßer, Claß Amerkamp, Berndt Schwartenbroch, Berndt Poppenthall, Johann Schulte, Rutger Schulte, Aleff Poeth, Conrad, Aleff Graff, Badde (wohl Boddemein), Johan Köster, Herman auf dem Stein (Strohmann), Johann Weßels zur Linde, Wolter Lohoff, und sämtliche Brüninghöffer, insbesondere Berckelman, Melchior Brünninghoff, Ebbinghauß, Gröningen, Hachtman von aalen an die Kelnerei Horneburg jährlich schuldigen Früchten, Höenergelt, Zinsen und Diensten und tritt dieselben Herrn von Raßfeldt ab, und zieht die Interventionen betr. der Brüninghöffer in Speyr zurück.

Nachdem also am 30. Juli 1442 vor Goissen Spyrlinch, dem Richter zu Lembeck, Frederich van Strünckede (und nochmals 1443 Machgroys von Strünkede) an Bitter von Raisfelde das Holzgericht in dem Hülsberge verkauft hatte, kam es 1665 durch Tausch an den Landesfürsten zu Köln. Gleichzeitig soll der Streit um die Brüninghöfer beigelegt werden. Johan von Raesfeldt zu Ostendorf stirbt 1669, sein Sohn Johan Adolph tritt das Erbe zu Ostendorf und Hamm an. Er wird in Bonn kurkölnischer wirklicher Kämmerer, Brigadier und Exstalter Oberist über ein Regiment Dragoner. Als hochfürstlich Münsterscher Droste des Amtes Dülmen tritt er des Vaters Erbe an. Die Machtkämpfe des Kurfürsten zu Köln mit dem Herrn des Hauses Hamm und Ostendorf werden nach und nach beendet, doch seine Vestischen Statthalter sind zumeist unruhige und nach Macht strebende Satelliten.

Um 1668 heißt es im "

"Copia Brandt Register über der Hülßberger Marcken":

(HAA I L Nr. 27:) Nachgesetzte Höfen und Wahren gehören dem H. von Ostendorf privative, alß Matena die große 15 Wahren, Die Hove zu Backumb 66, item zum Hofe in den vorigen Hof gehörig die erste genandt Löringhofe 24, die andere Hustede 24, die Hofe zu Regenboging 40, Löntrop gutt 24, Reul gutt 16, Vennemanß Kotten 6, Hüldingh 40, Sander von Ghalen 15, Johan von Loe gen. Hofink 24, Schmeinck 6, Druden Höwiken 6, Fraw Abdissinne zu Flaßem von Haddingh 12, Johanß gutt im Hülse 6, Brünninghoffß gutt genandt Löntrop 18 (und) Striwachs zu Könningh. Daß noch weg. deß Erbholtß Richterß Ambtß vom Hülßbergh, so dem He. von Ostendorf zu stendig gewesen, ietzo aber vermöch acordes an ihr Churft. Dchl. zu Cöllen überlaßen, die Heimbdrift so der Herr von Ostendorf zustendig gewesen und vermöch oggt. acordtß gleichfalß an ihro Churfürstl. Durchl. übergelaßen.

Heisterpflanzen 1668

(Nach Anzahl der Markenanteile wurden von den Markenberechtigten jährlichs junge Fruchtbäume neu ausgepflanzt, welche mit Stecklingen auf speziellen Anpflanzungen jeweils in Lembeck und Herne aufgezogen wurden:) Hove zu Bockumb 60 Vahren oder Scharen, Loringhove 24, Haußstedde Hove 34, Hove zu Regenboging 40, Löntropp guet 24, Revellgueth 16, Wennemans Kotte 6, Hiddinckhove 40, Matena die große 15 Vahren oder Scharen.

Von obgemelten, itzo wüesten und zum Hülsberg beregtigten Höven, ist auf gestern nach proportion anderer Marckgenoßen daß Heisterpflantzen beschehen, welche Hove aber gleich anderen, a dato noch kein Holtz gewiesen. Signum 15. January 1668.

