Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/175

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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ständig aufgelöst, da eine Urkunde vom 12. Nov. 1557 meldet, die Inngfrauen zu Ullenhausen hätten ihr Kloster an das Augustinerkloster in Herford alienirt, und da die Klosterpersonen zu Ullenhausen und Herford allenthalben verstorben und verkommen, die Aebtissin und die Stadt Herford sich die Siegel und Briefe angemaßt, Johann Werpup aber dieselben, so weit sie Ullenhausen betrafen, wieder herbeigeschafft, und das zur Wüstung gewordene Kloster zu Händen des Landesherrn gestellt, so habe dieser dann den Johann Werpup mit einem Theil der Klostergüter belehnt. (Lipp. Reg. lV. S. 266. Holscher's Bisthum Minden S. 108.) Hieraus ist das jetzige Rittergut Ullenhausen entstanden, welches als Lehn von der Familie Werpup nach einander auf die Familien von Alten, von Campen und Cordemann überging, (ib. S. 267.) Auf demselben scheinen das Wohnhaus und eine Scheune noch Ueberreste der Gebäude des alten Klosters zu enthalten. (Vgl. O. Preuß. Baul. Alterth.)




3. Bega. (Bycha, Byche, Beghe.) Das Kirchspiel Bega umfaßt die Ortschaften Bega, Humfeld, Sibbentrup, Wendlinghausen, Sommersel (Somersele im Kirchspiel Bega wird schon 1364 genannt (Lipp. Reg. II, 1116.), Bentrup südlich von Bega, welches 1455 und 1479 unter dem Namen Beientorp, als im Kirchspiel Begha gelegen, vorkommt (Lipp. Reg. II, 1455 und lV, 2748) Selbeck, Rothekuhle, Wendlinghausen. Wülfentrup, Betzen und Stumpenhagen,
Die mit dem 4. Theil der Güter des Ritters Conrad von Billerbeck am 20. Sept. 1317 dotirte Kirche und Pfarre zu Barntrup, wurde 1317 durch Bischof Dietrich von Paderborn von Bega abgetrennt und eine selbstständige Kirchgemeinde. (Lipp. Reg. II, 632.) Bega gehörte schon 1231 zum Archidiaconatsbezirk (sedes) Steinheim, welches aus den Bestimmungen, welche Bischof Bernhard IV. von Paderborn und dessen Domcapitel mit Zuziehung zweier Commissare des päpstlichen Cardinalslegaten Otto über verschiedene Angelegenheiten des Stiftes im Jahre 1231 traf, hervorgeht (Lipp. Reg I, 198) und wird in allen vier Archidiaconatsregistern des Archidiaconats Steinheim aufgeführt.
Die alte, im Jahre 1862 wegen Baufälligkeit bis auf den Thurm abgebrochene Pfarrkirche zu Bega war dem hl. Petrus geweiht (Lipp. Reg. I, 466). Der Thurm, welcher in den nach einem Riß des Baumeisters Merckel 1862 aufgeführten Neubau der Kirche eingefügt ist, ist sehr alt und stammt, nach seinen