Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/174

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Petri daselbst und Bruder des talentvollen Amtmanns und Landtagsabgeordneten, wurde am 17. Januar 1835 Landescandidat, war von 1838 — 1846 Lehrer an der Töchterschule zu Lemgo, 1837 Pfarrgehülfe zu Hohenhausen, 1846 Pfarrvicar in Alverdissen, bis ihn Superintendent Zeiß zu Silixen dort 1848 als Pastor einführte. Mancherlei Differenzen mit Gemeindegliedern und der kirchlichen Behörde kamen während seiner Dienstzeit vor. Er starb zu Alverdissen im Jahre 1877 am 26. April. Sein Schwager, der Pastor Priester in Schötmar, hielt ihm die Grabrede. —

19. Zu seinem Nachfolger wurde 1878 einstimmig gewählt Carl Sauerländer, geboren zu Detmold am 29. October 1843, ältester Sohn des Cantors und Seminarlehrers Sauerländer (Verfasser der bekannten lipp. Rechenbücher) daselbst. Er empfing seine Ausbildung auf dem Gymnasium zu Detmold und auf den Universitäten Göttingen und Berlin und war darnach Hauslehrer bei Hans v. Rochow in Plessow Mark Brandenburg. Nachdem er am 25. Nov. 1865 unter die Landescandidaten aufgenommen war, versah er das Rectorat und die Frühpredigerstelle zu Salzuflen von 1868—1873, während welcher Zeit die dortige Rectorschule reorganisirt und erweitert wurde, dann das Pfarramt zu Haustenbeck von 1873—1878, von wo er nach Alverdissen kam. Hier verheiratete er sich mit Dorothee Oester aus Gütersloh.

Zur Parochie Alverdissen gehört das jetzige Rittergut, das früher nicht unbedeutende Augustinernonnenkloster Ullenhausen, (Ulenhausen), welches vom Prior des Augustinerklosters zu Herford abhing, und über dessen Stiftung nichts bekannt ist. Wahrscheinlich rührt dieselbe von den Grafen von Schwalenberg her, da diese später im Besitze der Vogtei über das Kloster waren. Es wird in den Jahren 1264, 1300, 1368, 1373 und 1388 genannt und muß einst bedeutend gewesen sein, da der frühere Probst desselben, der Priester Meinrich 1264 ein Filialkloster in Gellersen (Parochie Osen, jetzt Hämelschenburg) gründen und mit Nonnen aus Ullenhausen besetzen wollte. (Würdstein subsidia XI. p. 32 bei Holscher, das Bisthum Minden S. 107; und Lipp. Reg. I, 471. II, 1146). In der Fehde um die Grafschaft Sternberg c. 1424, in welcher Alverdissen und Bösingfeld in Asche gelegt wurde, wird das Kloster verwüstet und von der Zeit an ganz herunter gekommen sein, da im Jahre 1511 (siehe Alverdissen) Simon E. H zur Lippe über Gelder und Grundstücke des Klosters ohne Einwilligung des Propstes und Conventes desselben zu Gunsten des Priesters und der Kirche von Alverdissen verfügt. (Lipp. Reg. IV. S. 266) Im Jahre 1557 erscheint das Kloster als vollständig