Holzanweisung im Hülsberg 1668

Holzanweisung im Hülsberg an alten, zu nichts, alß zum brandt dienenden Stämmen 06.Dezembris 1668 (1. Markenanteil, 2. Zahl der Holztämme, 3. Davon Fruchtholzart):

Altrogge, hat angegeben berechtigt zu sein mit 70 Scharen, 7 angewiesene Stämme, 3 Buche

Ebbinghauß, 9 Scharen

Gröning, 9 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 2 Buche

Brune, 9 Scharen

Heyerhofs, 39 Scharen, 4 angewiesene Stämme, 2 Buche

Matenasche, 30 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 1 Fruchtholz

Höning, 24 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 1 Buche

Schulte Scherlebeck, 36 Scharen, 4 angewiesene Stämme, 1 Buche

Kleverbeck, 12 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1 Buche

Schulte im Hülß, 66 Scharen, 6 angewiesene Stämme, 2 Buche

Ovelhew, 24 Scharen, 2 angewiesene Stämme, 1 Buche

Köning, 12 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1 Buche

Brinckforth, 25 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 1 Buche

Lohoff , 12 Scharen, 2 angewiesene Stämme, 1 Buche

Paßman, 6 Scharen

Goddeken auf der Bäcke, 12 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1 Buche

Goddeken im Hülß, 24 Scharen, 2 angewiesene Stämme, 2 Buche

Ströer, 12 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1 Buche

Büscher, 12 Scharen

Kluthe, 6 Scharen, 2 angewiesene Stämme, 1 Buche

Schueckman, 6 Scharen

Schmudde, 6 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1 Buche

Grem, ein verwurmtes altes Stämchen zu Zaunholtz, 6 Scharen, 1 angewiesene Stämme, 1Eiche

Summa 47 Fuhren Fuderholz, 25 Stämme Fruchtholz (Buche, Eiche)

Als vorbeschriebene Anweisung geschehen, kommen auch des Herrn zu Ostendorfsche Leuthe und begehren Ihnen gleichfalß auf Ihre Scharn anzuweisen, alldieweil aber selbige tags darin nichts thuen können, so haben sich folgenden sambstag verwießen, da sie denn am 15. Dez. wieder erschienen und ihre auf churfürstl. ggst. ratificieren angewiesen wie folgt:

Conrad hatt angegeben berechtigt zu sein mit 30 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 1 Fruchtholz

Johan Bley oder Lening, 16 Scharen

Adolf Koch oder Middeldorf, unserer lieben Frau Hofe (Stift Essen) 30 Scharen, 4 angewiesene Stämme, 2 Fruchtholz,

Stolpenberg oder Venhove, 32 Scharen

Dael guet, Kleine u. Große oder Johan Frantz, 32 Scharen, 8 angewiesene Stämme, 2 Fruchtholz

Den 21. Xbris haben sich weiter von den ostendorfischen Leuthen angegeben, dem gleichfalls auf churf. ggter. ratification angewiesen:

Wittib Rime(an)sche hatt angegeben berechtigt zu sein 16 Scharen

Vroschepoet, 6 Scharen, 3 angewiesene Stämme

Baurrichter, 6 Scharen

Overhoff, 31 Scharen, 3 angewiesene Stämme, 2 Fruchtholz

Wegen Schulte Herne, so wüest, haben diese Leuthe, so die Länderei bawen, prätendiert. Diese Stämme, die der Schult zu Herne haben soll, sind stehen geblieben 60 Scharen, 6 angewiesene Stämme, 3 Fruchtholz,

Summa: 37 Fuhren Fuderholz, 12 Stämme Fruchtholz (Buche, Eiche)

Dem Vogt Wilhelm Partholdtrium, so der Anweisung mit beygewesen, auch sonst zur Aufsicht dieses Gehöltzes verschiedene Ritt gethan: 3 angewiesene Stämme, 1 Fruchtholz.

