Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/099

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Mann und Director der lippischen theologischen Lesegesellschaft, die ihre Gründung dem Generalsuperintendenten v. Cölln verdankt (cf. Weerth über die Elementarschulen im Fürstenth. Lippe 1810.) und, wie aus dem angeführten Buche hervorgeht, ein tüchtiger Schulmann, ein Freund der Lehrer und Schüler, einer der ersten Veranstalter eines Schulfestes in Lage, welches die Fürstin Pauline mit ihrer Gegenwart verherrlichte (p. 82.) – Sein Nachfolger war:
27. 1844. Heinrich Clüsener aus Schwalenberg. Im Jahre 1820 wurde er unter die Landescandidaten aufgenommen und zugleich mit dem Candidaten Fritz Dreves in Detmold ordinirt. Nachdem er von 1821 – 1827 seines Vaters Gehülfe in Schwalenberg gewesen, wurde er 1827 Pastor daselbst und stand in Schwalenberg bis zum Jahre 1844. Während dieser Zeit wurde er 1839 zum Superintendenten der III. Classe (Brake) ernannt; diese Superintendentur versah er bis 1860, wo er die der II. Classe (Varenholz) übernahm. Er wurde 1844 nach Lage versetzt, wo er bis zu seinem Ende im Jahre 1875 geblieben ist. Im Jahre 1869 feierte er sein Dienstjubiläum, bei welchem sein in Lage beliebter Hülfsprediger, der Candidat Hermann Steinhagen aus Detmold, (cf. die Prediger von Silixen) die Festpredigt über 2. Cor. 1, 24: „Nicht daß wir Herren seien über euren Glauben, sondern wir sind Gehülfen eurer Freude“ hielt. Generalsuperintendent Koppen begrüßte den Jubilar im Namen des Fürsten und des Consistoriums und überreichte ihm einen Orden als Anerkennung des Landesherrn für seine Amtstreue; die Gemeinde erfreute ihn mit schönen Festgaben. – Als der Gehülfsprediger Steinhagen zum Pastor nach Silixen berufen wurde, assistirte dem Greise der Candidat und Rektor Eberhard Cronemeyer. Clüsener war viele Jahre Mitglied der theologischen Examinationscommission, in der er in der praktischen Theologie prüfte. Seiner humanen Gesinnung und seines schlichten, anspruchslosen Wesens wegen genoß er nah und fern große Achtung und Liebe. – In seinen letzten Lebensjahren wurde die Pfarre in eine erste und zweite getheilt. Die zweite Pfarre bekleidete:
28. seit 1873 Eberhard Cronemeyer von Hovedissen. Nachdem er am 17. Februar 1865 Landescandidat geworden, versah er ein Jahr die Stelle eines Privatlehrers in Oerlinghausen und wurde 1866 als Rektor und Frühprediger in Lage angestellt. Dies Amt versah er bis zum Jahre 1873, wo in Lage eine II. Pfarrstelle gegründet wurde, deren erster Prediger er zwei Jahre, bis 1875, wurde, wo Superintendent Clüsener starb. Er erhielt nun die I. Stelle, die er zwei Jahre, bis 1877, bekleidete. Vielerlei Verdrießlichkeiten veranlaßten ihn, in jenem Jahre der Wahl zum Pastor in Bremerhafen[1] zu folgen. Mit ihm amtirte an der II. Pfarre.

  1. GenWiki-Red.: gemeint ist der Ort "Bremerhaven" (richtige Schreibweise)