Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/082

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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er sich, ihm sei das Externsteiner Lehen als Nachfolger des Glanäus übertragen, er habe dasselbe aber nur bis Ostern 1627 genossen, weil er an dessen fernerem Bezuge durch die Mönche von Abdinghof, welche ein Restitutionsmandat ausgewirkt hätten, verhindert sei (Siehe das Weitere bei der Beschreibung der Externsteiner Kapelle.)
18. Im Jahre 1655 kam Henricus Uthosius hier zur Pastorei. Er hatte zuvor in Danzig gestanden und hinterließ keinen sonderlichen Ruf.
19. 1657. Wilhelm Fabricius von Rheda, hatte von 1649 bis 1656 zu Bremen und Marburg studirt. Er starb 1674.
20. Den 10. Mai 1662 Anton Pegel von Salzuflen, studirte zu Rinteln und Bremen. Am 7. December 1761[1] wurde ihm die Leichenpredigt aus 2. Samuelis 1, 26 gehalten.
21. Justus Jacobus Schröder aus Uflen 1672. Dieser geschickte Mann hat sich durch fleißiges Studiren in Rinteln und Bremen wie durch seine Reisen nach Gröningen und Heidelberg zum Lehramt angeschickt, welches er erstlich antrat 1666 den 4. Mai als Rector in Uflen. 1668 10. April wurde er als Rector zu Detmold erwählet und den 19. October dort eingesetzt. 1672 im December wurde er an Pegels Stelle zu Horn als Prediger eingeführt. 1681 wurde er Superintendent der 2. Klasse. Er war ein guter Latinist und Dichter. „1685 den 29. April verließ er das Land der Sterblichen, und bei seinem Begräbniß hielt der Generalsuperintendent Zellerns über Hebr. 13, 7 die Leichenpredigt, die zu Lemgo gedruckt ist.“ (Althof Mnscr.) Erwähnenswerth sind seine Bemerkungen zum Entwurf der Zeller’schen Kirchenordnung, zu deren Beurtheilung Schröder 1680 mitberufen war. Er sagt bei dem Abschnitte über freie Textwahl und Beseitigung der Perikopen, „daß die Beseitigung der Perikopen nicht ohne sonderliches Mißvergnügen bevorab des gemeinen Mannes abgehen werde, der an den bekannten Abschnitten ein Hülfsmittel für sein Gedächtniß besitze. Ein fleißiger Prediger werde doch nicht crambem bis coctam aufgeben.“ – Um die Leute zum Gottesdienst anzuhalten, sollen nach seiner Meinung Personen bestellt werden, welche die Winkel der Häuser nach den Säumigen durchsuchen, auch sollen die Thore geschlossen werden, damit sich Niemand subducire.
Bei der Lehre vom heil. Abendmahl erzählt Schröder zur Erläuterung seiner Anschauung einen Fall aus seiner Amtspraxis, wonach eine hochbetagte selig entschlafene Matrone, welche zur Stärkung ihres Glaubens bei großer Leibesschwachheit das heil. Abendmahl begehrte, mit seiner Zustimmung statt des Weines, gegen welchen sie einen Ekel gehabt, einen andern Trank gebraucht und nach dem Genuß

  1. GenWiki-Red.: muss wohl "1671" lauten, siehe handschriftliche Ergänzung am linken Seitenrand