Dem Uffsehern dieses Geholtzes, Johan Rosenbaum, den beiden Jägern Peter Schaefs, und Johan Storp, damit sie als mit fuder Schaden sehen, waren dieser endts kommen: 3 angewiesene Stämme, 1 Fruchtholz

Einer armen Fraw, 1 angewiesene Stämme, 1 Fruchtholz

Summa: 8 angewiesene Stämme, 4 Fruchtholz (Buche, Eiche)

Und weilen wegen des Erbholzrichter Ambts vermög vom Herrn zu Ostendorf sehl. beschehener Übertragung jährlich zwei Stüben Buchen gebühren, die das auch mein Antecessor sehl. zeitt seiner Bestimmung gehabt, so guet sie im Geholtz gewesen, so hemt in Anno 1668 vorfallen 2 Buchen und in Anno 1669 zwey, machen 4 Buchen. Diese Buchen restieren bisher, zu weilen ich nichts alß lauter verdürrtes Brandtholtz zum churfürstl. Ambtshauß führen laeßen. 4 angewiesene Buchenstämme,

Das gebühren Ihrer churfürstl. Dcht., meinen gngsten Herrn, an statt beym Hauß Oestendorf vorhin gehaltenen rechtens, waß zur Hoven- und Ohliemühlen an Holtz nöttig, auß dem Hülßberg Holtzes nehmen. Nun sein in Anno 1668 an den beyden Ohrischen Mühlen vermög des Vogts Attestation verwendet ein Baum.

Vorspecificirter alß nach beschehener Holtzanweisung der sämptlichen mitaceßirten bauersleuthe ufsgegeben, nicht allein die stellen oder abgehawene Stämme mit ein anzahl einiger Pflantzen zu ersetzen, sondern auch nach proportion eines ieden habender Scharen einige Heistern oder Eichen- und Buchen- Telgen zu poßen , des endts sichere Zeit benennet; auf welche erschienene; und solches bewürcket, wie der Augenschein genügsamb daweiset, so seint hernacher auf einen besonderen tag einige von den Oestendorfschen leuthen eigenen beliebens zum Hülsberg gekommen und haben alda etzliche pflantzen gesetzet, darufs der Herr zum Oestendorf mir am 11ten January 1669 beyliegende Verzeichnis durch seinen diener zugefertigt, und sagen laeßen, ich mögte auf selbige Scharen auch Holtz anweisen, deme ich dan geantworttet, zu diensten wollgeb. He. zum Oestendorf, wolte ich gern thun, waß mir mög und verantwortlich wäre, allein ich stünde an, wan schon der nacher Ostendorf gehöriger Leuthen recht, beym abstand der gerechtigkeit, so der He. zue Oestendorf am Hülsberg gehabt, nicht mit geneiget wäre, ob gleichwoll diese zu der Oestendorfschen privatisch gerechtigkeit gehörig, designierte Stücke Ihro churfürstl. Gnaden, meinem ggt. Herrn nicht mit abgetreten, also mueste ich mich notwendig hirunter zu vorderst gngst. befelis erholen, oder an Oestendorfscher Seithen mir dagewiesen werden, daß diese Stück beym Hauß Oestendorf verplieben, unterdeßen aber wegen ihres eigenen wollens und beliebens vernommener Pflantzen bedungen.

Notandium, daß wegen der abgelenheit Nothwendig ein Schefer am Hülsberg, so negst dabey wohnet, sein mueß, wozu dan, vom sehl. Oberkellnern Prang, Jobst Rosenboem angenommen, welcher auch aillig aus der Marck belohnet werden mueß, gestalt zu derer conservation beßerung die Uffsicht angestellet, also seine ihme bißherzu bezahlet 10 RT.

Gehauenes Zimmerholz im Hülsberg

Verzeichnüß des Zimmerholtzes so anno 1668 in dem churfürstlich büschen alhie gehawen undt worzu daßselbe verwendet worden: Erstlich auf dem Hülßberg ein Stück Eichenholtz, worauß zu reparation deß Möllenkastens, an der Oly Mühle zu Ohr, pöste geschnieden worden. Noch seint am selbigen orth zwey böcken gehawen, worauß schalden zu selbigen Kasten geschnieden. Noch zwey kleine böcken zu Stempels in selbige mölle. Noch ist in Holthausen ein bohm gehawen, worauß gleichfals pöste undt schalden, so ober der Erde stehen, an selbigen Kästen, geschnieden worden. Noch ist aldah ein klein Heisterchen gehawen worden, zu selbiger möllen.

Noch ist aldah gehawen worden ein stück zu abzünung des walls hiesigen ambthause. Item ist in lohausen gehawen worden ein Heister, so gleichfalls zu reparation ogen. olymühle verwendet worden. Suctitum Horneburg, den 10. Xbris 1668, W.B.Rive, Vogt.

