Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/100

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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29. seit 1876 Adolf Schmidt (cf. die Pastöre von Wüsten). Nach der Berufung desselben nach Wüsten im Jahre 1877 folgte ihm durch Wahl:
30. 1877 Eduard Reber als Pastor der II. Stelle. Dieser verwaltete zugleich eine Zeit lang die I. Stelle, an welche er 1878 berufen wurde. Geboren 1847 in Bremen, besuchte er die Universitäten Tübingen und Kiel, wurde ordinirt 1874 in Bremen, war Gehülfsprediger in Oberneuland bis Ende 1876, von da bis 1. Juli 1877 Rektor in Salzuflen.
31. 1879. Sein Nachfolger an der II. Stelle wurde Carl Müller aus Remminghausen bei Detmold, geboren 30. September 1854, besuchte das Gymnasium zu Detmold, dann die Universitäten Erlangen, Leipzig und Tübingen, wurde am 8. October 1877 Landescandidat und von 1877 — 1879 Pfarrvicar in Lage; im Jahre 1879 ward er zum zweiten Pastor daselbst ernannt.



Im Kirchspiel Lage liegt auf dem Freiherrlich von Blomberg'schen Gute Iggenhausen eine Kapelle. Die Geschichte derselben ist diese:

Ueber die Zeit der Erbauung und die Erbauer dieser Kapelle sind bestimmte schriftliche oder mündliche Ueberlieferungen nicht vorhanden. Wahrscheinlich fällt die Erbauung in die Zeit vom Jahre 1597 bis 1617, die Besitzzeit des Albert von dem Brink und seiner Ehegattin Osterheld, geborene von der Lippe, aus dem Hause Vinsebeck. (Iggenhausen war vom Jahre 1565 an, etwa 200 Jahre lang im Besitz derer von dem Brinck.) Es ist dies daraus zu schließen, daß sich in dem Decksteine der Haupt-Eingangsthür an der Ostseite der Kapelle, zu beiden Seiten eines geflügelten Engelkopfes die Familienwappen der von dem Brink und der von der Lippe, nämlich links das der Ersteren, rechts das der Letzteren eingehauen finden, in Verbindung mit dem Umstande, daß dieser Albert von dem Brink nach den vorhandenen Stammtafeln der einzige seiner Familie ist, welcher mit einer geborenen von der Lippe aus dem Hause Vinsebeck (einer später ausgestorbenen Familie) vermählt war. Unterstützt wird diese Annahme noch dadurch, daß die Bauart und das muthmaßliche Alter des Gebäudes nach dem Urtheile von Sachverständigen der angegebenen Zeit entsprechen.

Unmittelbar über dem erwähnten Thürdecksteine sind zwar zwei viereckige Sandsteinplatten in die Mauer der Kapelle eingelassen, welche die Wappen und Namen des dänischen Generallieutenants von Schack und seiner Gattin Amalie Katharina Mauritie von dem Brink tragen, weßhalb diese Eheleute mehrfach für die Erbauer der Kapelle