Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/072

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Stile zeigen, aus der vorgothischen Zeit; Bildhauer von Bandel hielt ihn für eins der ältesten Bauwerke des Landes. Vromenhusen wird urkundlich 1339 als zum Kirchspiel Helgenkerk gehörig bezeichnet. (Lipp. Reg. II, 812.) Die Kirche selbst ist in Spitzbogenstyl erbaut; eine jetzt im Innern der Kirche, früher vor der südlichen Eingangsthür angebrachte Schiefertafel enthält die nicht ganz deutliche Jahreszahl 1447, in welchem das jetzige Kirchengebäude an den Thurm gefügt sein kann. Die Kirche war den heiligen Cosmas und Damianus, welche als christliche Aerzte zu Aegea in Cilicien den Märtyrertod starben und deren Reliquien, unter ihnen ein Glasgefäß mit ihrem Blute, die Abtei Liesborn besitzt, die in den Besitz derselben durch die Freigebigkeit Karls des Großen gekommen zu sein sich rühmt, geweiht. Die wenigen diesen Heiligen geweihten Kirchen Westfalens stammen aus dem 9., 10. und 11. Jahrhundert. (Vgl. Kampschulte, die westfälischen Kirchenpatrocinien S. 29, 48 und 112.) Zwei Denktafeln, deren eine außerhalb der Kirche, die andere innerhalb derselben eingemauert ist, weisen auf eine früher an der Nordseite der Kirche angebaut gewesenes Grabgewölbe der Familie v. Hammerstein, die von 1614 – 1805 im Besitz des Ritterguts Hornoldendorf war, hin, das bei einer Reparatur der Kirche im Jahre 1863 beseitigt wurde. (Vgl. O. Preuß, Bauliche Alterthümer S. 84.)

Die Kirche hat 2 Glocken ohne Inschrift mit der Kreuzigung Christi, bei der großen auf der Vorder-, bei der kleineren auf der Hinterseite.

Die Kirchenbücher fangen mit dem Jahre 1683 an.

Die jährliche Zahl der Geborenen ist 84, der Confirmirten 49, der Copulirten 19, der Gestorbenen 49, der Communicanten 940; die Seelenzahl der Gemeinde überhaupt gegen 1800 nach fünfjährigem Durchschnitt.

Das freundliche neue Pfarrhaus ist vor einigen Jahren vom Baurath Merckel in Detmold erbaut.

Die Pfarre hatte nach den ältesten Anschlägen ein Einkommen von 260 Thlr. 28 Gr.; später von 360 Thlr.; später von 509 Thlr.; nach dem neuesten Anschlage von 1878 von 2339 Mark.

Das Kirchenvermögen beträgt 6750, das der kirchlichen Armenkasse 5709 Mark; der Pfarre 17916 Mark 63 Pf.

Der Pustkuchen’sche Bericht über Heiligenkirchen (Soester Felde) lautet: „Es ist hier schon anno 1447, da die von dem Erzbischof zu Cöln in das Land erlassenen Böhmen und Polacken die Grafschaft verheerten, eine Kirche gewesen, welche wie die zu Meyenberg