Margenossen führen Beschwerde über den Vestischen Kelner

Daß es nicht die Margenossen des Hülsbergs waren, welche einen Wechsel im Amt des Holzrichters wollten, sondern letztlich die Vestischen Beamten in ihrem Bemühen auf ungehinderten Holzabbau, belegt unter anderem das folgende Dokument (HAA VIII C 9 Seite 4): Sonntag 01.Dez.1669 Clauß Schulte im Hülse und Berent Brun beklagen sich über den Kelneren zur Horneburg, das Er eigenmechtig im Hülßberg mehr Holtz hawen laßen, alß er befuegt, davon theils zu seinem eigen nutzen verbrande, theils verschenke undt theils verkauffe, auch durch Hawung der Bäume, wol 30 Junge böcken verletzt. Ansonst der churf. Aufsichte Dasenbaum mit seiner Schäferei durch conninentz des Kelners onjenigen aufschlag voraußprechliche Schäden verursache undt bey jetzigen Kelners Zeiten dem Hülßbergbusch in den wenig Jahren mehr Schadt als vordisen in 12 Jahren bey lebzeiten des Herrn von Ostendorff geschehen zugefügt worden.

Brünighöfer bleiben bei Haus Ostendorf

HAA VIII C 9: 02.12.1669 Die Hobsleute im Brüninghof beklagen sich, daß durch den mit dem Herrn von Ostendorf sehlg. getroffenen Vergleich von dessen hinterlassenen angefochten worden. Ob sollten derselbe über ihre Hobshörige Gerechtigkeit bey altem Herkommen mit 14 tg. Diensten verpflichtet sein, da sie doch mehr nit als 2 dienste schuldig, bitten um remedyrung.

Die Absicht der Brüninghöfer sich unter die Hobshörigkeit Kurköln zu begeben, wurde am 22.12.1687 zurückgewiesen und am 30.05.1703 alles wieder aufgehoben. Schließlich am 08.06.1715 die Entscheidungen von 1613 und 1682 bekräftigt und am 30.06.1715 den Richtern unter Androhung 1.000 Goldgulden Strafe und am 26.09.1715 jüngsthin und 19.10. 1715 der Execution freien Lauf gegeben und die Brüninghofer sich dem Hause Ostendorf unterworfen, nämlich Stephan Fauth, Joh. Berkelman, Aleff Brüninghof, Cord Hachtman, Joh. Ebbinghaus, Joh. Gröeninck, Joan Korte, Henrich Rietbrock und Johan Fronenkötter. Über Leibeigentum verfallenes Versterb etc. pp. ergebener Abstand 3.500 RT sollen und wollen sie zahlen, davon 1.000 RT in Pension zu 4 Prozent und von den 1.000 RT jährlich 100 RT zahlen, die übrigen 1.500 RT in 3 Raten.

Erbscherner Alderogge 1719

An dem Holzgeding der Drewer Mark am 13./14.Juli 1719 (HAA I, L45) auf dem Overdickshof nimmt Johan Alderogge, Erbscherner der Hülsberger Mark und kurfürstlicher Hobsman teil.

Streit über das Holzfällen der Brünninghöfer 1736 / 42:

HSTD Kurköln Offizialat Akte 165: Anno 1736 / 42 Freiherr von Raesfeld zu Ostendorf klagt gegen Graf von Nesselrode - Reichenstein auf das Recht des Holzfällens der Brünninghöfer. 01.04.1737. Ich 1. dem Dr. Horst zu Niering auf des Fauten Hof vor 3 Jahren einen Eichenbaum geschenkt, den dieser sogleich hat niederhauen laßen, Zeugen: Anna Hachtman 70 Jahre alt, Johan Hachtman, 37, Casper Wefener 53, Jacob Goßen 60, Ludwig Schrey 63 und Adolf Paßman 70 Jahre alt, alle affinirt. 2. Wahr ist, das mein Vatter sehlig Herr Obrister und Droste Frhr. von Raesfeld zu Ostendorf vor 12 - 13 Jahren dem Medicino Dr. Rensing einen Baum auf Fauten Hof geschonken. Gez. Frhr. Christof Heinrich von Raesfeld zu Ostendorf, Hochfürstlich Münsterisch geheimer Rat, Droste zu Dülmen, Obrist der Leibgarde zu Pferde.