Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/140

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Im Jahre 1876 ist in Salzuflen eine katholische Pfarrei der vielen katholischen, in der dortigen Stärkefabrik beschäftigten Arbeiter wegen gegründet. Die Gemeinde, deren Kirche 1877 eingeweiht ist, hat 500 – 600 Seelen. Der erste Pastor heißt Fiene.

14. Schlangen. (Ostlangen) Schlangen ist die einzige Lippische Pfarre, welche zu dem Archidiaconat (sedes) des Paderborner Dompropstes im Sprengel des Bischofs von Paderborn gehörte und ist in den Archidiaconatsverzeichnissen unter den Namen Ostschlangen und Ostlangen aufgeführt.

Die im Jahre 1877 bis auf den Thurm, an welchen die freundliche, vom Baurath Merckel auf Anregen und großes Bemühen des zeitigen Pastors Schmidt 1877 und 1878 geschmackvoll erbaute jetzige Kirche gefügt ist, abgebrochene alte Kirche wird schon 1316 genannt, da am 25. Decbr. dieses Jahres der Zehnte in Ostlanghen und eine curia neben der dortigen Kirche erwähnt wird (Lipp. Reg. II. 626). Sie scheint zu 3 Malen entstanden zu sein: I) der älteste Theil, rein romanisch, bestand aus drei Kreuzgewölben mit gewaltig dickem Mauerwerk, 5,10 m. vom Boden bis zur Spitze des Gewölbes hoch, gedrückt, mit schwach angedeuteten Diagonalrippen und ursprünglich kleinen Rundbogenfenstern, wahrscheinlich aus dem Anfange des 11. Jahrhunderts; 2) der Thurm aus einem Kreuzgewölbe, etwas spitzbogig gezogen, 5,40 m. hoch, mit etwas spitzbogiger Thür, auf viereckigem Gemäuer einen sich verjüngenden, pyramidalen geschmackvollen Helm tragend, mit romanischen Schalllöchern, in denen Säulen mit Würfelcapitälen, wahrscheinlich aus der ersten Zeit des Ueberganges, aus der Mitte des 12. Jahrhunderts; 3) ein südliches Seitenschiff von 2 Gewölben laut eingemauertem Stein aus dem Jahre 1596. Die alte Kirche hatte 390 Sitzplätze, die neue 680 freie, weit bemessene. Außerdem lassen sich im Bedürfnißfalle 2 Priechen an der Süd- und Nordseite anbringen. Die alte Orgel trägt die Jahreszahl 1725, die neue erbaute 1879 die Firma Furtwängler & Sohn in Elze bei Hannover, sie wurde nach ihrer Abnahme als nach Entwurf und Ausführung in jeder Beziehung ausgezeichnet beurtheilt und Sonntag den 30. November 1879 vom Consistorialrath Thelemann eingeweiht.

Von den beiden Glocken ist die größere mit der von St. Johann in Lemgo vom Jahre 1389 die ältest datirte Glocke des Landes. Sie hat die Inschrift: Ave Maria gratia plena